„Wir spielen alles, was Spaß macht“

Von Alexander Anlicker

Mit der traditionellen Weinprobe startete gestern die 62. Auflage des Auggener Winzerfestes. Zu den Höhepunkten zählt alljährlich der Stimmungsabend am Samstag ab 20 Uhr unter dem Motto „Blasmusik, Stimmung, Show und Wein mit dem Auggener Musikverein“.

Auggen. Mittwochabend – noch 24 Stunden bis zum Start des Winzerfestes: In der Küche nebenan werden die Kühlschränke noch mit Getränken bestückt, das große, rund 1000 Besucher fassende Festzelt ist leer, nur auf der Bühne sitzen die etwa 50 Aktiven des Musikvereins Auggen. Es ist Generalprobe für den großen Auftritt am Samstagabend, 16. September.

Pompös erschallt die Einleitung von Richard Strauss’ „Also sprach Zarathustra“, die durch Stanley Kubricks Film „2001 – Odyssee im Weltraum“ weltberühmt wurde und auch den Abend im Festzelt eröffnen wird. Filmmusiken, Werke der sinfonischen Blasmusik oder Märsche, die bei den Jahreskonzerten gespielt werden, wird man Samstag jedoch nicht unbedingt hören. „Wir spielen alles was Spaß macht“, sagt der Musikvereinsvorsitzende Sven Fräulin. Das Programm reiche von Schlagern über Rock und Pop bis hin zu aktuellen Chart- und Ballermann-Hits, erklärt er. Mehr als 50 Lieder haben die Musiker einstudiert, schließlich geht es nicht um ein zweistündiges Konzert, sondern um ein abendfüllendes Programm. „Wir spielen bis 1 Uhr – oder länger“, sagt Fräulin. Es sei natürlich vieles aus den vergangenen Jahren dabei, auf das aufgebaut werde. „Es sind aber auch zwölf neue Stücke im Programm“, ergänzt der Vorsitzende.

Geprobt wird bereits seit Ende Juni. Anfangs unter der Leitung des Dirigenten Hausen, seit Mitte August führt jedoch Udo Schmitz den Taktstock, da Hausen derzeit mit seinem anderen Blasorchester in New York weilt.

Zwischenzeitlich sind auch die Sängerinnen und Sänger im Festzelt eingetroffen. Neben den Eigengewächsen Tobias und Patrick Meier werden Kristina Oetlin, Ruthild Muser und Dirk Rappold die Blaskapelle gesanglich unterstützen und für Stimmung sorgen.

Dirk Rappold geht durch das noch leere Festzelt und singt „Tränen lügen nicht“. Der Tontechniker zieht kurz den Regler nach unten, damit es nicht pfeift, wenn Rappold vor den großen Lautsprecherboxen vorbeizieht. Schlager der 1970er Jahre sind beim großen Stimmungsabend sein Metier, und es hat etwas von der einstigen ZDF-Hitparade, wenn er zwischen den Reihen hindurchläuft.

Schlager ist einer von vier Blöcken, in die das Programm aufgeteilt ist. „Wir versuchen, das Programm stimmungssteigernd aufzubauen“, erklärt Fräulin. Vor allem bei „Tage wie diese“ von den Toten Hosen, Andreas Gabaliers „Hulapalu“ oder „Ein Stern“ von DJ Ötzi wird wieder das ganze Zelt mitsingen.

Keine Frage: Das Festzelt wird auch am Samstag wieder „knalle voll“ und die „Stimmung grenzenlos“ werden.