Auggen - Viele Menschen haben Kultur, Konzerte, Musik und Begegnungen in den vergangenen beiden Pandemie-Jahren vermisst. So war die Sonnberghalle beim ersten großen Auftritt des Musikvereins Auggen seit dem Jahreskonzert im Januar 2020 gut gefüllt.
Beeindruckendes Repertoire nach Corona-Pause
Auggen - Viele Menschen haben Kultur, Konzerte, Musik und Begegnungen in den vergangenen beiden Pandemie-Jahren vermisst. So war die Sonnberghalle beim ersten großen Auftritt des Musikvereins Auggen seit dem Jahreskonzert im Januar 2020 gut gefüllt.
Einige der jungen Musiker stünden zum ersten Mal auf der Bühne, konnten doch zwei Jahre lang keine Auftritte gemacht werden, sagte der Musikvereinsvorsitzende Tobias Meier beim Auftritt des Jugendorchesters. Dieses begeisterte mit den Liedern „YMCA“, „Beetle Boogie“ und „Party Rock Anthem“ das Publikum und legte mit Adeles „Rolling in the Deep“ als Zugabe noch ein Schippe obendrauf.
Das Hauptorchester knüpfte nahtlos an das letzte Jahreskonzert 2020 an. Schwerpunkt im ersten Teil des Konzerts waren Filmmusiken, von „The greatest Show“ über „Robin Hood“ bis „Cast Away“, zu denen die Ansagerinnen Lea Flury, Emelie Lämmlin und Lara Schwartz immer etwas zu berichten wussten. So kommt der Streifen „Cast Away“ mit Tom Hanks fast ohne Musik aus, die eigentliche Titelmelodie erklingt erst nach 100 Minuten mit dem Abspann des Films.
Vor der Pause entführten die Musiker die Zuhörer mit dem Lied „Lord Tullamore“ nach Irland. Das Stück des niederländischen Komponisten enthält technisch anspruchsvolle, aber auch gefühlvolle Passagen.
Nach der Pause ging es weiter mit sinfonischer Blasmusik und den Stücken „Highland Cathedral“ und „Silva Nigra“.
Nach den anstehenden Ehrungen gab es zunächst einen flotten Marsch, bevor es mit den Stücken „Hard Rock Stones“ und „Selections for Starlight Express“ wieder rockiger und poppiger wurde. Das Publikum honorierte den Abend mit viel Applaus, so dass am Ende drei Zugaben gespielt wurde. Als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine spielte das Orchester die Europa-Hymne „Ode an die Freude“ von Ludwig van Beethoven.
„Die vergangenen zwei Jahre waren für uns als Orchester eine große Herausforderung. Wir wussten nie, wie es weitergeht“, sagte Dirigent Dirk Hausen. Bis zum Konzert hätten die Musiker kein einziges Mal komplett zusammen geprobt, erinnerte der Dirigent an Ausfälle durch Corona-Infektionen und Quarantäne. Auch am Konzerttag war aus diesem Grund ein Musiker ausgefallen. „Ich bin unheimlich stolz, dass wir das Konzert hinbekommen haben“, sagte Hausen. Zufrieden zeigte sich der Vorsitzende Tobias Meier über den guten Vorverkauf und die knapp 300 Besucher in der Halle. „Ich glaube, die Leute wollen Kultur und Musik endlich mal wieder live erleben“, sagte er.
Während der Corona-Pandemie habe es keine Abgänge gegeben, freut sich Meier. Nur ein Musiker nehme noch nicht wieder an Proben und Auftritten teil, um sich zu schützen. Natürlich fehlten aber auch einige Musiker, die auswärts studierten. Solange es ging, sei im Freien geprobt worden. Als mit der Lockerung der Corona-Regeln drinnen geprobt werden konnte, habe man sich Kohlendioxid-Messgeräte beschafft und regelmäßig gelüftet, so Meier.
Höhepunkte des Vereinslebens waren eine öffentliche Freiluft-Probe im Hof des Winzerkellers im Jahr 2020 und das Projekt „Musik schwingt über Grenzen“ im September 2021, das ebenfalls als Open-Air-Konzert geplant war und dann wetterbedingt in der Halle der Winzergenossenschaft stattfand.