Auggen Bürgermeister aus Rathaus „gerettet“

Beatrice Ehrlich
Bei einer Feuerwehrübung in Auggen galt es, den Gemeinderat sicher aus dem Bürgersaal im Rathausgebäude zu holen. Foto: Beatrice Ehrlich

Feuerwehrübung: Angenommener Brand im Bürgersaal. Drehleiter erforderlich.

Auggen - Vor dem sommerlichen Abendhimmel wirkt die Szene ganz real: Im Rathaus ist ein Brand ausgebrochen, oben im Bürgersaal findet gerade eine Gemeinderatssitzung statt. Dicker Rauch quillt aus dem Treppenhaus und in den Fahrstuhl hinein – für die Gemeinderäte, heute vertreten neben Bürgermeister Fritz Deutschmann durch Sandra Zeh und Peter Danzeisen sowie Mitglieder der Jugendfeuerwehr, gibt es keinen sicheren Weg hinunter.

Ein Fall für Spezialisten: Unter der Einsatzleitung des stellvertretenden Kommandanten Oliver Kopfmann und mithilfe des Drehleiterfahrzeugs und Feuerwehrkameraden aus Bad Bellingen bringt die Feuerwehr Auggen alle, die oben eingeschlossen waren, sicher nach unten. Als letzter wird der Bürgermeister in Sicherheit gebracht.

15 Einsatzkräfte aus Auggen waren dabei

Zwei Trupps Feuerwehrleute mit Atemschutzausrüstung dringen in das verqualmte Treppenhaus ein, um die Brandquelle aufzuspüren und um zu kontrollieren, ob sich wider Erwarten noch weitere Personen im Rathaus aufhalten. Insgesamt 15 Einsatzkräfte aus Auggen sowie weitere drei aus Bad Bellingen sind an diesem Abend im Einsatz. Wie fast immer ist auch der DRK-Ortsverband Müllheim-Badenweiler-Auggen mit Rettungssanitätern vor Ort, um die Geretteten zu beruhigen und eventuell Verletzte zu versorgen.

Mit ihren Schauübungen will die Feuerwehr Auggen die Bürger auf ihre vielfältigen Einsatzgebiete aufmerksam machen und die Hemmschwelle senken, für den Fall, dass die Bürger einmal selbst mit der Feuerwehr in Kontakt kommen. Immer wieder finden sich zahlreiche Anwohner und Interessierte zu diesen Anlässen ein, darunter viele Kinder.

Nach dem Kindergarten „Vogelnest“ vor zwei Jahren hat Kommandant Dominik Kittler dieses Mal mit dem Rathaus ein weiteres öffentliches Gebäude in den Blick genommen. Je besser die Feuerwehr die betroffenen Örtlichkeiten kennt, desto schneller kann sie im Ernstfall reagieren. So sei es beispielsweise an der Rückseite des Rathauses nicht möglich, eine tragbare Leiter aufzustellen, erläutert Kittler, in Fällen wie diesem müsse ein Drehleiterfahrzeug aus Müllheim, Bad Bellingen oder Heitersheim angefordert werden. Der Aufzug sei im Brandfall kein sicherer Fluchtweg, schärft Kittler den Anwesenden ein.

Die Schwierigkeit steckt im Detail: Der Rettungskorb muss zentimetergenau an das Balkongeländer gesteuert werden, damit den Menschen, die möglicherweise in Angst und Panik verfallen, über eine wacklige Trittleiter in den Korb geholfen werden kann.

Schließlich ist es geschafft: alle sind in Sicherheit, der Brand ist gelöscht, der Qualm mithilfe eines Ventilators weggeblasen.

Kommandant Kittler versäumt es nicht, unter den Anwesenden für den Eintritt in die Feuerwehr zu werben: von 10 bis 18 Jahren in die Jugendfeuerwehr, ab 17 bereits direkt in die Ausbildung zum Feuerwehrmann. Auch Frauen und neu Zugezogene seien willkommen.

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