Bad Bellingen „Einmal-Effekte“ belasten Ergebnis

Weiler Zeitung

Bilanz I: Dennoch gutes Jahr für die Bade- und Kurverwaltung Bad Bellingen / Quelle V im Mittelpunkt

Trotz aller Widrigkeiten als ein gutes und stabiles Jahr für die Bade- und Kurverwaltung Bad Bellingen bezeichnete Geschäftsführerin Doris Räuber das Jahr 2017 bei der gestrigen Bilanzpressekonferenz.

Von Saskia Scherer

Bad Bellingen. „Die schwarze Null wurde erreicht“, traf Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Carsten Vogelpohl als „Kernaussage“. Es wurde ein Überschuss in Höhe von 11 000 Euro erwirtschaftet (Vorjahr: 310 000 Euro). „Es gab einige Einmal-Effekte, die das Ergebnis negativ belastet haben“, erläuterte Räuber. Etwa die Duschsanierung in der Balinea Therme für rund 185 000 Euro, die sich noch im Schadensersatzverfahren befinde. Dafür mussten zwei Monate lang Container aufgestellt werden, was auch zu weniger Eintritten führte (minus 3,9 Prozent). Außerdem wurde zweimal in die Therme eingebrochen, was einen hohen Sachschaden nach sich zog – der aber zum Großteil von der Versicherung abgedeckt wurde. Dennoch musste sicherheitstechnisch aufgerüstet und Prozesse überarbeitet werden.

In Quelle V investiert

Die größte Investition im Jahr 2017 war die Erschließung der Quelle V mit einem Gesamtaufwand von rund 2,8 Millionen Euro. „Darauf war alles ausgerichtet“, so Räuber. Ein „dicker Brocken“ sei nun noch, die Quelle an die Therme anzuschließen. „Ein Brunnenkeller wurde bereits geschaffen, derzeit werden Leitungen verlegt.“

Außerdem wurde eine E-Bike-Verleihstation eingerichtet. „Wir sind mitten in der Saison gestartet und konnten trotzdem viele Vermietungen verbuchen“, freute sich Dennis Schneider, stellvertretender Geschäftsführer und Ortsmarketingleiter. Dieses Jahr sei der Start dank der guten Wetterlage schon im März gewesen. „Die Räder sind täglich fast durchgängig vermietet.“ Weitere Ideen zur Nachhaltigkeit im Bereich der E-Mobilität seien in Planung.

Gesundheitsstandort

Bad Bellingen sei ein Gesundheitsstandort, erinnerte Räuber. Darauf bauend wolle man sich aufstellen – „konzentriert und mit Konzepten“. Die Nutzung des Funktionstrainings der Rheumaliga habe sich etwa seit 2013 nahezu verdoppelt. In diesem Zusammenhang sprach Räuber auch den Fachkräftemangel an. „Da sind wir in Gesprächen mit den Kassen und Trägern.“

Auch auf einen „optischen Sanierungsstau“ kam Räuber zu sprechen. „Wir sind fast 60 Jahre alt, da nagt der Zahn der Zeit“, erklärte sie. Dass das Wasser den Badegästen gut tue, gelte aber nicht für die Anlagen. „Wir arbeiten mit dem Geld, was wir verdienen“, sagte sie. Bisher habe der Fokus auf der technischen und energetischen Sanierung gelegen, nun stehe die Optik an. Sie erwähnte etwa neue Fliesen oder auch Fensterfronten, die ausgetauscht werden sollen. „Wir machen das nach und nach, da sind wir auf einem guten Weg“, war sie sich sicher. Hinsichtlich der Sanierung und Modernisierung soll bis Ende des Jahres ein Konzept aufgestellt werden, wie man sich weiter entwickeln könne – auch im Hinblick auf die Mitbewerber.

Ausblick auf 2018

Zum laufenden Jahr verkündete Räuber, dass zum 30. April wieder 0,48 Prozent mehr Eintritte gezählt wurden, bei der Salzgrotte plus 19 Prozent. „Da greifen unsere verstärkten Marketingaktionen und die Aufrüstung der Technik.“ Ziel des Geschäftsjahrs sei es, den Überschuss sowie die Besucherzahlen moderat zu steigern.

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