Bad Bellingen Drehleiter ist bald 30 Jahre alt

Arwen Stock
Erst kürzlich musste die Bad Bellinger Wehr Personen von diesem Balkon retten, weil das Treppenhaus verraucht war. Foto: zVg

Feuerwehr: Bedarfsplan für Einsätze in Gemeinde erklärt / Bad Bellinger Räte entscheiden am 12. Dezember

Der Bedarfsplan der Feuerwehr Bad Bellingen wird Thema in der nächsten Sitzung des Gemeinderats am 12. Dezember sein. Im Vorfeld hatten Kommandant und Kameraden die Räte und den Bürgermeister eingeladen, um ihnen die Einsatzsituationen in der Gemeinde und die eigene Feuerwehrstruktur zu erklären.

Von Arwen Stock

Bad Bellingen . Sie ist 26 Jahre alt, braucht jährlich eine Sicherheitsprüfung, und am 30. Geburtstag – wie auch mit 20 und zehn Jahren – kommen wieder all ihre Teile in der Werkstatt auf den Prüfstand: die in die Jahre gekommene Drehleiter der Bad Bellinger Feuerwehr, für deren Fahrgestell es jetzt schon sehr schwierig ist, Ersatzteile zu bekommen, es diese teils gar nicht mehr gibt.

„Dieser Zehn-Jahres-Check kostet in der Regel zwischen 50 000 und 100 000 Euro“, berichtet Kommandant Marco Maier auf Nachfrage. In Abstimmung mit Verwaltung und Kreisbrandmeister haben er und seine Kameraden jüngst den Feuerwehrbedarfsplan für mögliche Gefährdungslagen in Bad Bellingen ermittelt und sind zu dem Ergebnis gekommen: Die Anschaffung einer neuen Drehleiter könnte sich trotz Kosten zwischen 600 000 und 800 000 Euro lohnen.

Hintergrund ist, dass die nächsten Drehleitern in Kandern, Efringen-Kirchen und Müllheim stationiert sind und die schnellste bei optimalen Verhältnissen in 18 Minuten in Bad Bellingen sein könne. „Das Besondere für die Einsätze hier ist auch, dass Bad Bellingen inklusive aller Ortsteile eine hohe Dichte an Pflegeheimen, Einrichtungen für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung hat“, berichtet Maier. Denn im Plan werden Gemeinde- und Feuerwehrstrukturen gleichsam ermittelt, woraus sich der jeweilige Bedarf ableitet.

Laut Einsatzrichtlinie haben die Feuerwehren ab Entdeckung eines Brands noch 15 Minuten Zeit, Personen zu retten. Danach ist mit Verletzten, Toten und bleibenden Schäden zu rechnen. Die Anfahrt der benachbarten Drehleiter überschreitet diesen Wert.

Bei dem jüngsten Treffen haben die Feuerwehrleute Bürgermeister Carsten Vogelpohl und den Räten „wertungsfrei alles vorgestellt“, auch die Alternativen zur Drehleiter: die Menschenrettung mit der vierteiligen Steckleiter und der dreiteiligen Schiebleiter, die bis zu einer Höhe von zwölf Meter ausgefahren werden kann.

„Da geht jedoch niemand freiwillig hoch oder runter“, weiß Maier aus seinen 13 Jahren Kommandantenerfahrung. Schließlich gehe es darum, die Menschenrettung sicherstellen, und beim Termin den Gremiumsmitgliedern dezidiert Einblick in die Arbeit der Wehr zu geben. Vogelpohl dankte Kommandant Maier und seinem Team für die Vorführung und den neuen Bedarfsplan, der in der Ratssitzung am 12. Dezember vorgestellt wird.

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