Bad Bellingen Die Erneuerung vorangetrieben

Claudia Bötsch

Ehrungen: Gemeinde Bad Bellingen würdigt bei Bürgerempfang ehrenamtlichen Einsatz im Museum

Das Oberrheinische Bäder- und Heimatmuseum in Bamlach lebt vom bürgerschaftlichen Engagement, an der Spitze wie an der Basis: Das machte Bürgermeister Carsten Vogelpohl beim Bürgerempfang im Bad Bellinger Kurhaus deutlich. „Es wird ehrenamtlich geleitet, aber professionell betrieben“, betonte der Rathauschef. Die Gemeinde nutzte den Anlass dazu, um vier besonders Engagierten „Danke“ zu sagen.

Von Claudia Bötsch

Bad Bellingen. Für ihr „beispielhaftes ehrenamtliches Engagement“ geehrt wurden Ilse Barz und Fanny Raupp. Barz gehört seit 2009 dem Vorstand des Förderkreises an. Beide Frauen leisten seit vielen Jahren aktiven Museumsdienst und bieten Führungen im Museum an. Neben der Arbeit im Museum war Raupp zudem beim kirchlichen „Förderverein für Krankenpflege und soziale Dienste“ engagiert, dem sie bis zu seiner Auflösung Ende 2021 vorstand.

Novum in der Geschichte

Eine besondere Ehrung wurde zudem Museumsleiter Christhart Heering und Hans Leber zuteil, die in den vergangenen Jahren mit großem Einsatz die Erneuerung des Museums vorangetrieben haben. „Das kongeniale Duo“ wurde mit dem Bad Bellinger Ehrenteller gewürdigt – das ist die zweithöchste Auszeichnung, die die Gemeinde vergibt. Sie wird nur unregelmäßig für besondere Verdienste vergeben, erläuterte Bürgermeister Vogelpohl. Die Doppelehrung war ein Novum in der Geschichte der Gemeinde.

Kongeniales Team

Heering, Mediziner im Ruhestand, leitet seit 2009 ehrenamtlich das Museum und suchte dabei stets den fachlichen Austausch mit den professionellen Museumsfachleuten der Region.

Von Anfang an habe er „eine Agenda gehabt, das Museum zu entschlacken und neu aufzustellen“, so Vogelpohl in seiner Laudatio. Der Bürgermeister lobte das außerordentliche Engagement des Geehrten, der sein Ehrenamt mit großer Professionalität ausübe – „er ist jeden Tag im Büro“.

Leber ist der kreative Kopf des Museums. Seit rund 20 Jahren entwirft der Werbefachmann im Ruhestand Plakate und konzipiert Sonderausstellungen mit. Zusammen mit Heering bilde er ein kongeniales Team. Den beiden Geehrten sei es maßgeblich zu verdanken, dass das Museum „ein so hohes fachliches wie gestalterisches Niveau erreicht hat“, betonte der Bürgermeister.

In seinen Dank schloss er alle ehrenamtlichen Kräfte ein, die an der Gründung, dem Aufbau und der Neukonzeption des Museums beteiligt waren, insbesondere Hermann Schropp. Er habe als Architekt den Umbau betreut und sich bis vor zwei Jahren engagiert eingebracht.

Abteilung für Abteilung

Vor rund zehn Jahren fiel die Entscheidung, die Dauerausstellung neu aufzusetzen, warf Vogelpohl einen Blick zurück. Da die finanziellen Mittel fehlten, um eine Profiagentur mit der Neukonzeption zu beauftragen, machten sich die Ehrenamtlichen selbst ans Werk. Vogelpohl verwies auf die „wegweisende Entscheidung, das Museum Abteilung für Abteilung aus eigenen Mitteln, aber mit hohem Anspruch zu erneuern: konsequent zweisprachig, unter Nutzung moderner didaktischer Mittel und mit einer einheitlichen und ansprechenden Gestaltung“.

1991 gegründet

Das Museum besteht seit gut drei Jahrzehnten. Im Mai 1991 hatte der „Förderkreis Heimatmuseum“ das „Orts-Kunde“-Museum eröffnet. Für die Gründungskonzeption zeichnete damals Markus Moehring verantwortlich, heutiger Leiter des Dreiländermuseums in Lörrach.

Zwei Schwerpunkte

Das Museum in Bamlach vereint zwei Themenschwerpunkte. Das Bädermuseum befasst sich mit der Kulturgeschichte des Badens von den Römern bis heute.

In der Heimatabteilung wird die Ortsgeschichte mit Themen wie „Not durch Kriege“ und Landwirtschaft behandelt. Im alten Kellergewölbe des Gebäudes befinden sich die Weinbauabteilung und die „Schmiede Berger“ aus Hertingen, die originalgetreu und funktionsfähig wieder aufgebaut wurde.

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