Geschäftsführer Thomas Basler ging in seinem Bericht auf die Rahmenbedingungen und einige Details des Jahresabschlusses ein. Um die geringe Erntemenge aufzufangen und eine „annehmbare Auszahlung“ zu erreichen, wurden für 1,2 Millionen Euro Wein zugekauft, erklärte Basler, „eine Investition, die sinnvoll und nötig“ gewesen sei. Die Bilanzzahlen bezeichnete der Geschäftsführer als ausgezeichnet, das Anlagevermögen sei zu mehr als 100 Prozent durch Eigenkapital abgedeckt. Darlehen, auch solche von Mitgliedern, stehen nicht in den Büchern.
Werbung wichtig
Den Blick auf den deutschen Weinmarkt bezeichnete Basler als „ernüchternd“. Wachstum geschehe nur noch über Verdrängung, die demografische Entwicklung zeige, dass die passionierten Weintrinker weniger werden. Da sich die Preise inzwischen deutschlandweit annähern, sei Imagewerbung nötiger denn je. Auf diesem Feld haben die Auggener einiges vorzuweisen: 60 große Weinproben mit jeweils rund 100 Gästen fanden im zurückliegenden Geschäftsjahr statt. Dazu kamen geführte Weinwanderungen und Weinproben im Bammerthüsli. Das Winzerfest, das der Winzerkeller seit einigen Jahren von der Gemeinde übernommen hat, sei eine optimale Werbung für den Auggener Wein und mit seinem beliebten Format unbezahlbar, sagte Basler. Präsent sei man an wichtigen Weinmessen wie BW Classic, Pro Wein oder Intergasta. Kultstatus erreicht haben die „kulinarische Treibjagd“ im Winter und der „Sternenzauber“ im Winzerkeller Laufen.
Prämierungen
Das konsequente Qualitätsmanagement durch das „Team Q6“ habe sich in zahlreichen Prämierungen und Preisen bei Mundus Vini, Mondial du Chasselas und Gutedel-Cup niedergeschlagen. Allein drei Goldmedaillen gab es bei der internationalen AWC Vienna. Man sei auch wieder in den Weinbibeln von Gault Millau und Eichelmann präsent.
Auf die Teilnahme an der Gebietsweinprämierung habe man in diesem Jahr wegen der Frostschäden verzichtet, erklärte Basler. Großes Lob hatte er für das Jungwinzerteam „Junge Drübel“, das inzwischen auch einen neuen Rotwein als Cuvée kreiert hat.
„Jahrhundertjahrgang“
Für den Weinjahrgang 2018 zog Kellermeister Andreas Philipp eine positive Zwischenbilanz. Man habe da möglicherweise einen „Jahrhundertjahrgang“ im Keller. Heute soll in Auggen noch ein Gewann mit Chardonnay und Ruländer Beerenauslese abgeerntet werden. Auch für den vermutlich im Januar erntefähigen Eiswein hängen noch Trauben am Stock.
Viel Lob
Verbandsprüfer Karl Becher bestätigte den Prüfbericht, den Aufsichtsratsvorsitzender Gundram Dreher vorgetragen hatte. „Die Daten liegen überall im grünen Bereich, die Anlagen sind top in Schuss“, lobte Becher. Der Betrieb stehe stabil da und könne auch „Stürme“ überstehen. Trotz des hohen Gutedelanteils regelmäßig im Schnitt mehr als 10 000 Euro pro Hektar auszahlen zu können, beweise eine gute Kostenstruktur und einen „sehr guten Vertrieb“. „Sie haben die richtigen Leute an den richtigen Stellen“, lobte Becher die Verwaltung. Die Entlastungen von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgten einstimmig. Über Personalien und Ehrungen berichten wir noch.