Bei einer Zeremonie im Beisein von Bad Bellingens Bürgermeister Carsten Vogelpohl, Weils Oberbürgermeister Wolfgang Dietz, des Ersten Landesbeamten Ulrich Hoehler sowie in Anwesenheit zahlricher Interessierter und Zeitzeugen wurde die Tafel nun der Öffentlichkeit präsentiert.
Bernd Hainmüller und Jost Grosspietsch haben die Geschichte von Bruce Hosie und seinen Kameraden, die dem Verbrechen zum Opfer fielen, so genau wie möglich rekonstruiert. Wichtig war dabei die Zusammenarbeit mit John Saunders, dem Großneffen von Bruce Hosie. Denn er hatte ebenfalls geforscht und bereits wichtige Erkenntnisse über das Schicksal seines Verwandten zusammengetragen.
Saunders betonte in seiner Rede die Bedeutung der Aufarbeitung der Verbrechen. „Wir dürfen die Geißel, die Diktaturen und Mörder für uns alle darstellen, nicht vergessen.“ Zugleich stellte er aber auch immer wieder die zwischenzeitlich herrschende Freundschaft zwischen den ehemaligen Kriegsgegnern ins Zentrum seiner Ausführungen.
Bürgermeister Vogelpohl schlug den Bogen in die Zukunft. Die genaue Betrachtung der Verbrechen der Nationalsozialisten sei gerade in einer Zeit besonders notwendig, in der politische Strömungen von rechts wieder zunehmend erstarken.
Gleiches betonte auch Ulrich Hoehler, der zudem darauf hinwies, dass man sich der Geschichte immer wieder aufs Neue stellen müsse. „Denn die Verbrechen sind vor der eigenen Haustür passiert“, so der Erste Landesbeamte.
Die Aufarbeitung von Grüners Verbrechen sei nicht einfach gewesen, wie Hainmüller und Grosspietsch berichteten. Denn die Quellenlage zu den Ereignissen sei gerade auch auf englischer Seite reichlich dünn. Warum das der Fall ist, könne nicht abschließend geklärt werden. Möglich sei, dass die Alliierten den Einsatz schlichtweg nicht umfassend dokumentieren wollten. Denn man könnte gerade vor dem Hintergrund des nahenden Kriegsendes davon ausgehen, dass ein derartiges Manöver von vielen Seiten kritisch gesehen wurde.
Mit QR-Code auf dem neuesten Stand der Forschung
Trotz der teils dünnen Quellenlage ist Hainmüller und Grosspietsch die solide Rekonstruktion des Kriegsverbrechens in weiten Teilen gelungen. Die Forschung gehe indes aber weiter und neue Erkenntnisse können Interessierten durch die Gedenktafeln in Zukunft direkt vermittelt werden. Dafür sorgt ein auf den Tafeln angebrachter QR-Code.