Auggen Lärmschutzwände nehmen Form an

Weiler Zeitung
Beim Ausbau auf vier Gleise spielt auch der Lärmschutz eine zentrale Rolle. Foto: Claudia Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Bahnausbau: DB Netze informiert über mögliche Umsetzung / Gestaltungsvorschläge werden weiter ausgearbeitet

Lärmschutzwände sind ein zentraler Bestandteil des Ausbaus der Rheintalbahn in Auggen, noch offen ist bisher die Art ihrer Ausgestaltung. In der Gemeinderatssitzung am Dienstag informierten Christoph Klenert und Stefan Lauber von der DB Netze über die mögliche Umsetzung des Lärmschutzes in Auggen.

Von Beatrice Ehrlich

Auggen. Laut Klenert habe man sich bei den Planungen darum bemüht, die in Auggen und bei den Bürgerinitiativen weitgehend abgelehnten oben geschlossenen Galeriebauwerke zu verhindern.

405 Meter lang, 6,50 Meter an höchster Stelle

Stattdessen habe man sich unter Einbeziehung innovativer Techniken für eine optisch unauffälligere Ausgestaltung entschieden, dies alles unter Beibehaltung des von der Gemeinde Auggen nachdrücklich geforderten Vollschutzes, das heißt maximalem Lärmschutz für die Anwohner ohne die Notwendigkeit passiver Lärmschutzmaßnahmen. Möglich werden soll das nun mithilfe einer Wand, die an ihrer höchsten Stelle auf einer Länge von 405 Metern auf der östlichen Seite des Bahnhofs 6,50 Meter hoch ist, von der Schienenhöhe aus gerechnet – also knapp ein Meter niedriger als die zunächst vorgesehene Galeriehöhe von 7,40 Metern.

Mauer mit Schallresonatoren

Ende Juli hatte in der Sonnberghalle eine zweitägige Infoveranstaltung stattgefunden, bei der die Bürger Fragen stellen und sich im Rahmen von Workshops mit eigenen Ideen zur Gestaltung der Lärmschutzbauwerke einbringen konnten. Im Rahmen dieser Veranstaltung hatten die Bahnvertreter die mit sogenannten Schallresonatoren versehenen Mauern, durch die der Schall künftig zusätzlich noch seitlich abgelenkt werden soll, erstmals vorgestellt. Durch solche Resonatoren lassen sich demnach die Lärmemissionen entlang der Strecke noch einmal bemerkbar senken.

Ergebnisse aus Planungswerkstatt

Einige der bei den Workshops gesammelten Gestaltungsvorschläge, etwa Teilverglasungen und die Bebilderung der Wandflächen mit landwirtschaftlichen Motiven, haben die Planer in die aktuellen, noch unverbindlichen Entwürfe für die Lärmschutzwände am und um den Bahnhof Auggen einfließen lassen. Die teilweise Verglasung würde Durchblicke auf Bahnhofshöhe ermöglichen sowie im Falle zweier direkter Anlieger auch die übermäßige Verschattung ihrer Grundstücke verhindern. Gegen die Zusicherung der Teilverglasung auf Höhe ihrer Grundstücke hätten sich die beiden Eigentümer bereit erklärt, individuelle, geringe Einbußen bei Lärm-Grenzwerten hinzunehmen, so Klenert.

Axel Baßler, Inhaber eines Ingenieurbüros und vom Gemeinderat beauftragter Sachverständiger zum Thema Ausbau der Rheintalbahn, nahm während des Tagesordnungspunkts ebenfalls am Ratstisch Platz.

Baßler fordert tieferen Einblick in DB-Unterlagen

Er monierte, dass trotz des „Technischen Redaktionsschlusses“ am 31. Juli den Gemeinderäten bis zum heutigen Tag kein Exemplar des aktuellen Lärmschutzgutachtens vorliege. Baßler wünschte sich zudem einen tieferen Einblick in die aktuellen Planungsunterlagen der DB Netze, etwa was Ausführung und Wirkung innovativer Maßnahmen wie dem Einbau von Schienenstegdämpfern oder der sogenannten Schallresonatoren betrifft.

Auch Gemeinderäte brachten sich mit Fragen ein, etwa, ob beim Bau der Lärmschutzwände auch in Zukunft zu schaffende Neubaugebiete berücksichtigt würden (Gemeinderat Winkler, Grün-Rote Liste), was Klenert verneinte. Die Planung der Bahn müsse sich auf die aktuell vorliegenden Gegebenheiten beziehen.

Gemeinderat Peter Danzeisen (CDU) regte an, die vorliegenden Pläne nun ratsintern zu diskutieren, um sich dann gemeinsam Gedanken zu machen über die weitere Gestaltung.

Klenert überraschte den Gemeinderat zudem mit der Mitteilung, dass trotz der Realisierung des Vollschutzes an der Trasse weiterhin für die nach mittlerweile veralteten Messungen Betroffenen das Recht auf passive Lärmschutzmaßnahmen, etwa den Einbau spezieller Fenster, bestehe.

Berechnungen über Schallemissionen überholt

So lägen dem nach wie vor gültigen Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2015 Berechnungen über Schallemissionen aus dem Jahr 1990 zugrunde, die mittlerweile überholt, aber dennoch rechtlich bindend seien.

Über den Fortschritt der Bauarbeiten an der Bahnstrecke könnten sich die Bürger jederzeit auf der Homepage der DB Netze unter www.karlsruhe-basel.de, dort unter PfA 9.0 informieren, erinnerte Klenert. Im Oktober werde zudem auf dem Bahnhofsgelände ein Info-Center mit aktuellen Informationen zum Stand der Bauarbeiten eröffnet.

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