Bad Bellingen Bürgermeister in einem Heilbad etwas Besonderes

Weiler Zeitung
 Foto: Weiler Zeitung

Jubiläum II: Am 14. Oktober 1969 erhält Bellingen den Titel „Bad“ / Gewisse Infrastruktur Voraussetzung

Bad Bellingen (boe). „Bürgermeister zu sein, war mein Traumberuf“, blickt Eberhard Stotz auf seine 30-jährige Amtszeit in Bad Bellingen zurück. „Und in einem Heilbad Bürgermeister zu sein, war noch mal etwas ganz Besonderes.“ Mehr als 20 Jahre lang war er in Doppelfunktion auch als Kurdirektor tätig.

Prädikat „Heilbad“

Im Frühjahr 1969 trat Stotz sein Amt als Bürgermeister von Bad Bellingen an. Im Oktober wurde das staatlich anerkannte Heilbad dann mit dem Titel „Bad“ geadelt. „Das war ein Meilenstein in der Gesamtgeschichte der Kommune“, erinnert sich der Altbürgermeister.

Die Auszeichnung sei vor allem auch für die Außenwirkung wichtig gewesen, sagt Stotz. Die offizielle Urkunde über die Verleihung der Zusatzbezeichnung „Bad“ konnte er am 27. Februar 1970 entgegennehmen, überreicht vom damaligen Innenminister. Der Antrag auf Anerkennung als Bad war noch unter seinem Vorgänger Markus Ruf gestellt worden.

Gesicherte Versorgung

Um den Titel zu erhalten, hatte die Gemeinde eine ganze Reihe von Voraussetzungen zu erfüllen. Ganz oben stand die gesicherte Versorgung mit Mineralthermalwasser, die mit der zweiten Quellbohrung im Jahr 1963 bewerkstelligt worden war. Ein Bericht über die gute therapeutische Wirkung des Wassers, den der erste Badearzt Dr. Dieter Hoffmann anfertigte, bildete die medizinische Grundlage für die Verleihung des Titels, wie dem Buch „Bad Bellingen – Heilbad im Dreiländereck“ zu entnehmen ist. Erschienen ist das Werk zum 1000-jährigen Bestehen der Gemeinde im Jahr 2006.

Um als „Bad“ anerkannt zu werden, brauchte es zudem die entsprechende Infrastruktur. Neben dem Bewegungsbecken waren die therapeutischen Einrichtungen zu schaffen, die man damals von einem modernen Badeort forderte.

1967 Kurmittelhaus eingeweiht

Realisiert wurde dies mit dem Bau des Kurmittelhauses, das 1967 in Betrieb ging. Darin befanden sich unter anderem ein Bewegungsbecken, als Hallenbad angelegt, Thermalwannenbäder und eine Inhalationsabteilung sowie ein Gymnastikraum. Essenziell war die Arbeit der Badeärzte. Darüber hinaus brauchte es eine gewisse Infrastruktur in der Gemeinde selbst mit Hotels, Pensionen, Gastronomie und Geschäften. Auch für uns heute selbstverständliche Dinge wie Wasserversorgung und Kanalisation mussten gesichert sein.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading