Auggen Schwierige Neuausrichtung

Weiler Zeitung
BBM fühlt sich von der Politik im Stich gelassen. Foto: Archiv Foto: Weiler Zeitung

Bahn: Beste Lösung gescheitert / Bürgerbündnis übt Kritik

Auggen (anl). „Aussprache über die Zukunft des Bürgerbündnisses Bahn Markgräflerland“ war der einzige Tagesordnungspunkt der außerordentlichen Mitgliederversammlung der Bürgerinitiative. Angesichts der Tatsache, dass der Kampf um die beste Lösung – die Tieferlegung der Gütergleise und Verschiebung des Bahnknotens näher an den Katzenbergtunnels – gescheitert ist, stellt sich für die Bürgerinitiative nun die Frage, wie es weitergehen soll. Den Verein auflösen, mit der Bürgerinitiative MUT (Menschen- und umweltfreundliche Bahntrasse) weitermachen wie bisher oder neue Ziele setzen?

Bei der Versammlung im Gasthaus „Sonne“ in Auggen waren Resignation und Frust bei einigen Vorstandsmitgliedern deutlich greifbar. In den meisten Wortbeiträgen stand nicht die künftige Ausrichtung, sondern die Vergangenheit im Mittelpunkt. Dabei hagelte es vor allem Kritik an der Politik, die den gemeinsamen Weg „schmählich verlassen“ habe, wie Vorsitzender Michael Nutsch bereits in seinen einleitenden Worten feststellte.

„Wir hatten keine Unterstützung von unseren Bürgermeistern Astrid Siemes-Knoblich und Fritz Deutschmann“, stellte Vorsitzender Helmut Schmitt fest und sprach damit einem großen Teil der Anwesenden aus dem Herzen.

Wie geht’s weiter? Einige Vorstandsmitglieder, wie Werner Kleinfelder, verspüren wenig Lust, während der Bauzeit im Planfeststellungsabschnitt 9.0 im regionalen Begleitgremium mitzuarbeiten. Andere, wie Peter Pilger, plädierten dafür, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen. „Die Bürgerinitiative MUT und die IG Bohr bitten uns, weiter zu machen“, betonten sowohl Michael Nutsch als auch Fritz von Brandt.

Künftiger Fokus auf Hügelheimer Knoten

Der künftige Fokus der Arbeit könnte auf dem sogenannten Hügelheimer Knoten liegen, der aus dem Planfeststellungsabschnitt 9.0 herausgenommen und dem Planfeststellungsabschnitt 8.4 zugeschlagen wurde, wo das Planfeststellungsfahren im kommenden Jahr beginnen wird. Hierfür warben vor allem Hügelheims Ortsvorsteher Martin Bürgelin als auch der Hügelheimer Landwirt Reiner Nußbaumer. Nußbaumer erinnerte daran, dass Hügelheim die Keimzelle des Bürgerbündnisses sei, und zeigte sich überzeugt, dass es gelingen könne, die Hügelheimer Bevölkerung zu motivieren.

In der knapp zweistündigen Diskussionsrunde schwang immer auch das Thema „Vergangenheitsbewältigung“ mit. Nutsch hob hervor, dass es zwar gelungen sei, 7000 Unterschriften für die Tieflage zusammen zu bekommen, die Bürgerinitiative mit rund 300 Mitgliedern aber nie besonders schlagkräftig war. Vor allem sei es nie gelungen, die Bürger südlich von Auggen zu gewinnen, obwohl die Kernforderung 6 – alle Güterzüge durch den Katzenbergtunnel – die Gemeinden an der alten Bahnstrecke rund um den Isteiner Klotz entlaste.

Als Schuldige wurden vor allem die Bürgermeister Siemes-Knoblich und Deutschmann ausgemacht. Letzterer hat, wie am Rande zu erfahren war, vor wenigen Tagen auch seine Mitgliedschaft im Bürgerbündnis gekündigt.

Neuer Hoffnungsträger ist hingegen der künftige Chef im Müllheimer Rathaus, Martin Löffler. Nutsch plädierte dafür, ihm eine Chance zu geben, bevor man den Verein vorschnell auflöse.

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