Auggen Bürger wünschen sauberen Friedhof

Weiler Zeitung
Das Thema Spritzmitteleinsatz hat die Grün-Rote Liste auf die Agenda des Gemeinderats gehoben.Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Auggener Bauhof verwendet nur wenige Herbizide / Antrag auf Komplettverzicht abgelehnt

Abgelehnt wurde ein Antrag der Grün-Roten Liste Auggen, künftig auf den Einsatz von Pestiziden auf gemeindeeigenen Flächen zu verzichten. Nur drei Gemeinderäte stimmten für den Antrag, sieben Ratsmitglieder folgten dem Beschlussvorschlag der Verwaltung und lehnten den Antrag ab. Gemeinderätin Sabine Baßler (Freie Wähler) enthielt sich der Stimme.

Von Alexander Anlicker

Auggen. Es ist nicht so, dass die Bauhofmitarbeiter großzügig die chemische Keule schwingen, wie bei der Beratung deutlich wurde. Aus diesem Grund hatte Sabine Baßler (Freie Wähler) die Grün-Rote Liste gebeten ihren Antrag zurückzuziehen, damit genau dieser Eindruck vermieden werde.

Ein Landwirt hatte bereits bei den Bürgerfragen darum gebeten, statt des negativ besetzten Begriffs „Pestizide“ von Pflanzenschutzmitteln zu sprechen.

Barbara Schroeren-Boersch von der Grün-Roten Liste betonte, dass man das Wort „Pestizid“ bewusst als Überbegriff gewählt habe. Das es überhaupt zum Antrag gekommen sei, lag auch an der Tatsache, dass die Verwaltung auf eine erste Anfrage im vergangenen Jahr die Auskunft gegeben habe, dass gar nichts gespritzt werde, später aber einräumte, dass das Herbizid RA 3000 verwendet werde.

Bürgermeister Fritz Deutschmann erläuterte den Ratsmitgliedern, dass auf den gemeindeeigenen Flächen nur punktuell Herbizide eingesetzt werden. Genaugenommen seien es nur zwei Flächen, die mit Split bestreuten Wege auf dem Friedhof sowie rund um die Kirche. Der Bauhof sei gut ausgerüstet, dass er mähen, mulchen oder mit Bürstmaschinen und Abflammen Unkraut beseitigen kann. Nur auf den Splitflächen funktioniere dies nicht. „Unkraut zupfen von Hand wäre mit einem hohen Personalaufwand verbunden, und ich wüsste auch nicht, wo das Geld hierfür herkommen soll“, sagte der Bürgermeister.

Einsatz nur auf Splitflächen

Bauhofleiter Oliver Kopfmann ergänzte, dass es um 200 Quadratmeter Splitfläche auf dem Kirchplatz sowie rund 1500 Quadratmeter auf dem Friedhof gehe. Verwendet würden die Reste des noch bis September zugelassenen Mittels RA 3000 sowie als Nachfolgeprodukt Finalsan, dessen Wirkstoff die auch natürlich vorkommende Pelargonsäue ist.

Es werden nur zugelassene Mittel verwendet und die Bauhofmitarbeiter sind entsprechend geschult und hätten die entsprechenden Sachkundenachweise. Im übrigen werden die Mittel nur eingesetzt, wenn das Abflammgerät nichts mehr bringe. So wurde im vergangenen Jahr nur einmal rund um die Kirche und zweimal auf den Friedhofswegen gespritzt.

Glyphosat werde seit Jahren schon nicht mehr verwendet, ergänzte Kopfmann.

Insektizide würden nur bei starkem Läusebefall von Rosen als Stäbchen, die über die Wurzel wirkten, eingesetzt, ergänzte der Bauhofleiter.

„Der Friedhof ist ein sensibler Raum“, meinte Gemeinderat Peter Danzeisen und auch der Bürgermeister befand, dass die Auggener „saubere Friedhofswege“ wünschten.

Gemeinderat Gerd Huber vertrat die Ansicht, dass eine Diskussion über die Steinwüsten in Hausgärten und das Setzen von Pflanzen, welche den einheimischen Insekten keine Nahrung bieten, sinnvoller sei. Das unterstrich auch Bürgermeister Fritz Deutschmann und gab zu, dass die Regelungen in den Bebauungsplänen zu unpräzise seien.

Damit die Grün-Rote Liste den Vorschlag von Gemeinderätin Baßler, den Antrag zurückzuziehen, beraten konnte, wurde die Sitzung kurz unterbrochen. Letztlich wollte die Fraktion die Abstimmung über den A]ntrag, der dann auch von der Ratsmehrheit abgelehnt wurde.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading