4,50 Meter tief gebohrt
Die erste Bohrung hat einem Durchmesser von 80 Zentimetern und führt in einer Tiefe von 4,50 Metern unter den Bahngleisen hindurch. Das Schutzrohr nimmt künftig die Brauchwasserleitung auf, mit der die Saftkelterei Jacoby mit dem Wasser für die Obstwaschanlage versorgt wird. Außerdem werden im Rohr eine Steuerleitung für das Abwasserhebewerk sowie Glasfaserleitungen von Vodafone untergebracht, erläuterte Planer Adolf Himmelsbach. Die Verlegung ist erforderlich, da am Standort der bestehenden Leitung die künftige Fußgängerunterführung zum Bahnsteig gebaut wird. Die neue Leitung wurde daher rund 90 Meter nach Süden verlegt.
Weitere Bohrungen
In den nächsten beiden Wochen erfolgen zwei weitere Bohrungen mit Durchmessern von 150 Zentimetern und 50 Zentimetern für die Abwasserleitungen, die zum Hebewerk auf der Westseite der Bahntrasse führen.
Eine bestehende Abwasserleitung soll künftig als Medienschutzrohr genutzt werden, um dort Trinkwasser-, Strom- und Telekommunikationsleitungen hindurchzuführen
Insgesamt gibt es derzeit fünf verschiedene Leitungen, welche die Bahntrasse queren und die im Zuge des Ausbaus der Rheintalbahn verlegt und verlängert werden müssen. Bei zwei Bauwerken aus den Jahren 1930 und 1956 gibt es keine vertragliche Vereinbarung und die Bahn muss sich an den Kosten beteiligen.
Kosten der Gemeinde
Bei den später gebauten Leitungsquerungen aus den 1970er- und 1990er-Jahren muss die Gemeinde die Kosten selbst tragen, was den hohen Anteil von 3,2 Millionen Euro für die Gemeinde an den Gesamtkosten erklärt. Die Bahn beteiligt sich mit einem Betrag von 600 000 Euro an den Baukosten, der Stromversorger Energiedienst mit 230 000 Euro und die Firma Vodafone mit 80 000 Euro.
Finanziert werde die Maßnahme zunächst über Kredite. Zinsen, Tilgung, Abschreibungen und Unterhalt fließen dann in die Gebührenkalkulation von Wasser und Abwasser ein, erläuterte Bürgermeister Fritz Deutschmann am Rande der Baustellenbegehung im Gespräch mit unserer Zeitung.