Auggen Kernstück sind die Zunftabende

Weiler Zeitung
Die Auggener Schlawiner freuen sich auf die diesjährige Fasnachtskampagne. Unser Foto zeigt (v.l.) Dominik Kittler (Schlawinerrat), Karl-Heinz Kiefer (Schlawinerrat), Beate Golay (zweiter Vorstand), Gerda Reinecker (Ehrenschlawiner), Ruthild Muser (Schriftführerin) und Volker Gaess (Rechner) beim Müllheimer Umzug im vergangenen Jahr. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Fasnacht: Auggener Schlawinergilde verkündet Motto / Keine Rathausstürmung in diesem Jahr

Die Auggener Schlawiner stehen in den Startlöchern: „Wenn zue viel Lütt dien überlege, sin bschtimmt vu 10 no 12 drgege!“ heißt in diesem Jahr das Motto, das am Ende der Hauptversammlung feierlich verkündet wurde. Die Zeremonie wird jeweils mit dem gemeinsamen Singen des Schlawinerlieds abgeschlossen.

Von Dorothee Philipp

Auggen. Die diesjährige Fasnachtskampagne ist kurz, aber knackig. Begonnen hat sie für die Schlawiner schon am 11. November mit der Sichtung von Kostümen und Masken und der Instruktion der Neumitglieder.

„Superhero“ sorgt für volle Halle

Die Fasnacht in Auggen beginnt am Montag, 12. Februar (Rosenmontag), mit der Kinderfasnacht. Die kleinen Narren ziehen zunächst in einem Umzug durchs Dorf und feiern anschließend ab 14 Uhr in der Sonnberghalle. Ab 18 Uhr kommen dann die Großen zum Zug mit der Superhero-Party, ein neues Veranstaltungsformat, das das in die Jahre gekommene „Frauenrecht“ ersetzt.

Die Schoppeglasschlotzer, die seit 1997 als Truppe mit Häs und Maske die Schlawinergilde bereichern, haben den „Superhero“ vor einigen Jahren auf die Beine gestellt, um jüngere Zielgruppen anzusprechen; ein durchschlagender Erfolg belohnte ihre Initiative. „Das trifft den Nerv, die Halle ist jedes Mal brechend voll“, freut sich Oberschlawiner Axel Baßler. Für ordentlich Pep sorgen neben der eigenen Guggemusik „Öxxle-Fetzer“ weitere Gast-Guggen – die Schlawiner pflegen viele freundschaftliche Kontakte zu anderen Zünften und Gilden in der Nachbarschaft, allen voran die Neuenburger Rhiischnooge, die Müllemer Hudeli, die Kanderner Brezele-Buebe und die Münstertäler Belchengeister.

Am Programm wird das ganze Jahr gefeilt

Kernstück der Auggener Fasnacht sind die beiden Zunftabende am Freitag und Samstag nach Aschermittwoch. Am Programm wurde das ganze Jahr über gefeilt, die einzelnen Nummern vom Schlawinerrat und den Vertretern der einzelnen Untergruppen kritisch unter die Lupe genommen und die Aufführungsdauer penibel gestoppt. Damit soll verhindert werden, dass der Abend durch zu lange Textbeiträge ausufert. „Um Mitternacht muss Schluss sein“, sagt Baßler, denn die Geselligkeit soll nicht zu kurz kommen und die Stunde, die hinterher noch gefeiert wird, füllt auch die Vereinskasse.

Vielfalt der Gilde: Garde, Gugge, Elferrat

Stolz ist Baßler auf die Vielfalt in der Schlawinergilde: Drei Garden gibt es, dazu die „Altgarde“ mit Mädels, die aus dem Teenie-Alter herausgewachsen sind und spektakuläre Tanzeinlagen mit professionellem Niveau zeigen. Dann die Frauentanzgruppe, die Guggemusik und die „Schlotzer“, die Küferblusenträger und den Elferrat – alles zusammen etwa 150 Aktive.

Am Samstag, 24. Februar, zeigen die Schlawiner beim Seniorennachmittag im evangelischen Gemeindehaus nochmals Auszüge aus dem Zunftabendprogramm und bewirten die Gäste mit Kaffee und Kuchen und später einem Abendessen.

Gilde will Kontakte zum Rathaus ausdünnen

Herausgefallen aus dem Schlawiner-Kalender ist die Rathausstürmung am Aschermittwoch, nachdem sich die Gilde einstimmig dafür ausgesprochen hat, die Kontakte zur politischen Gemeinde auszudünnen. Das sei das Resultat aus einer langen Reihe von Verstimmungen und frustrierenden Erlebnissen, erklärte Baßler im Gespräch mit unserer Zeitung.

Unmut und Frust, nicht nur wegen kaputter Tür

Ausschlag gegeben hatten dabei nicht nur die Irritationen um eine kaputte Tür in der Sonnberghalle (wir berichteten). Diese hat die Gemeinde nun anteilig bezahlt, nachdem ein Vertreter des Badischen Gebäudeversicherungsverbands darauf hingewiesen hatte, dass die Tür nicht mehr neu war und deswegen der Zeitwert berücksichtigt werden müsse.

Beim Winzerfest werden sich die Schlawiner hauptsächlich im Winzerkeller engagieren. Den Plakettenverkauf am Umzug haben sie abgegeben, weil es auch dort immer wieder zu Umständlichkeiten, Missverständnissen und Frust gekommen sei. „Wir werden uns stärker auf Engagements konzentrieren, die der Dorfgemeinschaft nützen“, betonte Baßler. Ein Musterbeispiel dafür ist die Instandhaltung und Pflege des „Sonnberghäusles“.

 www.schlawinergilde.de

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