„Wir müssen Gas geben und brauchen eine Person, die sich um die Rheinstraße kümmert und dafür sorgt, dass es wieder voll wird“, entgegnete Hallebach.
Zentrales Ziel beim Tourismus sei die Steigerung der Übernachtungszahlen. Die Trendwende sei in den nächsten zwei Jahren zu schaffen, meinte Hallebach. Neue, mehrtägige Veranstaltungen im Kurhaus könnten etwa dazu beitragen und Verbesserungen bei der Online-Buchung von Hotelzimmern. Potenzial sah Hallebach zudem auch noch beim E-Bike-Tourismus. Investitionen seien dafür indes unerlässlich, so Hallebach: „Ohne Moos nix los.“
Viel Potenzial beim Thema Prävention
Es gelte, die Anzahl der Kurgäste durch „massive Ausweitung in der Zusammenarbeit mit Krankenkassen“ zu erhöhen. Viel Potenzial sehe er beim Thema Prävention – man sollte sogar überlegen, einen „Präventionsbeauftragten“ zu installieren, findet der Kandidat.
Generell verfolgte Hallebach die Devise, „dass man auch mal etwas Neues, vielleicht auch Unkonventionelles versuchen muss“ – auch auf die Gefahr hin, dass Ideen vielleicht nicht immer zünden. „Wir müssen Dinge auch mal querdenken, um erfolgreich zu sein und nach vorne zu kommen“, forderte er.
Ein Bürger warf ein, dass es an der Rheinstraße Geschäfte gebe, die seit Jahrzehnten das gleiche Erscheinungsbild hätten. Dahinter stehe nicht nur die Scheu vor Investitionen, sondern auch die, Neues auszuprobieren. „Hier braucht es einen, der redet und zusammenbringt“, betonte der Kandidat.
Handlungsbedarf sah er auch bei der Therme, die in die Jahre gekommen sei. Verbessert werden müssten die internen Abläufe, so Hallebach, der auf die Wartezeiten verwies.
Bürgerbus für Wir-Gefühl der Gesamtgemeinde
Ganz oben auf der Agenda des Kandidaten steht zudem die „Stärkung des Wir-Gefühls“ im Gesamtort. Dazu könnte ein Bürgerbus beitragen, der die Ortsteile besser miteinander verbindet, war der Kandidat überzeugt. Dies käme besonders sowohl den Senioren als auch Jugendlichen zugute.
Hallebach verwies auf die Gemeinde Efringen-Kirchen, die ein solches Projekt 2016 eingeführt hat. „Dieser Bürgerbus fährt sogar ans Bad Bellinger Bad.“ Ein Efringen-Kirchener habe es somit leichter, an die Therme zu kommen, als ein Bürger aus Bamlach, monierte Hallebach.
Bürgerbeteiligung und -dialog
Auf seine Agenda hat Hallebach auch die Themen Bürgerbeteiligung und -dialog gesetzt. Neben der Sprechstunde des Bürgermeisters müssten regelmäßige Bürgerinformationen durchgeführt werden, „um die vorhandenen Ideen und den Sachverstand in der Gemeinde für das Allgemeinwohl nutzen zu können“.
Als zentrale Stütze einer Gemeinde sieht Hallebach das Ehrenamt. Als Bürgermeister wolle er dem „eine deutlich erhöhte Anerkennung“ erweisen.
Dass er – anders als seine Mitbewerber Philip Dahm und Carsten Vogelpohl – relativ spät in den Wahlkampf eingestiegen ist, wertete Hallebach als unglücklich, sei aber nicht anders möglich gewesen. Er habe sich erst relativ spät zur Kandidatur entschieden, in die Zeit sei zudem auch die Heirat mit seiner zweiten Ehefrau gefallen. Zudem sei er voll berufstätig und lebe nicht in der Nähe, so dass er im Wahlkampf auch nicht ständig vor Ort sein könne. Diesen Nachteil im Wahlkampf sah Hallebach indes als Vorteil für das Amt des Bürgermeisters: seine Sicht von außen auf die Probleme des Ortes und die Anliegen der Bürger.
Den einen oder anderen Seitenhieb konnte sich Hallebach beim Vorstellungstermin in Bad Bellingen nicht verkneifen: Er tingle jedenfalls nicht durch die Ortsteile, „damit die Leute mir sagen, wie mein Programm aussehen soll“.