Bad Bellingen Die Ersten spielen um 6 Uhr

Weiler Zeitung

Coronavirus: Gepflegter englischer Rasen wartet auf Golfer / Drei Thermen Golf Resort öffnet wieder

Die Lockerung der Corona-Bestimmungen erlaubt ab Montag, 11. Mai, wieder „kontaktlosen Outdoorsport“ wie Tennis oder Golf. Nach gut zwei Monaten Dornröschenschlaf erwacht damit auch das Drei-Thermen-Golfresort in Bad Bellingen wieder zu neuem Leben.

Von Alexander Anlicker

Bad Bellingen. Golfplatzbetreiber Heinz Wolters äußert sich im Gespräch mit unserer Zeitung über die Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Frage: Sie als Golfplatzbetreiber sowie ihre Mitglieder freuen sich bestimmt, dass ab Montag „kontaktloser Outdoorsport“ wie Golf wieder stattfinden darf?

Alle Golfer freuen sich. Wir hatten bis jetzt hunderte Anrufer. Eines unserer Mitglieder hat nachgefragt, ob er am Montag schon um 6 Uhr starten darf.

Frage: Können Sie am Montag gleich durchstarten, oder müssen die Greenkeeper erst noch ein paar Runden mit dem Rasenmäher drehen?

Seit März schneiden wir regelmäßig das Gras auf den Spielbahnen. Die Plätze waren immer bespielbar. Englischen Rasen bekommt man nur, wenn man regelmäßig schneidet.

Frage: Laut dem Internetportal statista.de sind die über 60-Jährigen mit mehr als 263 000 Golfern die größte Altersgruppe. War es daher richtig, auch Golfplätze zu schließen?

Golf ist ein Gesundheitssport. Mit 30 oder 40 Jahren denkt man nicht über Gesundheit nach. Die hat man. Ab 50 oder 60 Jahren ist man bereit, auf Ärzte zu hören. Die empfehlen einem, gesund zu essen und sich viel zu bewegen. Die Hälfte aller Bundesbürger befolgt das.

Frage: Die Golfer zahlen ja meist einen Jahresbeitrag, daher dürften in Ihrer Bilanz eher die wegfallenden Einnahmen aus der Clubheim-Gastronomie die Stimmung trüben. Wie wichtig ist es, dass Sie das Clubheim-Restaurant und auch das Golfhotel wieder öffnen können?

Wir haben als Bad Bellinger Golfstandort mit vier 18-Loch-Golfplätzen und zwei Kurzplätzen ein sehr großes Angebot. Dazu haben wir rund 2000 Mitglieder, die Jahresbeiträge zahlen, und Tageseinnahmen von hauptsächlich Touristen, das heißt Tagesgäste oder Kurzurlauber. Die haben wir dieses Jahr noch gar nicht gehabt. Die Tageseinnahmen machen immerhin die Hälfte der Einnahmen aus. Zu Beginn der Saison hatten wir jede Menge Buchungen und alle Zeichen standen auf eine richtig gute Saison. Das Coronavirus hat das kaputt gemacht. Sehr geholfen hat unseren 60 Mitarbeitern das Kurzarbeitergeld.

Frage: Die Golfer kommen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Fehlt Ihnen nicht der größte Teil Ihrer Kunden, solange die Grenzen in die Schweiz und zum Elsass geschlossen sind?

Wir sind in einer Dreiländerregion. Etwa 30 Prozent der Golfer kommen aus Deutschland, 60 Prozent aus der Schweiz und zehn Prozent aus Frankreich. Jetzt wo das Spielverbot durch Ministerpräsident Kretschmann aufgehoben wurden, warten wir darauf, dass vor allen Dingen die Grenze zur Schweiz geöffnet werden.

Soweit ich beim Lesen ihrer Zeitung verstanden habe, hat Deutschland die Grenzen geschlossen. Für uns ist es sehr wichtig, dass die Golfer aus der Schweiz zu uns kommen können.

Frage: Wissen Sie schon, welche Hygiene-Auflagen ab Montag für den Golfsport gelten?

Die Auflagen unter denen wir spielen dürfen, müssen wir uns erfragen. Ich gehe davon aus, dass wir auch von der Behördenseite oder vom Verband informiert werden. Bis jetzt sieht es so aus, dass zwei Einzelpersonen beziehungsweise zwei Personen aus zwei Haushalten spielen können. Damit es kein „Gedrängel“ am Abschlag gibt, wird es genaue Startzeiten geben.

Frage: Zum Drei-Thermen-Golfresort Bad Bellingen gehört auch die Anlage im elsässischen Hombourg. Wann rechnen Sie damit, diesen wieder öffnen zu können?

Zum Drei Thermen Golfresort gehörten zwei 18 Lochplätze und Kurz- und Übungsanlagen, die gleiche Anzahl von Spielmöglichkeiten haben wir auch in Hombourg im Elsass, die unter dem gleichen Namen geführt werden. Auch im Elsass ist nach dem „Plan de Déconfinement“ Outdoorsport unter Einhaltung der Regeln zur sozialen Distanz ab Montag wieder erlaubt.

hat sich vom zehnjährigen Balljungen aus einfachen Verhältnissen, über eine Ausbildung im Bauhandwerk und der Arbeit als Golfprofi, der zehn Jahre lang Golfstunden erteilte, zum Golfplatzbesitzer hoch gearbeitet. Im Jahr 1999 legte er mit dem Bau des 18-Loch-Golfplatzes „Kapellenberg“ den Grundstein für das Drei-Thermen-Golfresort.

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