Bad Bellingen Auch Promis stranden in Bamlach

Weiler Zeitung
Zum Finale versammelten sich alle Akteure auf der Bühne. Fotos: Oliver Epking Foto: Weiler Zeitung

Kolpingfamilie: Buntes Programm in der ausverkauften Halle / Sketche rund um Bahn und Reise

Pünktlich um 19.22 Uhr eröffneten die Bamlacher Narren am „Schmutzige Dunschdig“ die Fasnacht mit dem „Ausschellen“ – dieses Jahr zum 22. Mal. Aufgrund dessen wurde erstmals ein Narrenbaum gestellt. Die musikalische Umrahmung mit schrägen Tönen war Sache der Guggemusik „Gugge Ratscha“ aus Rheinweiler. Danach ging es weiter zum bunten Fasnachtsabend der Kolpingsfamilie Bamlach.

Von Johannes Hugenschmidt

Bad Bellingen-Bamlach. In der ausverkauften Halle konnte der Vorsitzende Markus Bächlin unter anderem den ehemaligen Bürgermeister und FDP-Bundestagsabgeordneten Christoph Hoffmann sowie seinen neu gewählten Nachfolger Carsten Vogelpohl, Bürgermeisterstellvertreterin Monika Morath, Pfarrer Wehrle sowie die Geschäftsführerin der Kurverwaltung, Doris Räuber, begrüßen.

In Anlehnung an das Motto verkündete Bächlin „Dün dir mit Kolping reise – stöhnt dir nie an falsche Gleise“ und übergab an Andreas Eyhorn, der als Zugaufsichtsbeamter die weitere Leitung des Abends übernahm.

„Isch denn de Hoffmann no nit z Berlin a cho?“

Die Kleinsten der Kolpingjugend begannen mit ihrer „Tschu Tschu Bahn“. Als nächstes wurde der Bollerwagen mit den kleinen „Bohnensäckle“ hereingezogen – die Nummer fand zum elften Mal statt. In bekannt frecher Art fragten sie „Isch denn de Hoffmann no nit z Berlin a cho? De hets doch däne sage welle, wie me regieren duet, bevor mir im Chaos versinke. Wenn mir zwei so ä Zinober mache täte, würde mir nimme fertig werde“. Juliane Schmid und Felix Thoma waren die „Bohnensäckle“ im Jubiläumsjahr.

Beim Kiosk-Sketch hatte eine Dame, die zu Gast in Bad Bellingen war, ihre Mühe, als sie nach dem Kauf der Zeitung gefragt wurde, ob sie nicht auch noch „Herdöpfel brucht“. Es folgte ein Crashkurs in Alemannisch zur Erheiterung der Zuschauer. So wusste dann jeder, dass „himache“ kaputtmachen und „Fingedobe“ Fingerabdrücke heißt.

Kretschmann bringt den Neuen aufs richtige Gleis

Ein weiterer Besucher hatte kein Verständnis und meinte, man sollte eine „Kurgast-scheuche“ aufstellen. Im weiteren Programm wurde nun ein Schlafwagen der Deutschen Bahn auf das Gleis ge-schoben. Renate Epking hatte als Servicekraft einiges zu tun mit den illustren Gästen. So bestellte Bundestrainer Jogi Löw sein „Zäpfle“ und erzählte von Urlaub in Schönau. An einem anderen Fenster meldete sich Ministerpräsident Kretschmann und berichtete, dass er nach Bad Bellingen unterwegs sei, um den neuen Bürgermeister aufs richtige Gleis zu bringen. Auch die Bundeskanzlerin war an Bord, sie benötigte eine Handcreme und erzählte von der in Auftrag gegebenen Studie zur Pünktlichkeit der Bahn. Das Fazit: Je schneller der Zug, desto größer die Verspätung. Nach diesem Vortrag mit entsprechenden Gesangseinlagen und viel Applaus konnte der Aufsichtsbeamte Andreas Eyhorn die Guggemusik „Ranzepfiffer“ aus Weil am Rhein ankündigen. Sie boten 20 Minuten schräge Töne und Guggesound, die Fans waren begeistert.

Auch dieses Jahr gab es die „Bamlacher neusten Nachrichten“, kurz BNN. Es wurde berichtet vom Diebstahl eines Dekotannenbaumes und von Warn- und Hinweisschildern mit Schreibfehlern. Die absolute Topnachricht war die neue Bahnhaltestelle in Bamlach. Angeblich hatte hier der neue Bürgermeister Dr. Vogelpohl sich stark gemacht. Es folgte eine Liveschaltung an die Haltestelle, und Reporter „Sigi“ sprach mit den ersten erfreuten Benutzern. Allerdings liegt die Zufahrt noch etwas im Argen, hier sei ein Shuttledienst der pensionierten Landwirte mit ihren Traktoren bereits in Planung.

Dann landeten drei Tauben auf der Bühne. Zwei von ihnen wollten sich gerade über einen „Schwartenmagenhappen“ am Gleis hermachen, als ein ICE durchbrauste und ihnen die Federn durchwirbelte. Zu diesem Elend gesellte sich auch noch so ein feiner Pinkel von Brieftaube. Sie erklärte ihre unbedingten Vorzüge in puncto abhören und ausspionieren.

Wer Bahn fährt, braucht ein Ticket: Der neue interaktive Fahrkartenautomat der DB hatte seine Premieren-Vorstellung. Bruno Bächlin als SC-Fan, der unbedingt nach Freiburg wollte, hatte alle Mühe mit der neuen Technik. Der Apparat machte alles, nur nicht das, was er letztendlich wollte. Als dann auch noch der gewünschte Zug ausfiel, war die Misere komplett. Auf die Bühne wurde nun allerlei Kram geschleppt, und es wurde verkündet, dass das Fundbüro offen sei. Sabine Fräulin, Renate Epking und Markus Bächlin untersuchten, was so zusammengekommen war. Ein riesiger Schlüssel, ein Steckenpferd, ein Dekotannenbaum sowie ein Rewe-Einkaufskorb wurden hervorgekramt.

„Sag was isch do los – wer chlaut in dere Stroß?“

Zum Dekotannenbaum sangen sie „Sag was isch do los – wer chlaut in dere Stroß?“

Zu vorgerückter Stunde wirbelten die Mädchen mit einem Tanz über die Bühne, was toll anzusehen war. Die Zuschauer wurden mitgerissen, sparten nicht an Applaus und forderten eine Zugabe. Nach fast vier Stunden rief Aufsichtsbeamter Eyhorn nochmals alle Akteure zum Finale auf die Bühne. Vorsitzender Bächlin bedankte sich bei allen Akteuren und Helfern sowie dem tollen Publikum. Geboten wurde den Besuchern wieder ein gelungener Abend.

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