Auggen Ein Straßenfest mit Kultstatus

Weiler Zeitung
Eines der Glanzlichter war der Auftritt der Ska-Kapelle „Refrigerators“ auf der Bühne im Antikhof. Das Publikum tanzte dicht gedrängt im Innenhof, der aus allen Nähten zu platzen drohte. Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Brunnenbuck-Rock: Viele Musikbegeisterte in Auggen / Antikhof erstmals mit dabei

Schmucke Innenhöfe auf der einen, der „Sternen“ mit seinem besonderen Charme auf der anderen Seite. Die 16. Auflage des Brunnenbuck-Rocks im Winzerdorf Auggen hatte für jeden etwas zu bieten. Seit dem Wegfall der „Fass“-Bühne hat sich der Hock mehr ans untere Ende der Straße am Brunnenbuck verlagert.

Von Alexander Anlicker

Auggen . Neben dem so genannten Winzerhof hatte zum ersten Mal auch der Antikhof gegenüber seine Pforten geöffnet und mit einer Bühne für Unterhaltung gesorgt.

Obwohl er schon seit 20 Jahren dort wohnt, ist es für den Besitzer des Antikhofs, Jürgen Rutschmann, der erste Brunnenbuck-Rock. Sonst sei er immer im Urlaub gewesen, berichtet er. Dieses Jahr hat der Musikfan gesagt: „Ich mach’ mal mit.“

Die Bands hat er selbst organisiert. Zum Auftakt mit der „Michael-Oertel-Blues-Band“ war’s noch gemütlich, zu später Stunde standen die Zuhörer dicht gedrängt im Innenhof und tanzten zu den schweißtreibenden Ska-Klängen der „Refrigerators“.

Mit einer vierstelligen Summe gehe er in Vorlage, sagt Rutschmann. Mit dem Bewirtungsstand im Hof bekommt er etwa ein Fünftel davon wieder herein. Es gehe um Idealismus, unterstreicht Rutschmann.

„Es geht nicht um Profit, sondern ums Spaß haben“, sagt auch Marcel Furrer vom Winzerhof gegenüber. Dort haben sich die vier im Haus lebenden Familien zusammengeschlossen und sind seit acht Jahren mit dabei. „Bei uns gibt es mehr Blues-Rock, während es bei Bernd im ,Sternen’ die härteren Sachen gibt“, sagt Furrer.

Zu Irish-Folk-Klängen konnten die Besucher im Winzerhof zunächst noch bei Auggener Wein und Craft-Beer aus dem Markgräflerland entspannen. Später sorgten hier die „Purple Painted Ponies“ und die Rockabilly-Band „Aloha from Hell“ für Stimmung.

Christof Hoff, Gitarrist des Acoustic-Duos, ist nicht zum ersten Mal im Winzerdorf Auggen. Neu sind aber die ruhigeren Folk-Melodien. Den Konzertbesuchern im „Sternen“ ist er eher als Frontmann der Motörhead-Tribute-Band „Snaggletooth“ bekannt. „Der ,Sternen’ ist eine Oase“, findet der Freiburger. Es sei selten, dass sich eine Musikkneipe so lange hält.

Schon seit Jahren sind die „Purple Painted Ponies“ beim Brunnenbuck-Rock dabei, die vergangenen sechs Jahre spielten sie im Winzerhof. „Wir kommen immer wieder, wegen der schönen Atmosphäre und wegen des Flairs im Hof“, sagt Jochen Moritz. Und Sängerin Alexandra Kleinbub ergänzt: „und wegen Bernd“.

Gemeint ist Bernd Kurzbach, „Sternen“-Wirt, Brunnenbuck-Rock-Initiator und eine Institution in der Markgräfler Musikszene.

Kurzbach freute sich über ein gelungenes Festival. Schon bei der ersten Band „Crowson & Cramer“ seien die Tische und Bänke vor dem „Sternen“ besetzt gewesen, berichtet er.

„Es ist ein Straßenfest und es geht um Spaß“, unterstreichen Marcel Furrer und Bernd Kurzbach. Beide bedanken sich bei der Gemeinde Auggen für die langjährige Unterstützung, die auch darin begründet sei, dass das Fest immer friedlich verlaufe, wie Kurzbach betont.

Zwar habe die Gemeinde den Veranstaltern in diesem Jahr die Auflage gemacht, einen zusätzlichen Toilettenwagen aufzustellen, im Gegenzug aber auch die Kosten für Strom und Wasser übernommen, freuen sich Kurzbach und Furrer über das gute Miteinander.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading