Auggen Winzerkeller: Sehr gute Bilanzzahlen

Dorothee Philipp
Das gute Geschäftsjahr 2017/18 sorgte für positive Stimmung bei der Hauptversammlung des Winzerkellers Auggener Schäf. Foto: Dorothee Philipp

Winzergenossenschaft Auggen blickt auf erfolgreiches Geschäftsjahr zurück.

Auggen - Der Winzerkeller Auggener Schäf kann trotz des schwierigen Erntejahrs 2017 und einer entsprechend kleinen Erntemenge auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017/18 zurückblicken. Das wurde deutlich bei der Hauptversammlung am Dienstag in der gut besetzten Auggener Sonnberghalle.

4,6 Millionen Kilogramm Trauben wurden 2017 geerntet, deutlich weniger als die 7,1 Millionen vom Vorjahr. Das Betriebsergebnis zeigt einen Umsatz von 12,6 Millionen Euro, was einem Rückgang zum Vorjahr von einem Prozent entspricht, der Absatz ist mit 4,6 Millionen Litern um ein Prozent gestiegen.

Hohes Traubengeld

Und wieder konnte dank eines guten Kostenmanagements über alle Sorten eine sehr gute Auszahlung an die Winzer geleistet werden. Sie liegt im oberen Drittel dessen, was die Genossenschaften des Markgräflerlands an ihre Winzer auszahlen. „Wir haben den Auszahlungspreis vom Vorjahr fast erreicht“, zeigte sich Vorstandsvorsitzender Jürgen Gugelmeier zufrieden.

Immer mehr Rebflächen

Zufrieden macht auch die Flächenentwicklung, die nach Gugelmeier stetig nach oben zeigt. Derzeit beträgt die Gesamtfläche der Genossenschaft 548 Hektar, davon sind 536 Hektar Ertragsrebfläche. In der Genossenschaft arbeiten derzeit 35 Vollzeit- und zwölf Teilzeitkräfte sowie zwei Auszubildende. Die Geschäfts- und Personalpolitik der Genossenschaft ist transparent, betonte Gugelmeier. Der Aufsichtsrat tage monatlich, und an den Sitzungen nehme auch die Vorstandschaft teil, so dass alle auf dem gleichen Informationsstand seien.

Die einzelnen Zahlen der Bilanz, die mit einem Volumen von 15,6 Millionen Euro manchen Etat einer kleineren Kommune übersteigt, erklärte Verwaltungsleiter Enrico Ebner. Darin zeigte sich auch, dass die Rücklagen gut gefüttert sind.

Wein zugekauft

Geschäftsführer Thomas Basler ging in seinem Bericht auf die Rahmenbedingungen und einige Details des Jahresabschlusses ein. Um die geringe Erntemenge aufzufangen und eine „annehmbare Auszahlung“ zu erreichen, wurden für 1,2 Millionen Euro Wein zugekauft, erklärte Basler, „eine Investition, die sinnvoll und nötig“ gewesen sei. Die Bilanzzahlen bezeichnete der Geschäftsführer als ausgezeichnet, das Anlagevermögen sei zu mehr als 100 Prozent durch Eigenkapital abgedeckt. Darlehen, auch solche von Mitgliedern, stehen nicht in den Büchern.

Werbung wichtig

Den Blick auf den deutschen Weinmarkt bezeichnete Basler als „ernüchternd“. Wachstum geschehe nur noch über Verdrängung, die demografische Entwicklung zeige, dass die passionierten Weintrinker weniger werden. Da sich die Preise inzwischen deutschlandweit annähern, sei Imagewerbung nötiger denn je. Auf diesem Feld haben die Auggener einiges vorzuweisen: 60 große Weinproben mit jeweils rund 100 Gästen fanden im zurückliegenden Geschäftsjahr statt. Dazu kamen geführte Weinwanderungen und Weinproben im Bammerthüsli. Das Winzerfest, das der Winzerkeller seit einigen Jahren von der Gemeinde übernommen hat, sei eine optimale Werbung für den Auggener Wein und mit seinem beliebten Format unbezahlbar, sagte Basler. Präsent sei man an wichtigen Weinmessen wie BW Classic, Pro Wein oder Intergasta. Kultstatus erreicht haben die „kulinarische Treibjagd“ im Winter und der „Sternenzauber“ im Winzerkeller Laufen.

Prämierungen

Das konsequente Qualitätsmanagement durch das „Team Q6“ habe sich in zahlreichen Prämierungen und Preisen bei Mundus Vini, Mondial du Chasselas und Gutedel-Cup niedergeschlagen. Allein drei Goldmedaillen gab es bei der internationalen AWC Vienna. Man sei auch wieder in den Weinbibeln von Gault Millau und Eichelmann präsent.

Auf die Teilnahme an der Gebietsweinprämierung habe man in diesem Jahr wegen der Frostschäden verzichtet, erklärte Basler. Großes Lob hatte er für das Jungwinzerteam „Junge Drübel“, das inzwischen auch einen neuen Rotwein als Cuvée kreiert hat.

„Jahrhundertjahrgang“

Für den Weinjahrgang 2018 zog Kellermeister Andreas Philipp eine positive Zwischenbilanz. Man habe da möglicherweise einen „Jahrhundertjahrgang“ im Keller. Heute soll in Auggen noch ein Gewann mit Chardonnay und Ruländer Beerenauslese abgeerntet werden. Auch für den vermutlich im Januar erntefähigen Eiswein hängen noch Trauben am Stock.

Viel Lob

Verbandsprüfer Karl Becher bestätigte den Prüfbericht, den Aufsichtsratsvorsitzender Gundram Dreher vorgetragen hatte. „Die Daten liegen überall im grünen Bereich, die Anlagen sind top in Schuss“, lobte Becher. Der Betrieb stehe stabil da und könne auch „Stürme“ überstehen. Trotz des hohen Gutedelanteils regelmäßig im Schnitt mehr als 10 000 Euro pro Hektar auszahlen zu können, beweise eine gute Kostenstruktur und einen „sehr guten Vertrieb“. „Sie haben die richtigen Leute an den richtigen Stellen“, lobte Becher die Verwaltung. Die Entlastungen von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgten einstimmig.  Über Personalien und Ehrungen berichten wir noch.

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