Zu den „Rolling Stones“ fehlen der Bad Bellinger Band „Bluestrain“ nur zehn Jahre. Die während der Corona-Pandemie entstandene Formation probt wöchentlich und gibt zwei Konzerte im Monat.
In der schallgedämmten Scheune von Thomas Schlager in der Bad Bellinger Ortsmitte erklingt zunächst das Stück „Blue Jeans Blues“ von ZZ Top und danach „A whiter shade of pale“ von Procol Harum. Den Part der Hammond Orgel übernimmt Stefan Escher mit dem „Goschehobel“ wie die Mundharmonika im Alemannischen genannt wird.
Immer dienstags trifft sich die Band „Bluestrain“ hier zur Probe. Escher – Gitarrist, Sänger und Mundharmonika-Spieler – ist mit 63 Jahren der jüngste in der Runde. Zum Bad Bellinger Urgestein gesellt sich Thomas Schlager (73 Jahre, Gitarre und Gesang), der Schliengener Günter Schmidt (73 Jahre, Bass und Gesang) sowie der Schlagzeuger und Bandmanager Jörg Schmucker (70 Jahre) aus Seefelden.
Zusammen bringt es „Bluestrain“ auf einen Altersdurchschnitt von knapp 70 Jahren. Damit sind „Bluestrain“ noch zehn Jahre jünger als der Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger. Die vier sind geistig fit und das beste Beispiel dafür, dass gemeinsames Musizieren jung hält. Bemerkenswert: Das Quartett hat erst während der Corona-Pandemie zusammengefunden und spielt nun im vierten Jahr zusammen.
Thomas Schlager und Jörg Schmucker hatten zuvor 35 Jahre in verschiedenen Bands zusammen gespielt, unter anderem in der Band „Hartholz“. Im Sommer 2020 taten sie sich mit Stefan Escher zusammen, dann kam Bassist Günter Schmidt dazu. Als im Sommer 2020 die Corona-Regeln erstmals gelockert wurden, gab es die ersten Auftritte unter freiem Himmel.
Premiere war beim Bad Bellinger Herbstmarkt. „Es hat geregnet, und trotzdem sind die Leute stehen geblieben“, erinnert sich Escher. Schnell hatte die Band ein kleines Repertoire zusammen, das mit der Zeit auf ein abendfüllendes Programm von mehr als 60 Titeln anwuchs. Es umfasst Blues, Oldies, alte Rocksongs bis hin zu Liedern aus den 1980er Jahren wie beispielsweise „Glory days“ von Bruce Springsteen.
„Wir mögen alle die gleiche Musik“, erklärt Bandmanager Schmucker und Escher ergänzt, dass man sich auch von der Masse abheben möchte. „Wir sind keine Tanzband und haben Stücke rausgesucht, die nicht so oft gespielt werden“, sagt er. Schmucker betont, dass nur englischsprachige Titel gespielt werden, keine Schlager.
Zu den wöchentlichen Proben kommen durchschnittlich zwei Auftritte im Monat. Meist so genannte Hut-Konzerte in Blues-Kneipen zwischen Emmendingen und Basel. Stolz ist die Band unter anderem auf den Auftritt im Kanderner „Chabah“. Zuletzt hatte die Band unter anderem beim Gutedelwandertag ein Heimspiel.
Am nächsten Donnerstag, 11. Juli, ab 18 Uhr ist die Band beim Sommerplausch bei Wein und Hof Hügelheim zu hören. Am Donnerstag, 22. August, ab 18.30 Uhr hat die Band wieder ein Heimspiel beim Restaurant „Das Park“ im Bad Bellinger Kurpark. Weitere Konzerttermine unter www.bluestrain-bellingen.de
