Legt man die aktuell gültigen Planungen gemäß des Projektbeiratsbeschlusses zugrunde, also Schallschutz über das gesetzlich vorgegebene Maß hinaus, würden die Schallschutzwände über eine Strecke von etwa 240 Metern die maximale Eckhöhe von 6,90 und damit eine Firsthöhe von 7,40 Meter betragen. All dies ist den von der Bahn veröffentlichten Unterlagen zu entnehmen, die unter www.karlsruhe-basel.de, dort unter PfA 9.0, in aller Ausführlichkeit auch im Internet einzusehen sind.
Vorwürfe und Einwände von Bürgern
Unter anderem darüber, ob der Vollschutz wirklich in seiner derzeit geplanten Breite und Höhe auch so realisiert werden sollte, wollen die Bahnvertreter mit den Bürgern der Anliegergemeinden, also auch Auggen, am „Runden Tisch“ ins Gespräch kommen. „Wenn die Gemeinde Auggen das gar nicht will, müssen wir anders planen, deshalb sind wir heute hier“, unterstrich Klenert. Dem folgten zahlreiche Einwände aus dem Publikum, bei denen die beiden Repräsentanten der DB Netz unter anderem als „Manipulateure“ bezeichnet wurden. Die Vorwürfe gipfelten in der Anmerkung einer Zuhörerin, nichts von dem, was die Deutsche Bahn in den vergangenen Jahren neu gebaut habe, sei schön. Der Zorn ist groß bei den Bürgerinitiativen: Sie sehen sich als Opfer einer „sanften Erpressung“ mit dem Ziel der Zustimmung zu einem scheinbar alternativlosen Status quo.
Klenert erwiderte, dass sowohl der Bau selbst als auch der Zeitplan der aktuellen politischen und verwaltungstechnischen Auftragslage entspreche. Änderungen seien demnach nur auf politischem Weg möglich. Es sei durchaus anzunehmen, antwortete er auf eine Frage aus dem Gemeinderat, dass die Lärmemissionen der Bahn im Jahr 2020 nach heutigem Stand niedriger seien, als in den bisherigen Planungen angenommen.
Bürgerinitiativen kämpfen auf politischem Weg
Den politischen Weg beschreite man mit der zuvor verabschiedeten Resolution zur schlanken OKF6, die erneut die Tieflage als mögliche Variante des Ausbaus ins Spiel bringe, resümierte MUT-Vorstandsmitglied Gerhard Kaiser am Ende der Debatte. „Sie brauchen einen Auftrag vom Bund, diesen Auftrag holen wir. Sie müssen Vollschutz planen, wir wollen das hier nicht“, erklärte er unter dem Beifall fast aller Anwesenden.