Auggen Planungswerkstatt stößt auf wenig Interesse

(anl)
Nur ein Teilnehmer hatte sich am Samstag für die Planungswerkstatt angemeldet, um mit den Planern über die Gestaltung der Lärmschutzwände zu diskutieren. Foto: Alexander Anlicker

Bahn: Informationsveranstaltung zum Abschnitt Müllheim-Auggen. Lärmschutzwand diskutiert.

Auggen - Recht gering war das Interesse seitens der Bevölkerung am Samstag an der Informationsveranstaltung und Planungswerkstatt der Bahn zum Thema Ausbau- und Neubaustrecke im Planfeststellungsabschnitt Müllheim-Auggen. Besser sei der Zuspruch laut einen Bahnsprecher am Sonntag gewesen. Rund 100 Besucher, doppelt so viele wie am Samstag, seien am Sonntag gekommen.

An Ständen in der Auggener Sonnberghalle informierten Projektmitarbeiter der Bahn sowie von beauftragten Ingenieurbüros über das Infrastrukturprojekt, für das in diesem Abschnitt rund 385 Millionen Euro eingeplant sind. Vereinzelt kamen Besucher zu den Ständen, um mit den Bahnvertretern zu diskutieren.

Im Mittelpunkt stand die Planungswerkstatt für die Gestaltung der Lärmschutzwände, für die sich im Vorfeld nur drei Teilnehmer – einer für Samstag und zwei für Sonntag – angemeldet hatte. Andreas Eckmann vom Karlsruher Ingenieurbüro „Mailänder Consult“ nahm sich mit einem Kollegen auf der Bühne der Sonnberghalle die Zeit, um auch mit den beiden kleinen Grüppchen zu diskutieren und Gestaltungsvorschläge zu erarbeiten. „Der Workshop beschäftigt sich mit der Schallschutzwand, die in jedem Fall auf irgendeine Art und Weise kommt. Die Bürger von Auggen können Vorschläge unterbreiten, wie diese gestaltet werden kann“, erläuterte Eckmann die Zielsetzung des Workshops.

Einer, der sich am Samstagmorgen die Zeit nahm, um an der Planungswerkstatt mitzuarbeiten, war Dietrich Schwanke. „Man könnte auf der Mauerseite den Vogesenblick anbringen, der uns verloren geht“, meinte er. Oder vielleicht das „Brandenburger Tor“, ergänzte der gebürtige Berliner, der in Westberlin nur 50 Meter von der Mauer aufgewachsen ist. „Die Mauer war schrecklich“, sagte Schwanke und machte keinen Hehl daraus, dass er kein Freund der meterhohen Lärmschutzwände ist. „Ich finde es befremdlich, dass es heißt, wir können Gestaltungsvorschläge machen. Es ist festgeschrieben, dass die Wand kommt. Bei dieser Entscheidung hatten die Bürger keine Möglichkeit mitzureden.“

Auch die Karlsruher Planer hatten sich im Vorfeld Gedanken gemacht. Eckmann stellte mehrere Ideen in den Raum, etwa ein großformatiges (Kibiger-) Landschaftsbild vom Blauen sowie Elemente und Strukturen aus der Landschaft wie die Weinberge oder Mais- und Tabak-Darren. Die Planer können sich auch dreidimensionale Strukturen vorstellen, indem nicht nur die Wand, sondern auch der Raum davor mit einbezogen wird. „Pflanzen brauchen Pflege“, gab der einzige Workshopteilnehmer dabei jedoch zu bedenken.

Bürger äußern grundsätzliche Bedenken

An einem der Stände in der Halle wurde derweil munter diskutiert. „Ich bin enttäuscht, dass die professionellen Vorschläge der Bürgerinitiative hinten runter gefallen sind“, verschaffte sich ein Bürger Luft und ergänzte, dass die Planungswerkstatt daher für ihn uninteressant sei. Ein junges Paar äußerte die Befürchtung, dass Güterzüge mit Gefahrgut künftig zwischen Hügelheim und Auggen geparkt würden.

Zwischendurch zeigen sich Müllheims Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich sowie zwei Auggener Gemeinderäte kurz in der Halle. Angekündigt hatte sich laut Bahnsprecher auch noch der Lörracher Bundestagsabgeordnete Gerhard Zickenheiner (Grüne).

Für Werner Kleinfelder vom Bürgerbündnis Bahn Markgräflerland (BBM) war es eine „Alibi-Veranstaltung“. Über die Farbe der Lärmschutzwände wolle er nicht diskutieren. Gemeinsam mit Gerhard Kaiser von der Bürgerinitiative MUT (Menschen- und Umweltfreundliche Trasse) hatte er mit einem kleinen Stand in der Ecke des Parkplatzes vor der Halle Station bezogen.

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