Bad Bellingen Bamlacher Narren geben Gas

Jutta Schütz
Philipp Epking als Baustellen-Klaus Foto: Jutta Schütz

Die Kolpingsfamilie Bamlach startet mit „Usschelle“ und närrischer Bauabnahme der sanierten Halle in die fünfte Jahreszeit. Bunte Abende sind ausverkauft.

Burgi Carsten Vogelpohl im Publikum hatte sich schon mal warm angezogen und sich sicherheitshalber auch eine Hemdglunki-Mütze über die Ohren gestreift. Das passende Tarn-Outfit inmitten aller Hemdglunkis und Fasnachtsfans in der proppenvollen Bamlacher Halle rettete ihn aber nicht vor vielen lustigen Spott-Attacken, denn die „Bohnewaggis“ und die Kolpingsfamilie waren bei ihren Fasnachtsabenden im mit Baustellenschildern und Baustellenabsperrungen ausgestatteten Hallenbereich in absoluter Höchstform.

Usschelle am Rathaus

Eingeläutet wurde die Fasnacht von den „Guggeratschas“ am Bamlacher Rathaus. „Mir decke das Zinnober um de Halle auf“, verkündete Usscheller Philipp Epking alias „Baustellen Klaus“ vor rund 100 anwesenden Glunkis. In der Halle lieferte dann „Holger von den Tasten“ das musikalische Back-up.

„Neui Halle, neue Schpass, mir gänn wieder richtig Gas“, lautet das Bohenwaggis-Fasnachtsmotto. Der Hallenumbau sowie die vielen Baustellen und Baugebiete nicht nur in Bamlach, sondern auch in der Gesamtgemeinde lieferten denn auch etliche Steilvorlagen für bissige Beiträge. Auf den Arm genommen wurde auch die Fasnachtskonkurrenz des „gäl-grien Hüfle“ der Bogdemolli, das es diesmal grad noch so schaffte dem Rathauschef den Schlüssel wegzunehmen. Im nächsten Jahr, so prophezeiten die Bohnewaggis, sei man schneller.

Valerie Epking-Feldmann und Michaela Dosenbach präsentierten als versierte Managerinnen mit alemannisch-englisch angehauchten Fachbegriffen die technischen Neuerungen der Bamlacher Halle – und damit verbunden, was funktioniert und was nicht. Ein waschechtes Geschwisterpaar, Laurenz und Salome Billich, saß im Leiterwagen, der immer für die kleinen „Bohnesäggli“ reserviert ist.

Dauerbrenner Baustellen

Der Bautrupp der Kolpingsjugend wusste nicht, wohin mit übrigen Hallen-Solarmodulen und verfrachtete diese erst mal in die Rumpelkammer für den geplaten Rathausneubau – „wir bauen auf und reißen nieder und das Ganze immer wieder“, hieß es anschließend zu etlichen „Löchern“ rund um das Bauwerk. In die gleiche Kerbe schlug auch der „Baustellen-Klaus“ , der dann aber den Fokus auf das Spittler-Areal richtete.

Eine grandiose Vorstellungen lieferte die Bautruppformation, die zu bekannten Melodien unterschiedlichste Themen aufgriff – etwa die Komplett-Schließung des Rathauses für die Bürger während er Corona-Pandemie „und sie tanzten einen Tango, Vogelpohl und Hubert Maier. Wenn wir öffnen, sind wir tot“, sangen die Bauarbeiter.

Zum News-Potpourri luden die BNN, die „Bamlacher neuschti Nochrichte“ ein. Aufgezeigt wurden von Nachrichten-Sprecher Jonathan Epking der Fehlalarm Wettbewerb zwischen Casa Mia und Marienheim, der Rotlicht-Skandal im Hauptort und der visualisierte Vorschlag für einen Golf-Hotel Hochhaus auf dem Spittler-Areal.

Für Stimmung sorgte das Publikums-Mitmachspiel von Lisa Epking, bei dem Bürgermeister Vogelpohl in seinem Auto mit lautstarkem „hopplahopp“ und „umdröle“ über Bodenwellen und durch Umleitungslabyrinthe in Bamlach geleitet wurde.

Das urkomische Duo Bruno und Martina Bächlin alias „de Schäreschliffer“ und die „Schärmuus“ persiflierte einen Amtsvorgang in der Verwaltung für die Beantragung eines „Schisshüslis“ mit unzähligen Formularen. Hinreißend komisch war die Schlussnummer, mit dem Gesangstrio Sabine Fräulin, Markus Bächlin und Renate Epking, die unter anderem die Millionenkosten für Bellinger Bauprojekte durch den Kakao zogen.

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