Bad Bellingen Den Wald ans Klima anpassen

Claudia Bötsch
Alteichenbestand im Hertinger Wald Foto: zVg/Heike Wiegand

Der Bad Bellinger Gemeinderat hat den Forstbetriebsplan einstimmig verabschiedet. Anfang 2025 gibt es wieder eine Holzversteigerung.

Die Teilnahme am Förderprojekt „Klimaangepasstes Waldmanagement“ und die Instandhaltung der Waldwege nannte Revierleiterin Heike Wiegand als zentrale Themen. Sie stellte den Räten den Plan für 2025 im Detail vor. Vor der Sitzung hatte bereits eine gemeinsame Waldbegehung stattgefunden.

Die Gemeinde befindet sich bereits im zweiten Jahr des bundesweiten Förderprojekts „Klimaangepasstes Waldmanagement“. Dieses Projekt wird für Bad Bellingen durch die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe mit jährlich 12 600 Euro gefördert. Im Gegenzug verpflichtet sich die Gemeinde, zusätzliche Flächen auszuweisen, die stillgelegt und damit der Natur überlassen werden. Pro Hektar werden fünf Habitatbäume aus der Bewirtschaftung herausgenommen. Die Umsetzung der Bedingungen sei „eine Kernaufgabe im laufenden sowie kommenden Haushaltsjahr“. Ziel ist es, die Vielfalt zu fördern und den Wald langfristig klimafest zu machen. Der Fokus liege auf einer nachhaltigen Bewirtschaftung.

Einen weiteren Schwerpunkt bilde die Instandhaltung der Wege, um damit auch den Erholungswert des Waldes zu verbessern, hielt Wiegand fest.

Bäume in unteren Lagen sind dauerhaft geschwächt

Die Trockenheitsjahre haben auch beim Bad Bellinger Wald ihre deutlichen Spuren hinterlassen. So seien, bedingt durch die klimatischen Veränderungen, die Bäume vor allem in den unteren Lage stark belastet und nachhaltig geschwächt, was sie anfälliger für Schädlinge wie den Borkenkäfer mache. „Es gibt mehr Abgänge als früher.“ Aus diesem Grund stünden „permanent Maßnahmen zur Verkehrssicherung entlang der Straßen und Wege an“.

Der Umbau mit resilienten Baumarten und noch mehr Vielfalt soll weiter vorangetrieben werden. Bei den Neupflanzungen setzt Wiegand beispielsweise auf die heimische Traubeneiche, die sowohl ökologisch wertvoll als auch wertstabil sei.

Der Gemeinderat stimmte dem Forstbetriebsplan, bei dem mit einem Überschuss von 3000 Euro gerechnet wird, einmütig zu (Einnahmen: 55 000 Euro, Ausgaben: 52 000 Euro). Der größte Ausgabenposten entfällt auf die Holzernte (18 500 Euro). Größte Einnahmeposten sind der Verkauf von Nutzholz (20 000 Euro) sowie von Brennholz und Nebenerzeugnissen (knapp 16 000 Euro).

Traditionelle Holzversteigerung

Voraussichtlich Anfang Februar soll es wieder eine traditionelle Holzversteigerung geben. Der genaue Termin steht noch nicht fest.

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