Auggen Ladenlokal wird Gaststätte

Weiler Zeitung
Gewerbe trifft Landwirtschaft: Das Bürogebäude mit Café ist von zwei Seiten umgeben von Obstwiesen. Foto: Beatrice Ehrlich

Gemeinderat: Nutzungsänderung für „Coffee & Wine“

Auggen (bea). Schon mehrfach hat die Finanzkanzlei Auggen mit ihren Netzwerkabenden auf sich aufmerksam gemacht, erst vor kurzem durch den Besuch des Schauspielers Samuel Koch. Der Abend mit rund hundert Gästen fand im „Coffee & Wine“ im Erdgeschoss des neuen Bürogebäudes der Finanzkanzlei an der B 3 statt. Um die Umnutzung dieser ursprünglich als Ladenlokal ausgewiesenen Räumlichkeiten in eine Gaststätte mit Verkauf und Verkostung nicht selbst produzierter Lebensmittel ging es in der Gemeinderatssitzung am Dienstag. Demnach sind 48,5 Quadratmeter für die Bewirtung von Gästen angelegt, die restliche Fläche ist vorgesehen für den Verkauf von Weinen verschiedener Winzergenossenschaften und Weingüter aus der Region.

„Die Nutzungsänderung hat eigentlich schon stattgefunden“, eröffnete Bürgermeister Ulli Waldkirch die Debatte. Laut Baugesetzbuch ist der Betrieb einer Gaststätte in einem eingeschränkten Gewerbegebiet, um das es sich hier handelt erlaubt. Während die Umnutzung in eine Gaststätte in dem betreffenden Gebäude von den Gemeinderäten auch nicht hinterfragt, sondern sogar als „Bereicherung für Auggen“ (Peter Danzeisen, CDU) empfunden wurde, erinnerte Gemeinderat Gerd Huber (FDP) an noch ausstehende Ausgleichsmaßnahmen, die im eigens erlassenen Bebauungsplan „Am Bären“ festgehalten sind. Demnach sollte etwa in südlicher Richtung wegen des anliegenden Obstbaubetriebs eine Hecke angelegt werden.

Hecke gegen Spritzmittelabdrift

Dort ständen bereits fest installierte Liegestühle, meldete sich Sebastian Falk (FDP) zu Wort. Waldkirch verwies auf die noch ausstehende Bauabnahme durch die Baurechtsbehörde des Gemeindeverwaltungsverbands Müllheim-Badenweiler. „Das dauert manchmal länger“, gab er zu bedenken, „man sollte das nicht vermischen“. Rainer Meyer-Fichtlscherer (Grün-Rote Liste) regte an, den Besitzer trotzdem auch von Seiten der Gemeinde an die Umsetzung der Ausgleichsmaßnahme zu erinnern. „Die Gemeinde kann mitreden“, betonte er. Waldkirch sagte zu, das Gespräch mit dem Eigentümer zu suchen.

Auf Nachfrage sicherte Stefan Keller, Geschäftsführer der Finanzkanzlei Südbaden, zu, dass der vorliegende Pflanzplan einschließlich Hecke eins zu eins umgesetzt werde, allerdings erst im kommenden Frühjahr, wenn sich das aufgeschüttete Gelände ausreichend gesetzt habe. Die teilweise noch ausstehende Gartengestaltung sei eine Folge der Schnelligkeit des Baus in einer Rekordzeit von 285 Tagen. „Wir hätten sonst an einen anderen Standort umziehen müssen“. Der Umnutzungsantrag für das im Haus angesiedelte Café mit Vinothek „Coffee & Wine“ sei dem starken Zuspruch geschuldet, den dieses unter Kunden der Finanzkanzlei und Gästen genieße, ergänzte der Geschäftsführer. Allein schon mit den mittlerweile 14 Mitarbeitern, die das Cafénutzten, übersteige man die Zahl der bisher zugelassenen Gäste.

Mit Ausnahme von Gerd Huber stimmte der Gemeinderat der Umnutzung mit großer Mehrheit zu.

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