Bad Bellingen Boule boomt

Alexander Anlicker
Welche Kugel kommt am Ende am nächsten bei der kleinen Holzkugel – dem „Schweinchen“ – zu liegen? Foto: anl

Die Boule-Freizeitgruppe des Turnvereins Rheinweiler lädt zum „Deutsch-Französischen Sportsommer – Grenzenlos Boule 2.0“ ein. Vereine aus den elsässischen Nachbarkommunen sind beim Turnier zu Gast.

Boule, Pétanque oder Boccia – das Spiel mit den Kugeln boomt. In Markgräflerland entstanden in jüngster Zeit immer mehr Boule-Bahnen, wie in Mauchen im Spitzgarten oder im Müllheimer Bürgerhauspark. Im Bad Bellingen treffen sich regelmäßig Hobby-Spieler im Kurpark, und auf seinem Sportgelände bietet der Turnverein Rheinweiler sogar ein semiprofessionelles Boule- Training an. Trainiert wird die Freizeitgruppe von Oliver Seng, Klaus Schlechtingen und Joffrey Maurer.

Gabriele Herrmann (2. v. l.) mit den Trainern Joffrey Maurer (v. l.) Oliver Seng und Klaus Schlechtinger

Der 31-jährige Maurer hat als Jugendlicher sogar um die französische Meisterschaft mitgespielt. Pastis trinken und Gitanes rauchen sei ein Klischee aus früheren Zeiten. Boule ist ein Präzisionssport und verlangt über längere Zeit viel Konzentration, da seien Alkohol und Zigaretten hinderlich, sagt er. Ein Turnier in Frankreich beginnt meist nachmittags gegen 14 Uhr und dauert oft bis Mitternacht, erklärt er. Auch im Elsass hat das Spiel mit den Kugeln Zulauf. Im Departement Haut-Rhin ist die Zahl der lizenzierten Spieler in den Mitgliedsvereinen des Comité Départemantal du Haut-Rhin de pétanque et jeu provençal in den vergangenen vier Jahren von 900 auf knapp 1140 gestiegen, sagt Maurer, der in seiner aktiven Zeit im Training etwa 1000 Kugeln am Tag geworfen hat. Gespielt werden drei Varianten, „eins gegen eins“ und „zwei gegen zwei“ wobei jeder Spieler drei Kugeln hat oder „drei gegen drei“ wo jeder Spieler zwei Kugeln wirft.

Freizeitgruppe

Davon ist die Boule-Freizeitgruppe beim Turnverein Rheinweiler jedoch weit entfernt. Ein Dutzend Mitglieder treffen sich von April bis Oktober immer mittwochs ab 18.30 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit auf dem Sportgelände in Rheinweiler. Die Freizeitgruppe sei vor zweieinhalb Jahren spontan entstanden, berichtet Gabriele Herrmann, Boule-Spielerin und Schatzmeisterin des Turnvereins. „Wir wollten nach den Sommerferien unseren Mitgliedern mal etwas Neues bieten“, erklärt sie. Damals habe man Kontakt zu Vereinen in den elsässischen Nachbargemeinden Sierentz, Petit Landau und Kembs aufgenommen, vier Trainingsabende angeboten und zum Abschluss ein Turnier veranstaltet. „Das kam so gut an, dass wir im Vorstand beschlossen haben, eine Freizeitgruppe zu gründen“, sagt Herrmann. Auch wenn es eine Freizeitgruppe ist, die nur einmal im Jahr an einem Jedermannturnier im elsässischen Chalampé teilnimmt, legt man beim Turnverein Wert auf ein gutes Training durch ausgebildete Trainer, die auch eine Übungsleiterpauschale bekommen. Der Badische Turnerbund biete leider keine entsprechenden Übungsleiterlehrgänge an, und Lizenzen von anderen Verbänden würden nicht anerkannt. Daher gebe es keine Zuschüsse, und der Verein muss die Trainer aus eigener Tasche bezahlen, ärgert sich die Schatzmeisterin. Den Ärger ist sie beim Boule jedoch schnell wieder los. Sie könne nach der Arbeit beim Boule abschalten und den Kopf frei bekommen, erklärt Herrmann. Der Verein möchte die Freundschaft zu den Vereinen jenseits des Rheins weiter vertiefen und lädt unter dem Motto „Deutsch-Französischer Sportsommer – Grenzenlos Boule 2.0“ für den Samstag, 13. Oktober, zum gemeinsamen Boulespiel auf dem Sportgelände ein.

Grenzenlos Boule

Für das kleine Bouleturnier haben sich die Vereine aus Kembs und Sierentz bereits angemeldet. Geplant ist ein Turnier „zwei gegen zwei“ mit deutsch-französischen Tandems sowie Mann und Frau gemischt. Insgesamt rechnen die Veranstalter mit 45 Teilnehmern. Anmeldung und Auslosung ist ab 13.30 Uhr und ab 14 Uhr beginnen die Partien. Gefördert wird die Veranstaltung vom Deutsch-Französischen Bürgerfonds. Zuschauer sind willkommen. Es wird bewirtet.

Boulodrome

Noch werden die Boulekugeln auf der Laufbahn oder der Kugelstoßanlage geworfen. Aber demnächst soll auf dem Sportgelände ein Boulodrom entstehen, erklärt Herrmann. Der Spatenstich soll am 13. Oktober im Beisein von Bürgermeister Carsten Vogelpohl stattfinden. Die Anlage wird 15 Meter lang und etwa acht Meter breit, so dass nebeneinander zwei Partien stattfinden können. Der Bauhof wird den Verein beim Bau der Bahn unterstützen, sagt Herrmann.

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