Auggen Leiser dank Kreisel

Weiler Zeitung

Verkehr: Auggen stellt vereinfachten Lärmaktionsplan auf

20 000 Autos passieren täglich das Winzerdorf Auggen. Die Zahl ist Ausgangspunkt für den Lärmaktionsplan, den der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung auf den Weg gebracht hat.

Von Dorothee Philipp

Auggen. Deutschland tut zu wenig gegen Verkehrslärm. Findet die EU-Kommission, die der Bundesrepublik deswegen mit einem Vertragsverletzungsverfahren Beine machen will. Vielerorts fehlen nämlich noch die so genannten Lärmaktionspläne, die aufzeigen sollen, wie man das Problem Verkehrslärm direkt in den Kommunen in den Griff bekommt.

Nur wenige Wohngebäude betroffen

Auch in Auggen, weil auch hier auf der Hauptdurchfahrtsstraße B 3 die Zahl von 8200 Kraftfahrzeugen pro Tag überschritten wird. Betroffen davon sind allerdings nur wenige Wohngebäude. Der Gemeinderat beschloss deswegen in seiner jüngsten Sitzung die Aufstellung eines „vereinfachten Lärmaktionsplans“, der mit einer bewertenden Analyse des Ist-Zustands abgeschlossen werden soll. Keine große Sache, denn der Lärm, um den es in Auggen geht, ist lediglich der Verkehrslärm von der B 3.

Ohne Bahnzahlen – Problem bei Fördermitteln

Die Geräuschkulisse der Bahn fällt nämlich in die Zuständigkeit des Eisenbahnbundesamts. Dort ist man mit der Herausgabe von Zahlen mehr als knauserig, wie die Nachbargemeinde Schliengen schon vor drei Jahren erfahren musste. Ihr Lärmaktionsplan findet ebenfalls ohne den Bahnlärm statt, und so reichen die für ein hohes Planungshonorar ermittelten Werte in Schliengen nicht aus, um Fördermittel für lärmmindernde Maßnahmen zu erhalten.

Für so übersichtlich gelagerte Fälle wie in Auggen hat die Landesregierung einen sechsseitigen Musterbericht verfasst, den die jeweiligen Gemeinden ihren vereinfachten Lärmaktionsplänen zugrunde legen können. Insgesamt sei mit Kosten von etwa 2000 Euro zu rechnen, informierte Bauamtsleiter Sven Proisl.

Zu einer wesentlichen Entlastung der Ortslage vom Straßenverkehrslärm habe der Kreisel an der Sonnberghalle beigetragen, stellte Bürgermeister Fritz Deutschmann fest. „Es ist trotz der 20 000 Fahrzeuge pro Tag definitiv leiser geworden“, sagte er.

Nächtliches Tempolimit denkbar

Um den Anwohnern der Ortsdurchfahrt noch ein bisschen mehr Nachtruhe zu verschaffen, käme höchstens ein nächtliches Tempolimit von unter 50 km/h in Frage, sagte Deutschmann.

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