Auggen Auch Geschichte wird digital

Weiler Zeitung
Zufrieden mit dem harmonischen Verlauf der Jahreshauptversammlung zeigte sich der Vorstand des Markgräfler Geschichtsvereins. Unser Foto zeigt (v.l.): Harald Klemm (Kassenwart), Hubert Bernnat (erster Vorsitzender), Karl-Heinz Rotzler (zweiter Vorsitzender) und Axel Hüttner (zuständig für besondere Aufgaben). Foto: Bianca Flier

Versammlung: Rück- und Ausblick beim Geschichtsverein Markgräflerland

Der Jahresband 2021 des Geschichtsvereins Markgräflerland ist dem Schwerpunktthema Auggen gewidmet – in dem Winzerdorf fand jetzt auch die Jahreshauptversammlung statt.

Von Bianca Flier

Auggen. Der wichtigste Punkt auf der Tagesordnung, die Erhöhung der seit 1999 gleich gebliebenen Mitgliederbeiträge, wurde einstimmig gefasst. Außerdem wurden Überlegungen zur Änderung in der teils überholten Satzung von 1967 besprochen sowie die Erstellung einer digitalen Gesamtdatenbank „Markgräfler Orts-Familiennamen-Buch“.

Mit herzlichen Worten begrüßte der frischgebackene Auggener Bürgermeister Ulli Waldkirch die Gäste. Waldkirch betonte die historische und aktuelle Bedeutung des Ortes und lobte das aktive Vereinsleben.

Rückblick

Einen umfassenden Tätigkeitsbericht über das vergangene Vereinsjahr gab der Erste Vorsitzende und verantwortliche Schriftleiter Hubert Bernnat. Im Mittelpunkt stand der neue Jahresband „Markgräflerland“, der speziell dem Veranstaltungsgastgeber Auggen gewidmet ist (wir berichteten). Es sei der umfangreichste Jahreskalender seit Bestehen des Geschichtsvereins. Unter den Beiträgen besonders hervorzuheben sei die von Günther Klugermann aufgearbeitete Auggener Chronik des Pfarrers Gmelin. Außerdem umfasse die Zeitschrift eine große Bandbreite an Markgräfler Themen, dazu Vereinsnachrichten und zahlreiche Rezensionen von Publikationen.

Ausblick

Für den Jahresband 2022, welcher der Gemeinde Wehr gewidmet werde, sei als Schwerpunktthema die Transformation der früheren Industrie-Areale im Markgräflerland geplant, so zum Beispiel der Lauffenmühle in Lörrach mit ihrem 85 Meter hohen Kamin, der nun endlich unter Denkmalsschutz stehe. Für 2023 sei das Thema „50 Jahre Kreisreform“ angedacht.

Digitalisierung

Die Jahresbände „Markgräflerland“ erscheinen seit der Vereinsgründung im Jahr 1929, aktuell werden sie in einer Auflage von tausend Exemplaren herausgebracht. Alle Altbände bis einschließlich zum Jahr 2007 sind inzwischen digitalisiert und können auf der Website der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg eingesehen werden.

Vorangetrieben werden solle die Zusammenarbeit mit den Schulen. Mit dem Theodor-Heuss-Gymnasium Schopfheim seien bereits Projektarbeiten mit Schülern geplant, was sich jedoch coronabedingt verzögert habe.

Mitgliedsbeitrag

Der Beschluss, die Mitgliedsbeiträge zu erhöhen, wurde von der Versammlung einstimmig gefasst. Ab 2021 wird die Einzelmitgliedschaft von 25,60 Euro auf 30 Euro erhöht, der Beitrag für korporative Mitglieder wie Gemeinden und Institutionen von 51,10 Euro auf 60 Euro und der Partnerbeitrag von 12,80 Euro auf 15 Euro.

Heimatarchiv

Lebhaften Anteil nahmen die Mitglieder an der Diskussion über die geplante Satzungsänderung, die jedoch laut Versammlungsbeschluss erst anlässlich der Jahreshauptversammlung 2022 umgesetzt werden soll. Das Problem, so Bernnat, bestehe darin, dass Teile der Satzung nicht mehr aktuell sind. Hauptpunkt sei, dass das Heimatarchiv, das derzeit im Stadtarchiv Lörrach untergebracht ist und zirka 3300 Bücher und etliche Ordner umfasse, in der jetzigen Form nicht weitergeführt werden könne. Dieser Umfang müsse unbedingt reduziert werden, da das Lörracher Stadtarchiv nicht mehr so viel Platz zur Verfügung stellen könne. Selbstverständlich wolle man die Bücher und Dokumente nicht einfach „entsorgen“, jedoch müsse der umfangreiche Schriftbestand begrenzt und eventuell ausgelagert werden. Es bieten sich dafür verschiedene Möglichkeiten an, die jedoch im Moment noch in der Schwebe seien.

Digitales Gesamtverzeichnis

Ein weiteres Thema waren die so genannten Orts-Familiennamen-Bücher, früher als Ortssippenbücher bezeichnet. Laut Satzung steht der Geschichtsverein auch für die Erstellung und Überarbeitung dieser umfangreichen Bände in der Pflicht. Da diese Bände aber einer laufenden Überarbeitung und Aktualisierung bedürfen, ist ein digitales Gesamtverzeichnis angedacht, das den Titel „Markgräfler Orts-Familiennamen-Buch“ tragen soll. Problematisch in diesem Zusammenhang sind die zahlreichen rechtlichen und datenschutzrechtlichen Details, die hier zu beachten wären.

Kassenbericht

Der von Kassenwart Harald Klemm vorgelegte Kassenbericht für das abgelaufene Vereinsjahr war von den Kassenprüfern bereits für korrekt befunden und abgesegnet worden. Der Kassenwart wurde einstimmig entlastet.

Im Anschluss an die Versammlung führte Günther Klugermann alle Interessierten noch trotz Regenwetters auf einen Rundgang durch die Gemeinde Auggen.

Weitere Informationen: https://geschichtsverein-markgraeflerland.de

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