Bad Bellingen Defizite im Ortskern beheben

Jutta Schütz
Alte Häuser in der Bahnhofstraße – mit einer Förderung könnten Teile saniert werden. Foto: Jutta Schütz

Der Schlussspurt hat begonnen. Anträge für die Förderung aus dem städtebaulichen Erneuerungsprogramm „Ortsmitte Bad Bellingen“ können gestellt werden. Die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung bietet Beratung an.

Wer jetzt noch eine Förderung durch das städtebauliche Erneuerungsprogramm „Ortsmitte Bad Bellingen“ für einen Umbau oder eine Sanierung eines Hauses, einer Wohnung oder generell eines Gebäudes beantragen möchte, hat eine Chance und kann bei Rechnungsamtsleiter Frank Spiegelhalter für eine Beratung nachfragen. Bürgermeister Carsten Vogelpohl erklärte im Gemeinderat, dass das Programm dazu einlade, „Defizite im Ortskern zu beheben und die Augen für Möglichkeiten zu öffnen“.

Regierungspräsidium stellt 700 000 Euro bereit

Spiegelhalter machte auf bestehende Fördermöglichkeiten aufmerksam. Er führte im Vorfeld als Beispiel viele sanierte und umgebaute Objekte in Rheinweiler an, denn: Im „Sanierungsgebiet Ortskern Rheinweiler“ meldeten sich vor einigen Jahren viele Interessenten, die an einer Förderung für einen Umbau, Ausbau oder eine Modernisierung ihres Gebäudes, der Förderung an einer neuen Heizung oder neuen Fenstern sowie Schallschutzmaßnahmen Interesse hatten. Was in Rheinweiler ein Erfolg war, soll auch für den Ortskern von Bad Bellingen gelten. Nahtlos an die abgeschlossenen Sanierungen in Rheinweiler schloss sich deshalb nach einer vorbereitenden Untersuchung im April 2017 der Bewilligungsbescheid des Regierungspräsidiums Freiburg über 700 000 Euro Fördergelder an, im Mai 2017 folgte dann die Sanierungssatzung. Die Förderrichtlinien sind auf der Homepage der Gemeinde eingestellt.

Gebietsabgrenzung

Das Erneuerungsgebiet „Ortsmitte Bad Bellingen“ umfasst die Straßen Wallgasse und Bahnhofsstraße, samt des Gasthauses Hirschen und der angrenzenden Altbebauung sowie die Richtung Bahnseite gelegenen historischen und nach dem Krieg gebauten Häuser. Der Dorfkern mit dem Rathaus und Schlosspark, die Häuser unterhalb der Bogenstelli an der Hertinger Straße, Gebäude an Teilen der Rheinstraße, an Pommergasse und der Eisengasse gehören dazu. Ebenfalls aufgenommen wurden die Häuser entlang der Markus-Ruf-Straße und dazu noch zwei Einzelgebäude.

1,7 Millionen Euro an Investitionen angestoßen

Investitionen in Höhe von 1,7 Millionen Euro wurden bisher angestoßen. Spiegelhalter nannte Beispiele. Das eingetragene Denkmal „Bahnhof Bad Bellingen“ wurde komplett saniert, hier wurde Wohnraum geschaffen, wie auch an anderen Stellen. Insgesamt sind bisher neun Wohnungen durch Umnutzung und Renovierungen entstanden. Sieben Wohnungen und Häuser wurden komplett renoviert. Eine alte Scheune in der Rheinstraße wurde abgebrochen, hier entstand ein neues Wohnhaus. Das Sanierungsgebiet wurde später erweitert. Im Kurgebiet wurde anstelle eines leer stehenden Klinikkomplexes ein Pflegeheim für ältere Menschen und eine Wohngruppe mit Demenz etabliert. Ein leer stehendes Hotel wurde in eine Pflegeeinrichtung für schwerstbehinderte, dauerbeatmete Kinder und Jugendliche umgebaut. In einer ehemaligen wurde Reha-Klinik Wohnraum für 80 Menschen geschaffen.

Die bisher verteilten Fördergelder liegen bei rund 290 000 Euro. Es ist also noch ordentlich Luft nach oben – „wir wollen jetzt nach Corona aktiv noch einmal die Werbetrommel rühren“, bemerkte der Rechnungsamtsleiter.

Wollen jetzt noch einmal die Werbetrommel rühren

„Wir denken, dass es im Fördergebiet ein paar Objekte hat, wo es sich lohnen würde, etwas zu erneuern oder umzubauen, wir haben uns vorgenommen, auf die Inhaber dieser Objekte noch einmal direkt zuzugehen“, kündigte er an.

Gemeinderätin Silvia Heitz fand es positiv, „dass jetzt noch eine energetische Förderung stattfinden kann“.

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