Auggen „Die Grundsteuerreform in Baden-Württemberg ist Murks“

Jutta Schütz
Große Gärten machen Grundsteuer problematisch. Foto: Schütz

Gemeinderat und Verwaltung sind verärgert über das baden-württembergische Bodenwertmodell zur Ermittlung der Grundsteuerhöhe.

Der Gemeinderat musste über die Festlegung der Hebesätze für die Grundsteuer A und B abstimmen. Die Grundsteuer A wird wie bisher bei 380 von Hundert liegen, die Grundsteuer B bei 185 statt bisher 380 von Hundert Die Entscheidungen wurden mehrheitlich getroffen. Die neuen Hebesätze gelten ab dem 1. Januar 2025. Auf die Einführung der Grundsteuer C für unbebaute innerörtliche Grundstücke wurde bei der Abstimmung mehrheitlich verzichtet.

Für die Gemeinden geht es darum, mit der in Kraft tretenden Grundsteuerreform, die finanziellen Auswirkungen auf den Gemeindehaushalt „aufkommensneutral“ zu gestalten. Für jede Gemeinde heißt dies, dass bei der Grundsteuer in etwa gleich hohe Einnahmen wie bisher angesetzt werden sollen. Für Auggen habe das Transparenzregister die Spanne von 176 bis 194 von Hundert bei der Grundsteuer B genannt, berichtete Bürgermeister Ulli Waldkirch. „Dies ist eine Schätzung und berücksichtigt nicht die genauen Gegebenheiten unserer Gemeinde, das Transparenzregister wurde deshalb auch von Gemeinden und Städten kritisiert“, fuhr er fort.

Denn anders als in Städten, gibt es in Auggen und vielen anderen kleineren Gemeinden eine geschichtlich gewachsene Bebauung mit kleineren und größeren Häusern und vielen Gärten, das werde bei der Neuberechnung überhaupt nicht berücksichtigt, erklärte er. Gerade für Besitzer von Häusern mit großen Gärten kann es aufgrund des Bodenwertmodells richtig teuer werden. Von der Reform profitieren würden Gewerbe- und Industriebetriebe.

„Ich werde jetzt mal politisch, die Grundsteuerreform in Baden-Württemberg ist Murks, es laufen Klagen dagegen, keiner hat eine Ahnung, wie das ausgeht, das Thema sorgt für schlechte Stimmung im Gemeinderat und bei den Bürgern daheim – aber wir sind machtlos und sind gezwungen, zuerst einmal nach den Vorgaben zu handeln“, zeigte sich Bürgermeister Ulli Waldkirch verärgert.

Mit den vorgeschlagenen Hebesätzen rechnet die Gemeinde bei der Grundsteuer A mit einem Gesamthaukommen von 4500 Euro statt wie bisher 54 000 Euro, bei der Grundsteuer B mit 484 000 Euro statt bisher 445 000 Euro. Insgesamt würde sich die aktuelle Schätzung auf 489 000 Euro belaufen, hieß es in der Auggener Gemeinderatssitzung.

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