Auggen Von Abel bis Zwickert

Weiler Zeitung

Gemeinderat: Ernst Giesel stellt Auggener Ortsfamilienbuch vor / Rückblick bis ins 16. Jahrhundert

Mehr als 50 Jahre hat es gedauert, aber im dritten Anlauf hat Ernst Giesel nun das Auggener Ortsfamilienbuch zu Ende gebracht und in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vorgestellt. Alteingesessene Auggener können nun ihren Stammbaum von der Gegenwart bis zum Dreißigährigen Krieg zurückverfolgen.

Von Alexander Anlicker

Auggen. Knapp 900 Seiten zählt das Ortsfamilienbuch, das bislang nur als digitales Word-Dokument sowie als Ausdruck in einem dicken Leitz-Ordner existiert. Es umfasst 5070 Einträge von Familien, mit rund 14 600 Personen, die von 1530 bis 2020 in Auggen lebten. Was die noch lebenden Nachkommen angeht, sind sie jedoch nur aufgeführt, wenn sie der Veröffentlichung zugestimmt haben, verweist Giesel auf das Thema Datenschutzgrundverordnung.

Rund viereinhalb Jahre hat er gearbeitet, um die Rohfassung des Buches herzustellen. Viele Auggener können ihre Vorfahren nun bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen, sagt er nicht ohne Stolz. Sein Antrieb war die eigene Familiengeschichte beziehungsweise die Geschichte seiner Frau, die aus dem Familienzweig von Fritz Leininger stammt.

Die Familiengeschichte war auch der Antrieb von Rolf Eilers, der 1968 den Grundstein für das Ortsfamilienbuch legte, als er sich auf die Spuren seines Vorfahren Jeremias Gmelin begeben hatte. Der im Jahr 1613 geborene Jeremias Gmelin war von 1651 bis zu seinem Tod im Jahr 1698 Pfarrer und Chronist in Auggen sowie ab 1672 Dekan der damaligen Landgrafschaft Sausenburg.

Aus verschiedenen Gründen war die Arbeit am Auggener Ortsfamilienbuch eingeschlafen, und im Jahr 2000 hat Martin Keller vom Geschichtsverein Markgräflerland einen neuen Anlauf unternommen.

Im Jahr 2016 begann Ernst Giesel damit, die Arbeit seiner beiden Vorgänger fortzuführen, ab jetzt auch digital. 2017 bekam er von der Gemeinde den offiziellen Auftrag zur Fertigstellung des Ortsfamilienbuchs und damit auch Einblick in die Bücher des Standesamts.

Für das Ortsfamilienbuch wurden die Geburten und Eheschließungen der Kirchenbücher von 1639 bis 1870 ausgewertet. Die älteren Kirchenbücher vor 1639 sind während des Dreißigjährigen Kriegs zerstört worden oder verloren gegangen. Ab 1870 waren dann die Standesämter der Gemeinden für die Aufzeichnung verantwortlich.

Mit einer Druckerei hat Giesel bereits Kontakt aufgenommen, berichtet er. Nächste Schritte sind die Beantragung einer ISSN (International Standard Serial Number) – einer internationalen Standardnummer für fortlaufende Sammelwerke, die beispielsweise Zeitschriften und Schriftenreihen eindeutig identifiziert. Darüber hinaus wird im Mitteilungsblatt der Gemeinde auf das Recht zur Löschung hingewiesen und auch denen, die bereits der Verwendung ihrer Daten zugestimmt haben nochmals die Möglichkeit gegeben vor der Veröffentlichung des Buches zu widersprechen. Gleichzeitig wird das Interesse an einem Ortsfamilienbuch abgefragt.

Da die Gemeinde Auggen Herausgeberin des Ortsfamilienbuchs ist, muss der Gemeinderat in einer seiner nächsten Sitzungen die Auflagenhöhe und den Preis festlegen und die Druckerei beauftragen.

Ziel ist, dass das Ortsfamilienbuch zu Weihnachten bei vielen Familien als Geschenk auf dem Gabentisch liegt.

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