Auggen Etwas Wasser im Freudenwein

Weiler Zeitung

Auggener Schäf: Rückblick auf das Geschäftsjahr / Frostschäden und Investitionen in die Zukunft

Die Genossenschaft Winzerkeller Auggener Schäf kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016/2017 zurückblicken. Das werden die derzeit 395 Mitglieder auch an ihren Auszahlungspreisen sehen, die seit Jahren im oberen Drittel im Ranking der Genossenschaften des Markgräflerlandes liegen.

Von Dorothee Philipp

Auggen. Die von den Mitgliedern bewirtschaftete Rebfläche liegt bei aktuell 520 Hektar, eine gute Größe, um den Betrieb auszulasten, wie Geschäftsführer Thomas Basler im Rahmen der gut besuchten Hauptversammlung am Dienstagabend in der Sonnberghalle bei seinem Jahresbericht sagte.

Frostschäden

Etwas Wasser in den Freudenwein musste Kellermeister Andreas Philipp gießen, denn der Weinjahrgang 2017 ist geprägt von starken Ernteverlusten, bedingt durch die Frostschäden im Frühjahr 2017: Im Vergleich zum ergiebigen Erntejahr 2016 waren es 40 Prozent weniger, im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt 25 Prozent, wie Philipp bei seiner Analyse ausführte. „So wenig Lesegut wie noch nie in meiner Amtszeit als Kellermeister“, sagte er. Das sei ernüchternd, auch wenn das Mostgewicht über dem langjährigen Durchschnitt liege. 2018 dürfe eigentlich hinsichtlich des Wetters nichts Negatives passieren, denn sonst könnten der Genossenschaft, die derzeit noch über gute Vorräte verfügt, Engpässe entstehen.

Mit dem Gutedel als Hauptsorte will man weiter das Profil schärfen, hier strebe man einen Anteil von 45 Prozent an, derzeit seien es 40, sagte Philipp. Wer neu anpflanzt, dem empfiehlt der Kellermeister weiße Sorten wie Gutedel, Grau- oder Weißburgunder, die am Markt stark nachgefragt seien.

Geschäftsjahr 2016/2017

Der Winzerkeller Auggener Schäf erzielte einen Weinabsatz von 4,9 Millionen Litern, geringfügig weniger als im Vorjahr. Auch der Umsatz lag mit 12,7 Millionen Euro etwas unter dem des Vorjahrs. Dieses Betriebsergebnis komme den Winzern trotzdem mit einer sehr guten und stabilen Auszahlung zu Gute, die allein aus dem operativen Geschäft bestritten werde, betonte Basler. Aus Eigenmitteln konnte die jüngste Investition für ein neues Flaschenlager am Auggener Standort mit 1,2 Millionen Euro finanziert werden. Damit sei ein Investitionsstau vermieden worden.

Das Anlagevermögen der Genossenschaft sei zu mehr als 100 Prozent durch Eigenkapital abgedeckt, es gebe keine Darlehen, erläuterte Basler die Bilanzen. Rückstellungen für Traubengeld und Investitionen seien vorhanden, Neu- und Ersatzinvestitionen seien jederzeit möglich und könnten problemlos umgesetzt werden.

Verbandsprüfer Karl Becher lobte den Winzerkeller Auggener Schäf für seine „extrem günstige Kostenbelastung“ von 1,58 Euro pro produziertem Liter Wein, für seine effektive Verwaltung und einen effizient arbeitenden Betrieb mit einer gut ausgelasteten Produktion.

Fusion mit Laufen

Im sechsten Geschäftsjahr nach der Fusion mit der Winzergenossenschaft Laufen sei es gelungen, deren Sortiment vollständig in die Vertriebslinie des Auggener Winzerkellers zu integrieren, ohne dass die Eigenständigkeit des Laufener Winzerkellers Einbußen habe, sagte Basler: „Wir setzen auf ein klares Profil: Ein Betrieb, zwei Standorte.“ Füllung, Logistik und Vertrieb sind in Auggen angesiedelt, was Synergieeffekte generiere. Nach dem Neubau des Flaschenlagers sei der Standort Auggen mit Füllung und Lager optimal ausgelastet.

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