Auggen Die ersten Maßnahmen stehen an

Saskia Scherer

Rheintalbahnabschnitt in Auggen: Zwei Straßenüberführungen werden abgerissen und neu gebaut.

Auggen - Zwei Brücken über die Bahngleise in Auggen werden im Zuge der Realisierung der Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe-Basel abgerissen und neu gebaut, die Arbeiten beginnen im Januar (wir berichteten). In einem Pressegespräch wurde gestern über das Konzept und die Auswirkungen informiert.

Die Straßenüberführung (SÜ) Kleinfeldele am nördlichen Ortsausgang Auggens wird zurückgebaut und an gleicher Stelle neu errichtet. „Sie wird länger, weil sie künftig ja über vier Gleise führen wird, und knapp zwei Meter höher“, erläuterte Aufgabengebietsleiter Stefan Lauber. Die Vorarbeiten wie die Baufeldfreimachung beginnen im Januar, der Abbruch ist dann ab April geplant. Mit dem Neubau will die Bahn im Juli beginnen. Der Abschluss der gesamten Bauarbeiten ist auf November 2020 terminiert.

Die SÜ Fischerpfad in der Nähe der Bahnhofstraße wird rund 200 Meter weiter südlich neu errichtet. „Die Lage trägt der Verkehrsführung Rechnung“, meinte Christoph Klenert, Leiter Außenbeziehungen. Erst danach erfolgt der Abriss des alten Bauwerks, so dass stets eine Brücke genutzt werden kann. Bereits diesen Monat fanden Rodungsarbeiten statt. Die Vorarbeiten beginnen ebenfalls im Januar, im Februar will man dann mit dem Neubau anfangen. Fertigstellung und Inbetriebnahme sind für Ende 2019 geplant. Der Abriss des alten Bauwerks soll ab Januar 2020 stattfinden, mit dem Ende der Arbeiten wird im August 2020 gerechnet.

Lärm

Es wird möglichst tagsüber gebaut, während des Zugbetriebs. „Aber das reicht nicht aus, denn es gibt auch Maßnahmen, die sich nur während der Sperrpausen im Nachtzeitraum realisieren lassen“, stellte Lauber klar. Es gelten die gesetzlichen Bestimmungen des Bundesimmissionsgesetzes sowie der allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm. Man wolle den Lärm minimieren wo möglich. „Wir werden aber beispielsweise die Anwohner auch schriftlich informieren“, kündigte Lauber an.

Verkehr

Auch die Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmer würden auf ein Minimum reduziert, hieß es. Das Konzept zur Baustellenlogistik sieht vor, dass die Fahrzeuge die B 3 im Wesentlichen nur außerhalb der Ortschaft Auggen befahren. Im Ortskern selbst werde der Baustellenverkehr auf der Bundesstraße weitestgehend vermieden.

Dazu nutzen Laster und Transportfahrzeuge eine Ortsumfahrung, die westlich der Gleise über Wirtschaftswege (Im Föhrenbäumle) vorgesehen ist. Für die SÜ Fischerpfad werde Erdaushub aus Schliengen „recycelt“. Lauber sprach von 5000 Lkw, verteilt auf rund drei Monate. „Das hört sich viel an, aber wir sprechen hier von einem Laster alle zehn Minuten“, relativierte er. „Die Bedingungen sind extrem günstig, um den Ort ohne große Klimmzüge zu schonen“, ergänzte Klenert. Und das wolle die Bahn auch tun.

Dennoch ließen sich temporäre Straßensperrungen nicht vermeiden. Sie werden aber frühzeitig ausgeschildert und rechtzeitig bekannt gegeben, hieß es.

Gegen geforderte Tieflage ausgesprochen

Die Bahn-Vertreter sprachen sich beim gestrigen Pressegespräch zur Aus- und Neubaustrecke Karlsruhe-Basel in Auggen (siehe oben) auf Nachfrage erneut gegen die von den Bürgerinitiativen geforderte Tieflage aus. „Es gibt klare Beschlüsse, sei es vom Projektbeirat oder dem Deutschen Bundestag“, stellte Christoph Klenert, Leiter Außenbeziehungen, klar.

„Wir nehmen aber ernst, was die Bürgerinitiativen sagen“, sagte er außerdem. „Bei uns ist angekommen, dass sie hohe Lärmschutzwände und -galerien nicht wollen.“ Man sei gerne bereit, mit den Betroffenen zu diskutieren. „Wir fordern ja zum Mitgestalten auf“, ergänzte Aufgabengebietsleiter Stefan Lauber. Denkbar sei etwa eine Verglasung, um für eine bessere Durchsichtigkeit und Helligkeit zu sorgen. Auch von einer Bepflanzung war die Rede. „Es gilt, sich Gedanken zu machen, was das Beste sein kann“, so Klenert. Michael Breßmer, Sprecher des Großprojekts Karlsruhe-Basel, sprach von „Gestaltungskonzepten mit den Gemeinden“.

„Wir haben einen gesetzlichen Auftrag für den Lärmschutz“, betonte Klenert. Dabei wolle man Sach- und Fachkompetenz einbringen.

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