Mundartdichter: Hebelfreunde Hertingen laden am 23. Oktober zum 111. Hebelschoppen ein
Bad Bellingen. Der Kreis der Hebelfreunde Hertingen lädt zum diesjährigen Hebelschoppen ein. Dieser findet wie alljährlich am vierten Sonntag im Oktober – also am 23. Oktober, statt. Beginn ist um 14 Uhr (Einlass ab 13.30 Uhr) im Bad Bellinger Kurhaus.
Festvortrag von Volker Habermaier
„Ne Freudestund isch nit verwehrt; me gnießt mit Dank, was Gott bischert, me trinkt e frische frohe Muet, und druf schmeckt wieder s´schaffe guet “, wird in der Einladung aus dem Gedicht „Der Schmelzofen“ von Johann Peter Hebel zitiert.
Der Veranstaltungsort im Kurhaus in Bad Bellingen habe vergangenes Jahr guten Anklang gefunden. Das Platzangebot gebe genügend Raum, die aus Hygienegründen gebotenen Abstände einzuhalten, heißt es in der Einladung mit Blick auf die Corona-Pandemie. Den Festvortrag „Gottes Wunder in Hebels vielen Sprachen“ hält Volker Habermaier, Präsident des Hebelbunds Lörrach. Zum Inhalt heißt es in der Ankündigung: „Hebel war fromm, und Hebel war ein aufgeklärter Denker. Er war Theologe, Hofprediger und zuletzt Prälat der evangelischen Kirche Badens, also ihr höchster Geistlicher. Er vertraute der Macht und Wirksamkeit Gottes. Zugleich war er ein Anhänger der Aufklärung, hinterfragte mit dem Verstand, was die Tradition für unhinterfragbar hielt. Kurz: Er war Anhänger einer ,andächtigen Aufklärung’, wie der Freiburger Schriftsteller und Hebelpreisträger Karl-Heinz Ott vor einigen Jahren formulierte. Wie also Gottes Wunder mit dem Verstand erfassen? Darum kreisten immer wieder Hebels Texte.“ Im Vortrag werden Grundzüge des besonderen Denkens Johann Peter Hebels vom Historiker und Germanisten Volker Habermaier, Präsident des Hebelbundes Lörrach, Träger der Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg und Schulleiter des Georg-Büchner-Gymnasiums, vorgestellt.
Vom „Schatzkästlein“ bis zum alemannischen Gedicht
Dazwischen liest Inge Hemberger, Vizepräsidentin des Hebelbundes Lörrach und in der Region als kundige Fremdenführerin bekannt, Texte Johann Peter Hebels in seinen vielen Sprachen: dem Standarddeutsch in den Erzählungen des „Schatzkästleins“ sowie in den Reflexionen seines Kalenders und der Mundart in seinen alemannischen Gedichten.
