Von Jutta Schütz
Von Jutta Schütz
Bad Bellingen. Wer sich für Landschaftsplanung und Architektur interessiert, für den ist diese Ausstellung ein Hingucker: Im Kurmittelhaus in Bad Bellingen sind noch bis 8. März fast 20 Ideen zu sehen, die junge Architekten zur Umgestaltung der Unterführungen Richtung Rhein beim IBA Ideenwettbewerb eingereicht haben. Der Siegerentwurf stammt von Fabian Scholz aus Berlin. Mit ihm beteiligten sich Planer aus mehreren europäischen Staaten, vor allem aus Frankreich. 35 Entwürfe gingen bei der Jury ein.
4000 Euro erhält Scholz für seinen Entwurf mit dem Titel „Panorama“. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Séverin Ho Dac, Stadtarchitekt aus Paris, der 3000 Euro erhält und das Architekten-Kollektiv AWS mit Thomas Jouffe, Nolwenn Marchand, Emilie Marx und Sébastien Poupeau, ebenfalls aus Paris, das 1500 Euro überreicht bekommt.
Insgesamt sind von 2. Februar bis 8. März fast 20 Gestaltungsideen für die Unterführungen ausgestellt. Die Bevölkerung, Gäste der Therme und Touristen sind per Umfragebogen eingeladen, ihre Meinung abzugeben und Vorschläge zu machen, wie man Details aus anderen Entwürfen in die Siegerplanung integrieren könnte.
Die Gäste zeigten sich durchweg begeistert von der präsentierten Ideenvielfalt und nahmen gleich die Möglichkeit wahr, Details ihrer persönlichen Favoriten in den modern gestalteten Siegerentwurf von Scholz mit aufzunehmen. Jurymitglied Bürgermeister Christoph Hoffmann berichtete, dass 35 Entwürfe eingeschickt worden sind, über die die Jury am 11. Dezember 2014 entschieden hat.
Bei der Entscheidung ging es darum, dass für die Praktikabilität der Entwürfe funktionale Kriterien zu beachten waren. Dazu zählten der innovative Charakter, der zur Verbesserung der Situation beitragen soll, zum anderen sind es Funktionalität, die Übertragbarkeit der Idee auf weitere Unterführungen, der Unterhaltsaufwand und die Machbarkeit.
All dies habe der Entwurf von Fabian Scholz am besten umgesetzt. Hoffmann verwies darauf, dass insbesondere der Punkt „Unterhaltsaufwand“ für die Gemeinde bedeutend sei, da die Unterführungen im Hochwasserbereich des Rheins liegen, die Durchgänge also leicht zu reinigen sein müssen. Guirec Guicquel, ebenfalls Jury-Mitglied und Projektleiter, schilderte anhand der drei preisgekrönten Entwürfe, wie die Vorgaben von den Architekten umgesetzt wurden.
Chantal Olaf als Medienvertreterin der IBA Basel, beschrieb für die anwesenden Bürger die Hintergründe zum Ideenwettbewerb, an dessen Anfang einmal eine grenzüberschreitende Rhein-Brücke stand, die sich finanziell nicht realisieren ließ. Die IBA, so Olaf, sei durch viele Rheinuferprojekte und einen grenzüberschreitenden Rheinuferweg zwischen Bad Bellingen und Möhlin/Schwörstadt inspiriert und unterstützt Ideen, wie die Ortschaften wieder näher zum Rhein rücken.
Die Gemeinde Bad Bellingen hofft nun, mit den Aufwertungen der Unterführungen ab 2017 beginnen zu können. Abhängig ist eine zeitnahe Umsetzung von Fördergeldern. Im Rahmen des IBA-Projekts „Bad Bellingen rückt an den Rhein“ stehen übrigens weitere landschaftsbezogene Maßnahmen an, die die Verbindung zum Rhein schaffen sollen – unter anderem sind ab 2016 die Schaffung von Aussichtspunkten und die Verknüpfung von Wanderwegen mit dem Rheinufer geplant.
u Die Arbeiten der Preisträger sind unter www.iba-basel.net und www.bad-bellingen.de zu sehen.