Auggen „Sehr gesund und mit Perspektive“

Weiler Zeitung
Vorstandsvorsitzender Jürgen Gugelmeier begrüßt die Winzer zur Hauptversammlung des Winzerkellers Auggener Schäf in Laufen. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Hauptversammlung: Winzerkeller Auggener Schäf mit dem Betriebsergebnis „sehr zufrieden“

Erstmals seit der Fusion mit der Winzergenossenschaft Laufen tagte die Hauptversammlung des Winzerkellers Auggener Schäf außerhalb Auggens. Sulzburgs Bürgermeister Dirk Blens freute sich, dass mit der Wahl des Tagungsorts – der Altenberghalle – die Zusammengehörigkeit der beiden Partner unterstrichen werde.

Von Dorothee Philipp

Auggen/Laufen. Die Weinlagen Auggener Schäf und Laufener Altenberg seien Begriffe für Weine, die in den Bewertungen Top-Ergebnisse erreichten. Blens lobte den Betrieb für „gute Geschäftszahlen, eine hervorragende Arbeit und nimmermüden Einsatz“.

„Marktgerechter“ Jahrgang

Diese Einschätzung wurde im Lauf des Abends durch die Berichte von Vorstand und Geschäftsführung bestätigt. Von einem „marktgerechten“ Weinjahrgang 2019 berichtete Kellermeister Andreas Philipp. Trotz großer Hitze und teilweisen Hagelschäden habe man nach trockenem Wetter im August und September in 25 Lesetagen gesunde Trauben geerntet, die wegen der kühlen Nächte vor der Lese auch einen erfreulichen Säuregehalt aufwiesen. Das durchschnittliche Mostgewicht des Gutedels von 75 Grad Oechsle sei ideal. Die ersten 2019er-Weine werden erst ab Januar gefüllt, da der vorherige Jahrgang 2018 deutlich größer ausgefallen sei, sagte Philipp.

Vorstandsvorsitzender Jürgen Gugelmeier ging nach seiner Begrüßung auf die Sortenstruktur der Genossenschaft ein. Der Trend zum Weißwein sei ungebrochen, deswegen rate er den Mitgliedern, Rotweinanteile zwar zu halten, aber nicht auszubauen. 40 Prozent der 538 Hektar Ertragsrebfläche der Genossenschaft gehören dem Gutedel als Hauptsorte. Hier strebe man einen Anteil von 45 Prozent an, ermutigte Gugelmeier die Mitglieder zur Ausweitung des Gutedelanteils.

Als einen wichtigen Baustein zum Erfolg der Weine aus Auggen und Laufen bei internationalen Prämierungen und Präsentationen sieht Gugelmeier das Qualitätsmanagement des Teams „Q6“, nach dessen Erzeugungsregeln die Genossenschaft seit 2007 arbeitet. Die Bandbreite der Kontrollen reicht dabei vom Anbau über die Bewirtschaftung bis zum Pflanzenschutz und zur Koordination der Ernte. Prämierungen und Goldmedaillen sowie Spitzenplatzierungen in renommierten Wein-Guides gab es auch im zurückliegenden Jahr zuhauf. Besonders stolz ist man, dass die Weine der Genossenschaft seit Bestehen des Gutedel-Cups permanent in der Liga der Top-Ten spielen und auch in diesem Jahr wieder einen Siegerwein gestellt hatten, betonte Gugelmeier.

Auszahlungsergebnis

Die Mühen der Winzer seien auch dieses Jahr wieder mit einem Auszahlungsergebnis belohnt worden, das an der Spitze der im Markgräflerland gezahlten Traubengelder stehe, freute er sich.

Mit dem Betriebsergebnis ist Geschäftsführer Thomas Basler sehr zufrieden: „Der Winzerkeller Auggener Schäf ist ein sehr gesunder Betrieb mit Perspektive, auch in Zukunft weiter solide zu wachsen“, sagte er. Die derzeitige bewirtschaftete Rebfläche sei ideal für das Vermarktungskonzept. Für Neuaufnahmen hatte die Genossenschaft vor einiger Zeit hohe Eintrittsgelder festgesetzt, so dass das Flächenwachstum gebremst wurde.

Investitionen

Investitionen am Standort Auggen haben Füllung, Logistik und Vertrieb inzwischen an einem Ort zusammengeführt, wobei sich Synergieeffekte bemerkbar machen. Der Standort Auggen sei nunmehr optimal ausgelastet, erklärte Basler. Eine zukunftsweisende Investition war in diesem Sommer die Installation einer PV-Anlage auf dem Dach, die dem Winzerkeller künftig jährlich Stromkosten von 30 000 bis 40 000 Euro spart und die sich in sechs Jahren amortisiert haben soll.

Die Kundenstruktur aus Lebensmittel-Einzelhandel, Fachhandel, Discountern, Gastronomie und Privatkunden sei für den Betrieb ein guter Mix. Bei dieser Größe könne man nicht auf bestimmte Segmente verzichten, sagte Basler. Er berichtete von stabilen Umsätzen und einem leicht gestiegenen Erlös, trotz der schwierigen Marktlage nach der großen Ernte 2018.

Die Gesundheit des schuldenfreien Betriebs spiegelt sich auch in der Abdeckung des Anlagevermögens durch über 100 Prozent Eigenkapital. Auch Betriebsprüfer Karl Becher vom Genossenschaftsverband bestätigte das: „Das Geld ist ehrlich erwirtschaftet“, sagte er.

Führungsduo bestätigt

In geheimer Wahl wurde das Führungsduo der WG mit Geschäftsführer Thomas Basler und Vorstandsvorsitzendem Jürgen Gugelmeier für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. In offener Akklamation für eine weitere Amtszeit bestätigt wurde das Aufsichtsratsmitglied Christian Gehmann. Die Versammlung entlastete Vorstand und Aufsichtsrat jeweils einstimmig.

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