Fraglich sei auch, wie ein derart starker Stellenabbau noch sozialverträglich sein könne. "Klar ist: Gerade wegen dieser schwierigen Rahmenbedingungen werden wir mit aller Macht gegen betriebsbedingte Kündigungen kämpfen."
Bayerns IG-Metall-Bezirksleiter Horst Ott sprach von einer alarmierenden Konzeptlosigkeit. "Es ist fatal, dass Continental mitten im Umbau der Autoindustrie seinen Bereich Forschung und Entwicklung weiter zusammenstreicht." Damit raube sich der Konzern seine Zukunftsfähigkeit.
Continental hatte im Dezember angekündigt, die seit Jahren schwächelnde Autozuliefersparte abzuspalten und als eigenes Unternehmen an die Börse zu bringen. Die Sparte gilt seit Langem als Sorgenkind des Konzerns und schrieb in den vergangenen Jahren immer wieder rote Zahlen. Die Hauptversammlung muss dem Plan noch zustimmen. Der Börsengang der Sparte unter neuem Namen soll dann bis Ende des Jahres erfolgen.
Branche in der Krise
Die Autoindustrie steckt angesichts schwacher Konjunktur in der Krise und leidet unter der niedrigeren Nachfrage vor allem nach E-Autos. Mehrere Hersteller und Zulieferer kündigten in den vergangenen Monaten bereits Sparprogramme mit Stellenabbau an:
- Volkswagen will bei der Kernmarke VW bis 2030 jede vierte der bisher 130.000 Stellen streichen.
- Bei Ford fallen 2.900 Stellen in Deutschland weg und damit jede vierte im Werk Köln.
- Porsche baut 1.900 seiner knapp 24.000 Stellen ab.
- Beim Zulieferer ZF sollen bis Ende 2028 bis zu 14.000 Stellen in Deutschland wegfallen.
- Bosch streicht in den kommenden Jahren weltweit noch einmal 5.500 Stellen, davon 3.800 in Deutschland.
- Bei Schaeffler sollen in Europa 4.700 Arbeitsplätze wegfallen, davon 2.800 in Deutschland.