Gemeinderat: Fertigstellung der „Straßenüberführung Kleinfeldele“ verzögert sich bis nächstes Jahr
Die Gemeinde Auggen, die Gemeinderäte und die örtlichen Landwirte sind verärgert. Die Fertigstellung der unter anderem für die Landwirte wichtigen Brücke im Gewann Kleinfeldele verschiebt sich ins kommende Jahr. Diese müssen also weiter Umwege in Kauf nehmen.
Von Alexander Anlicker
A uggen. Der Auggener Ortsvereinsvorsitzende des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV) und stellvertretende Vorsitzende des Winzerkellers Auggener Schäf, Martin Behringer, zeigte sich verärgert, dass die Brücke nach seinen Informationen erst im August 2021 fertig gestellt werden soll. „Die Fertigstellung war von der Bahn ursprünglich bis September diesen Jahres versprochen worden“, sagte Behringer und erinnerte daran, dass entgegen der ursprünglichen Vereinbarungen eine Zeit lang sogar beide Brücken gesperrt waren und es bereits bei der Brücke Fischerpfad zu Verzögerungen kam.
Behringer bemängelte auch, dass die Baufirma mit ihren Lastwagen auf Feldwegen statt auf der eigens dafür vorgesehenen Baustraße entlang der Bahngleise fahre.
Die etwa 50 bis 60 Lkw-Fahrten am Tag machten die Feldwege kaputt, stellte Behringer fest und verwies darauf, dass in den Wegen auch die Beregnungsleitungen verlegt seien, die dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.
„Wir sind selbst unglücklich über die Entwicklung. Wir wurden erst am Montag über die Verzögerung informiert und fühlen uns an der Nase herumgeführt“, sagte Bürgermeister Fritz Deutschmann im Gemeinderat. Bislang sei man davon ausgegangen, dass die Brücke im November fertig werde, ergänzte Hauptamtsleiter Dirk Ehret. Verwundert zeigten sich Deutschmann und Ehret darüber, dass kein Rathausmitarbeiter und kein Gemeinderat die jüngste Infobroschüre der Bahn zum Planfeststellungsabschnitt 9.0 erhalten hat, die im September verteilt wurde.
Brücke soll Ende März befahrbar sein
Es habe Verzögerungen beim Bauablauf gegeben, erklärte ein Bahnsprecher auf Nachfrage unserer Zeitung. Das eigentliche Brückenbauwerk sei fertig, durch die Verspätung verzögerten sich auch die Folgearbeiten, wie die Asphaltierung der Straße und das Anbringen der Geländer. „Es ist aber so, dass man Ende März über die Brücke fahren kann." Bis dahin sei die Brücke abgenommen und für den Verkehr freigegeben. Die Brücke sei dann natürlich noch nicht komplett fertig. Anschließend folgten Böschungsarbeiten und die Bepflanzung.
Als Riesen-Imageschaden bewertete der Bahnsprecher, dass die Verteilung der aktuellen Imagebroschüre nicht funktioniert habe. Diese sollte ursprünglich vom 24. bis 26. September in Müllheim und Auggen sowie den jeweiligen Ortsteilen von einer Firma verteilt werden. „Wir haben auch schon aus Müllheim die Information bekommen, dass es zu Problemen kam und haben auch schon reklamiert“, berichtete der Bahnsprecher. Die Broschüre werde nun nochmals verteilt.
Anbindung des Gewerbegebiets
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung die Arbeiten für den Anschluss des Kleinmattwegs an die neue Straßenüberführung „Kleinfeldele“ an die Firma Schleith vergeben.
Bereits im Bebauungsplanverfahren „Brauetsmatten“ hat die Bahn darauf hingewiesen, dass die neue Straßenüberführung höher und länger wird, was eine Anpassung des Kleinmattwegs erforderlich mache. Die Arbeiten sollen aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und auch der Gewährleistung an die Firma Schleith vergeben werden, die im Auftrag der Bahn die Straßenüberführung baut. Die Firma hat ein Angebot in Höhe von 86 309 Euro abgegeben und wurde vom Planungsbüro Himmelsbach und Scheurer zur Vergabe vorgeschlagen. Im Haushalt sind für das Vorhaben 98 000 Euro bereitgestellt.
