Bad Bellingen Durchgang zum Aufzug bleibt

Jutta Schütz

Rathauserweiterung: Schaudt Architekten aus Konstanz gewinnen Planungswettbewerb

Der rund 40 Jahre alte Rathaustreppenturm soll einem Anbau für die nötige Rathauserweiterung weichen: Ein zum Ortsbild des Kernortes passender Siegerentwurf hat sich aus dem Planungswettbewerb zu Sanierung, Umbau und Erweiterung des Rathauses ergeben.

Von Jutta Schütz

Bad Bellingen. Das Preisgericht, das aus Fachleuten, Gemeinderäten und Bürgermeister Carsten Vogelpohl bestand, zeigte sich bei der Präsentation der Wettbewerbsentwürfe, die noch bis zum 22. Mai im Kurmittelhaus ausgestellt sind, sehr zufrieden über das Ergebnis.

Der erste Preis wurde dem Team Schaudt Architekten aus Konstanz, für das Architekt Florian Hagmüller und Viola Winterstein anwesend waren, den Landschaftsarchitekten von w+p Landschaften Offenburg mit Hans-Jörg Wöhrle und S*Work Interior Innenarchitekten aus Künzelsau, zuerkannt.

Zehn Entwürfe eingereicht

Zehn Bewerbungen waren für den Wettbewerb eingegangen, berichtete Preisrichter Afshin Arabzadeh. Seitens der Jury gab es für drei weitere Entwürfe einen weiteren Preis und zwei Anerkennungen. Diese Entwürfe kennzeichneten sich ebenfalls durch gute Ideen für die Gestaltung von Rathaus und Vorplatz, Anbauten und Neubauten aber waren teils sehr modern großstädtisch und zu massiv geraten, wie Arabzadeh ausführte.

Der aus den 1980er Jahren stammende Rathaustreppenturm verschwindet. An seine Stelle tritt ein moderner Anbau, der direkt an das denkmalgeschützte Hauptgebäude anschließt, dessen Umrisse samt Satteldach aufnimmt und in einer Linie fortführt. Das ehemalige Postgebäude, die jetzige Zunftstube, wird durch einen Neubau in Holzbauweise mit Satteldach und mit vielen Glaselementen ersetzt, der auf den Grundmauern des Gebäudes aufgesetzt wird.

Öffentliche Nutzung

Hier werden Sitzungszimmer, Trauzimmer und Foyer untergebracht. Kleinere Konzerte und Empfänge werden möglich, der Rathausvorplatz kann durch die Öffnung der Türen in Veranstaltungen mit einbezogen werden.

Der Neubau am Rathaus wird über eine Glasfuge an das das Hauptgebäude und damit das Staffeldach angeschlossen. Das Rathaus wird so nach Norden mit Räumen für die Verwaltung erweitert. Ein barrierefreier zweiter Zugang ist für das Erweiterungsgebäude mit eingeplant. Die Verbindung von Rathaus und neuem „Bürgersaal“ wird überdacht. Damit bleibt der Zugang zum Aufzug und Kurparkgewahrt. Der bisherige Parkplatz für die Angestellten hinter dem Rathaus soll entfallen. Dort soll ein Grün– beziehungsweise Aufenthaltsbereich geschaffen werden. „Von dort aus gibt es wegen der Terrassenlage eine schöne Aussicht über den Kurpark Richtung Vogesen“, führte Arabzadeh weiter aus.

Bäume bleiben erhalten

Die alten Bäume vor dem Rathaus und der Zunftstube werden integriert. Mehr freies Grün wäre noch wünschenswert, um den Platz zwischen Rathaus und Bürgersaal hervorzuheben, betonte Hans-Jörg Wöhrle. Der Vorplatz soll so gestaltet werden, dass man auf ihm Veranstaltungen oder auch Markttage abhalten kann. Auf der Rheinstraße entstehen „shared spaces“, miteinander geteilte und gekennzeichnete Aufenthaltsflächen, was heißt, alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind.

Parkplätze wird es einige wenige vor dem Rathaus geben, „für die Angestellten könnten wir bei der alten Aussegnungshalle am Friedhof Parkmöglichkeiten schaffen, man muss dann zum Rathaus halt rund 80 Meter laufen“, ergänzte Bürgermeister Carsten Vogelpohl.

Behutsamer Entwurf

Nach der Planung sei vor der Umsetzung, bemerkte Florian Hagmüller, der sich für die Zuerkennung des ersten Preises bedankte.

Ihm und Kollegen sei wichtig gewesen, mit dem historischen und „bereits jetzt schon stimmigen Ensemble in der Mitte des alten Ortes behutsam umzugehen“. Ein städtischer, ganz moderner Entwurf sei wegen des umgebenden historischen Gebäudebestandes nicht in Frage gekommen.

Als nächste Schritte stehen ein Gemeinderatsbeschluss zur vorgestellten Planung und die Fachplanerbeauftragung – eventuell nach der Sommerpause – an, angesichts der derzeit knappen Ressourcen von Material und Fachfirmen, müsse man sich frühzeitig darum kümmern, riet Hagmüller.

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