Einige der bei den Workshops gesammelten Gestaltungsvorschläge, etwa Teilverglasungen und die Bebilderung der Wandflächen mit landwirtschaftlichen Motiven, haben die Planer in die aktuellen, noch unverbindlichen Entwürfe für die Lärmschutzwände am und um den Bahnhof Auggen einfließen lassen. Die teilweise Verglasung würde Durchblicke auf Bahnhofshöhe ermöglichen sowie im Falle zweier direkter Anlieger auch die übermäßige Verschattung ihrer Grundstücke verhindern. Gegen die Zusicherung der Teilverglasung auf Höhe ihrer Grundstücke hätten sich die beiden Eigentümer bereit erklärt, individuelle, geringe Einbußen bei Lärm-Grenzwerten hinzunehmen, so Klenert.
Axel Baßler, Inhaber eines Ingenieurbüros und vom Gemeinderat beauftragter Sachverständiger zum Thema Ausbau der Rheintalbahn, nahm während des Tagesordnungspunkts ebenfalls am Ratstisch Platz.
Baßler fordert tieferen Einblick in DB-Unterlagen
Er monierte, dass trotz des „Technischen Redaktionsschlusses“ am 31. Juli den Gemeinderäten bis zum heutigen Tag kein Exemplar des aktuellen Lärmschutzgutachtens vorliege. Baßler wünschte sich zudem einen tieferen Einblick in die aktuellen Planungsunterlagen der DB Netze, etwa was Ausführung und Wirkung innovativer Maßnahmen wie dem Einbau von Schienenstegdämpfern oder der sogenannten Schallresonatoren betrifft.
Auch Gemeinderäte brachten sich mit Fragen ein, etwa, ob beim Bau der Lärmschutzwände auch in Zukunft zu schaffende Neubaugebiete berücksichtigt würden (Gemeinderat Winkler, Grün-Rote Liste), was Klenert verneinte. Die Planung der Bahn müsse sich auf die aktuell vorliegenden Gegebenheiten beziehen.
Gemeinderat Peter Danzeisen (CDU) regte an, die vorliegenden Pläne nun ratsintern zu diskutieren, um sich dann gemeinsam Gedanken zu machen über die weitere Gestaltung.
Klenert überraschte den Gemeinderat zudem mit der Mitteilung, dass trotz der Realisierung des Vollschutzes an der Trasse weiterhin für die nach mittlerweile veralteten Messungen Betroffenen das Recht auf passive Lärmschutzmaßnahmen, etwa den Einbau spezieller Fenster, bestehe.
Berechnungen über Schallemissionen überholt
So lägen dem nach wie vor gültigen Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2015 Berechnungen über Schallemissionen aus dem Jahr 1990 zugrunde, die mittlerweile überholt, aber dennoch rechtlich bindend seien.
Über den Fortschritt der Bauarbeiten an der Bahnstrecke könnten sich die Bürger jederzeit auf der Homepage der DB Netze unter www.karlsruhe-basel.de, dort unter PfA 9.0 informieren, erinnerte Klenert. Im Oktober werde zudem auf dem Bahnhofsgelände ein Info-Center mit aktuellen Informationen zum Stand der Bauarbeiten eröffnet.