Auggen Eine Viertelmillion Mehrkosten

Weiler Zeitung
Was der Bagger bei Kanalarbeiten zutage fördert, kann für unangenehme Überraschungen sorgen. Foto: Beatrice Ehrlich Foto: Weiler Zeitung

Kanalsystem: Umstellung auf Trennsystem in Auggen: Erster Bauabschnitt kommt deutlich teurer

Dass es bei Tiefbauarbeiten immer wieder zu unerwarteten Schwierigkeiten und damit Mehrkosten kommen kann, hatte Adolf Himmelsbach vom verantwortlichen Planungsbüro bereits im Vorfeld angekündigt. Nun stehen die ersten konkreten Zahlen für den Bauabschnitt 1.0 beim Umbau des alten Kanalsystems im Innerort fest.

Von Beatrice Ehrlich

Auggen. Der Gemeinderat hat mit einer Gegenstimme Nachtragsforderungen in Höhe von 245 477 Euro gebilligt.

Entsorgung von belastetem Bauaushub kommt teuer

Den größten Anteil an den Mehrkosten machen die Entsorgung und Aufbereitung von mit Arsen belastetem Rohrgrabenaushub aus. Im Zuge der Bauarbeiten hatte die mit den Kanalarbeiten betraute Firma Vogel-Walliser eine Bodenanalyse durch ein zugelassenes Bodenlabor vornehmen lassen. Dabei war ein erhöhter Arsengehalt insbesondere im Bereich der freigelegten Kanalrohre in der Straße Am Brunnenbuck festgestellt worden. Um den Bauablauf nicht zu unterbrechen, wurde das unbrauchbare Bodenmaterial auf einer firmeneigenen Spezialdeponie entsorgt und der Rohrgraben plangemäß mit Kiesmaterial verfüllt, wofür Kosten von insgesamt rund 90 000 Euro brutto anfielen.

Bodenanalysen in der Dietrich-Koger-Straße führten zu einem ähnlich negativen Ergebnis. Um eine Kostenexplosion durch die notwendige Entsorgung zu vermeiden, habe man sich mit der Baufirma auf eine andere Verfahrensweise geeinigt, berichtete Himmelsbach. Demnach soll nun der belastete Boden mit einer Kalk-Zement-Zumischung immobilisiert und zur Rohrgrabenverfüllung wiederverwertet werden. Dadurch sei weitaus weniger Material auf der Deponie zu entsorgen, und man spare sich zudem um die drei Kubikmeter Kies, warb Himmelsbach für diese neue Variante, die trotz allem mit weiteren 72 209 Euro brutto zu Buche schlägt.

Eine zunächst von der Baufirma ins Gespräch gebrachte Aufbereitungsvariante mit Gesamtkosten von über 300 000 Euro selbst nach Abzug des eingesparten Kiesmaterials habe sein Büro im Vorfeld abgelehnt, betonte der Planungsleiter.

Zusätzliche Kosten entstanden darüber hinaus durch den Austausch defekter Rohre, den Ausbau und Ersatz defekter und unsachgemäßer Hausanschlüsse, den Austausch alter Rohre aus unterschiedlichen Materialien im Bereich der Hausanschlüsse, stärkere Pflasterbeläge im Gehweg und Parkplätze in der Fahrbahn sowie Arbeiten an der Trinkwasserleitung, unter anderem.

Weitere Mehrkosten befürchtet

Mit seiner Gegenstimme verlieh Bruno Kiefer seinem Ärger darüber Ausdruck, dass man die Kostensteigerungen so nicht vorausgesehen hatte. Er befürchtet weitere Mehrkosten. „Wir können nicht Meter für Meter beproben“, warb Himmelsbach ein weiteres Mal um Verständnis. Zum Tiefbau gehöre es, immer wieder mit ungelösten Problemen konfrontiert zu werden.

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