Auggen Aperitif gleicht geringeren Weinkonsum aus

Alexander Anlicker
Auf 30 Jahre beim Winzerkeller Auggener Schäf kann Kellermeister Andreas Philipp (l.) zurückblicken. Auf fünf Jahre mehr bringt es Tobias Meier. Foto: Alexander Anlicker

Der Winzerkeller Auggener Schäf blickt auf ein herausforderndes Geschäftsjahr. Mit einem Umsatz von rund 13 Millionen Euro wird ein Rekordergebnis erzielt.

Steigende Betriebskosten für Energie und Rohstoffe hätten dem Winzerkeller Auggener Schäf zu schaffen gemacht, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft, Jürgen Gugelmeier. Gleichzeitig gebe es einen Absatzeinbruch in allen Bereichen, ergänzt er mit Blick auf den zurückgehenden Weinkonsum in Deutschland. Hinzu kämen Aufwendungen für die Instandhaltung der Gebäude in Auggen und Laufen. Gugelmeier nannte insbesondere die Investition von mehr als 600 000 Euro in einen neuen Dampfkessel.

Die Winzer müssten zudem mehr Aufwand betreiben, um die Reben gesund zu erhalten, sagt er vor dem Hintergrund des Einmarsches neuer Schädlinge, wie der Amerikanischen Rebzikade und des Japankäfers. In diesem Zusammenhang dankte er dem neuen Weinbauberater Joscha Mattmüller für dessen Arbeit und erinnert die Winzer an die Bereichsversammlung am 21. Januar in Auggen.

„Wir haben neue Ideen umgesetzt und konnten Lücken schließen“, zeigte sich der Vorsitzende zuversichtlich und lobte Geschäftsführer Jonas Lorscheid. „Der neue Geschäftsführer ist in unserem Betrieb angekommen und führt diesen mit aufgeschlossener und respektvoller Art“, sagte Gugelmeier. Lorscheid sei offen für neues und überraschend innovativ. In diesem Zusammenhang hebt er die neue Produktlinie „Wein + Tonic“ hervor.

Mehr als 100 000 Flaschen „Wein + Tonic“ seien seit April verkauft worden, war dem Bericht von Geschäftsführer Jonas Lorscheid zu entnehmen. Der Aperitif sei damit unter den fünf meistverkauften Artikeln im Sortiment des Winzerkellers ergänzte er.

Der Weinkonsum in Deutschland ging von 19,9 Litern (2023) auf 19 Liter (2024) zurück, berichtete der Geschäftsführer. Gleichzeitig liegen fertig gemixte Aperitifs im Trend, ergänzt er. Ab März wird es „Wein + Tonic“ noch in einer zweiten Variante mit Rosé-Wein und mit einer Beerennote geben, verkündete Lorscheid. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2023/24 rund 5,5 Millionen Liter Wein abgesetzt, ein Plus von 13,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rückläufig sei hingegen der Durchschnittserlös pro Liter. Dieser betrage nur noch 2,32 Euro gegenüber 2,52 Euro im Vorjahr.

Die neue Verwaltungsleiterin Julia Schwarz stellte erstmals die Bilanz mit einer Summe von knapp 15,7 Millionen Euro sowie die Gewinn- und Verlustrechnung vor.

Die Versammlung genehmigte den vom Aufsichtratsvorsitzenden Gundram Dreher vorgestellten Prüfbericht. Bei den turnusgemäßen Wahlen wurden Thomas Nußbaumer (Vorstand) und Herbert Müller (Aufsichtsrat) einstimmig wiedergewählt.

Auf einen blick

Mitglieder:
 348 (Vorjahr: 360) mit 6066 Geschäftsanteilen

Mitarbeiter:
44 davon 35 in Vollzeit, 8 in Teilzeit sowie eine Auszubildende

Rebfläche
: 583 Hektar (minus zwei Hektar) davon 532 Hektar im Ertrag. 

Ernte
: 6,5 Millionen Kilogramm (Vorjahr 6,3 Millionen Kilogramm) 

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