Kein Auge trocken blieb auch beim Auftritt von Mike Muser als italienischer Pizzabäcker „Luigi Longo“, der sich mit der Auggener „Wirtschaftskrise“ beschäftigte, von einstmals einem Dutzend Gaststätten seien nicht mehr viele übrig geblieben.
Der Spruch des Bürgermeisters bei der Bahndemo, dass es in Auggen nur eine Tieflage – in 1,80 Metern auf den Friedhof – gibt, fand Muser so überflüssig wie das Rot und das Blau in der französischen Flagge. Deutschmann sei aber wenigstens da gewesen, anders als die rheinische Schlechtwetterfront Astrid Siemes-Knoblich aus Müllheim. Die habe lieber im Eichwald „Mein Freund der Baum ist tot“ gesungen.
Gänzlich unpolitisch doch mit viel Humor war der Auftritt von Patrick Gaess und Sebastian Hurst an der Belchen-Bar: „Die Ski werden nicht gewachst – die stehen eh nur vor der Aprés-Ski-Bar.“
Die „Gelbwesten“ Manuel Muser und Sebastian Falk forderten nicht nur eine Schorlepreisbremse oder schnelles Internet fürs Winzerdorf. „Zwei Dönerläde schön un guet, doch kei Metzger im Dorf – des sorgt für Wuet“. Auch sie griffen das Thema Bahnausbau auf und hoffen: „Eine bedrohte Tierart lässt sich doch finden.“
Blick aufs Dorfgeschehen
Zu den Glanzlichtern zählte einmal mehr Gerda Reineckers Blick auf das Dorfgeschehen. Neben Missgeschicken mit der Mikrowelle, Handwerkern, die sich am falschen Haus zu schaffen machen oder einem Hund, der sich mit dem Taxi chauffieren lässt, nahm sie insbesondere das „Wechselkarussell“ im Rathaus ins Visier.
Die drei Nordmänner Jürgen Gugelmeier, Erich Faißt und Tobias Maier kamen mit ihrem Wikingerboot den Rhein hinaufgeschippert und begeisterten mit einem witzigen musikalischen Auftritt. „Sind die Gags nit zum Brülle, warst uff em Zunftobe z’Mülle“, kommentierten sie den ausgefallenen Zunftabend im Nachbardorf.
Zur Melodie des NDW-Klassikers „Da Da Da“ sangen sie „Wo trinkt ma denn de beschte Wii, wo wenn denn alli immer hii“ und sorgten damit ebenso für Begeisterung wie mit dem auf die Auggener Fasnacht angepassten „Aloha he“ von Achim Reichel.
Zu den Glanzlichtern der Auggener Fasnacht zählen die Tanzauftritte sowohl der Mini-/Teenie-Garde als auch der ersten Garde, die mit flotten Gardetänzen ebenso zu begeistern wissen wie mit Showtanzauftritten. Flott war auch der Hästanz der „Schoppenglasschlotzer“, und die Schlawinerfrauen entführten das Publikum mit einem feschen Tanz zu Abba-Hits in die 1970er Jahre.