Bad Bellingen Chorfestival als Friedensfest

Weiler Zeitung
Unter anderem die Sängervereinigung Müllheim sorgte bei den Besuchern für Begeisterung. Foto: Silke Hartenstein Foto: Weiler Zeitung

Ettenbühl: 17 Gruppen aus der gesamten Regio / Aufruf für Solidarität und Frieden

„Thank you for the music“, schallt es durch die Gartenanlagen. Welcher Chor gerade den Abba-Hit singt, ist beim Flanieren durch den weitläufigen Park nicht genau zu verorten, doch das Lied passt bestens zum fünften Ettenbühler Chorfestival. 17 Chöre von Basel bis Freiburg präsentieren hier in vielen Sprachen und Stilen die große Vielfalt des Chorgesangs.

Von Silke Hartenstein

Bad Bellingen-Hertingen. Auch das Wetter spielt mit an diesem schönen Altweibersommertag. Gerade lässt die Septembersonne die farbenfrohen Trachten der Sänger und Sängerinnen des russischen Chores „Echo“ aufleuchten. Sie begeistern ihre vielen Zuhörer mit russischen Volksliedern und schönen Tanzeinlagen. Den Mitgliedern des 1997 gegründeten Lörracher Chors bringt das gemeinsame Singen ein Stück ihrer früheren Heimat zurück – oder es verbindet alte und neue Heimat, so wie bei Andreas Lehmann. „Ich bin wohl der einzige Sänger heute, der in zwei Chören singt“, sagt er stolz. Durch seine Ehefrau kam er zum russischen Chor, zugleich gehört er zur Chorgemeinschaft Bad Bellingen, die um 11 Uhr das Chorfestival eröffnet hat.

32 Auftritte von 17 Chören folgen. Die Auftrittsorte Wassergarten, Pavillon und Magnolienwiese sind gut gewählt. Sie liegen so weit auseinander, dass jeder Chor für sich allein zu hören ist und verlocken zugleich die Besucher beim Gang von hier nach dort zu Abstechern entlang der verschlungenen Wege und hinein in die einzelnen „Gartenzimmer“.

Unter einem Baum im englischen Park singt sich gerade der Kinder- und Jugendchor Kirchhofen ein, bald darauf präsentieren die Teenager aktuelle Popsongs und geben den vier Jüngsten aus ihren Reihen eine eigene Plattform mit dem Lied „Teddybär ist krank“.

Besucher und Organisatoren über Ablauf erfreut

Auch hier füllen sich die Sitzreihen mit immer mehr Zuhörern. „Sie haben wesentlich mehr Sitzgelegenheiten aufgestellt als letztes Jahr“, findet Maria Müller vom Efringen-Kirchener Chor „Salt’n’Light“. Überhaupt ist sie mit der Organisation seitens des Veranstalters zufrieden: „Es läuft gut“.

Bereits im Februar habe sie mit den Vorbereitungen für das Chorfestival begonnen, erzählt dessen Organisatorin Karin John. Nun freut sie sich über den guten Zuspruch. Sängerin Martha Eberhart wiederum freut sich über die Atmosphäre: „Die Blumen, das Grün – einfach schön.“ Das finden auch viele Besucher: Der Schritt wird unwillkürlich gemächlicher, die Mienen entspannter.

Dass Singen nicht nur der Entspannung dient, zeigt die Anmoderation von Roland Pfeiffer, Leiter des Lörracher Chors „AufTakt“. Bevor die Sänger und Sängerinnen das Lied „Weiße Rosen“ anstimmen, erinnert er an die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“: „Wir sollten wieder zusammenrücken gegen die braune Vergangenheit.“

Höhe- und Schlusspunkt des Chorfestivals ist eine bewegende Bitte um Frieden. Unter Rainer Pachners Leitung vereinen hunderte Sänger die Kraft ihrer Stimmen zum Kanon „Dona nobis pacem“. Erst danach setzt langsam der Regen ein.

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