Auggen Gefahren für Stubentiger & Co.

Weiler Zeitung
Die Tierschützer haben immer wieder mit verletzten Haustieren zu tun.Symbolfoto: wz Foto: Weiler Zeitung

Tierschutz: In Auggen gerät eine Katze in eine Tellerfalle / Giftköder sind immer wieder ein Problem

Die Helfer des Tierschutzvereins Markgräflerland haben bei ihrer Tätigkeit immer wieder mit verletzten Tieren zu tun und sind allerhand gewohnt. Dass sich aber eine Katze mit einer illegalen Tellerfalle am linken Hinterbein schwer verletzt in den Garten eines Vereinsmitglieds schleppt, wie Anfang November in Auggen geschehen, das macht auch erfahrene Tierschützer fassungslos.

Von Adrian Steineck

Markgräflerland. „Solche Fälle werden immer noch zu selten zur Anzeige gebracht“, macht Anja Roth vom Tierschutzverein Markgräflerland deutlich. Bei vielen Menschen sei eine Scheu davor vorhanden, Anzeige etwa gegen jemanden aus der Nachbarschaft zu erstatten, den sie der Tiermisshandlung verdächtigen. „Sie können aber darauf vertrauen, dass sowohl wir als auch die Polizei alle Angaben streng vertraulich behandeln und keine Namen an die Öffentlichkeit geraten“, sagt Roth.

Im vorliegenden Fall hatte sich eine schwer verletzte Katze vormittags in den Garten eines Vereinsmitglieds geschleppt, der das Tier von der Tellerfalle befreite und zum Tierarzt brachte. Allerdings musste das Bein amputiert werden, da das Tier laut Angabe des Tierarztes die Falle wohl bereits mehrere Tage mit sich herumschleppte. Die Operation verursachte für die Besitzer laut Tierschutzverein Kosten von 2000 Euro, eine andere Quelle spricht sogar von 3000 Euro. Unterstützer haben sich bereits gemeldet (siehe „Weitere Informationen“).

Mehrere Fälle dieser Art

In diesem Fall wurde Anzeige erstattet, wobei die Situation zwar außergewöhnlich, aber nicht einmalig ist. „In den vergangenen Jahren sind bereits zwei Katzen durch solche Fallen ums Leben gekommen“, sagt Roth. Alle drei Fälle hätten sich im Bereich der Sonnbergstraße in Auggen zugetragen.

Abgesehen davon, dass derartige Tellerfallen seit den 1990er-Jahren in Deutschland verboten sind, stellen sie laut Roth auch eine Gefahr für spielende Kinder dar. Bei der Falle hat es sich um ein älteres Modell gehandelt, wie es etwa im Elsass relativ leicht zu erwerben sei.

Wenn ansonsten Tiere durch Menschen zu Schaden kommen, handelt es sich laut Roth meist um Giftköder. Den vorerst letzten bestätigten Fall dieser Art gab es im Juli in Neuenburg, wo der betreffende Hund seiner Vergiftung erlegen sei. „In den meisten Fällen handelt es sich hier um nicht sachgemäß ausgelegtes Rattengift“, sagt Roth. In diesem Fall lasse sich dann nicht von Vorsatz sprechen, eher von „Dummheit“, wird sie deutlich.

Beweise sichern

Generell rät sie, ein Tier mit Vergiftungserscheinungen unverzüglich zum Tierarzt zu bringen und solche Fälle auch der Polizei zu melden. Wichtig sei es auch, potenzielles Beweismaterial wie Köder oder Fallen zu sichern. „Wir erhalten häufig Meldungen von Ködern, aber wenn wir diese nicht haben, können wir sie der Polizei auch nicht vorlegen“, schildert Roth die Situation.

Auf Tauben geschossen

Derzeit beschäftigt die Tierschützer ein Fall aus Müllheim, bei dem offenbar mitten im Stadtgebiet jemand auf eine Taube geschossen hat. Das verwundete Tier wurde von Schulkindern gefunden, starb aber trotz sofortiger tierärztlicher Hilfe an den erlittenen Verletzungen. „Das ist der vierte derartige Fall in Müllheim“, sagt Roth. Auch hier ist man auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.

Weitere Informationen: Wer Hinweise zu einem der geschilderten Fälle geben kann, soll sich beim Polizeirevier Müllheim, Tel. 07631 / 178 80, oder beim Tierschutzverein Markgräflerland, Tel. 07631 / 135 03, melden.  Die Landfrauen Auggen unterstützen die Familie der operierten Katze durch einen Kuchenverkauf. Linzertorten und Mailänder gibt es am 27. und 28. November in der Gärtnerei „Blüte und Blatt“, Schmiedestraße 23 in Auggen, zu kaufen. Nähere Informationen zu Kuchenspenden gibt es im Internet unter www.landfrauen-auggen.de.

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