Die Kosten
Gerechnet wird mit Bruttokosten von rund 463 000 Euro und Nettokosten von etwa 389 000 Euro. Die Förderung beträgt maximal 45 Prozent der Nettokosten.
Bisher ohne Heizung
Nicht Gegenstand der ELR-Förderung sind die Arbeiten im Erdgeschoss. Hier ist unter anderem geplant, eine Heizung für die Feuerwehr einzubauen und die Außenwände zu dämmen. Angedacht ist eine Luftheizung in Kombination mit einer PV-Anlage. Damit ließen sich die Räume temporär relativ schnell aufheizen, meinte der Architekt.
Skepsis wegen Technik
Dieses Heizsystem stieß im Ratsrund allerdings auf große Skepsis. Tim Wessel (SPD) bemängelte die „offensichtlich überschaubaren Erfahrungswerte“ des Architekten. Sich diesbezüglich lediglich auf die Informationen eines Elektrikers zu verlassen, war für Wessel nicht akzeptabel. Weiss versprach, das Thema noch einmal genauer anzugehen und Details in Erfahrung zu bringen.
Zu kalt und wenig Platz
Bisher gibt es im Feuerwehrgerätehaus noch gar keine richtige Heizung, als Provisorium dient ein Elektroofen. Im Winter ist die Nutzung der Räumlichkeiten deshalb bisher schwierig. Wenn eine Sitzung der Feuerwehrkameraden ansteht, müsse man diesen schon zwei Tage vorher anwerfen, machte Abteilungskommandant Max Fredrich den Handlungsbedarf deutlich. Je nach Jahreszeit steige man in eiskalte Einsatzkleidung. Problematisch seien auch die beengten Raumverhältnisse. Für ein Büro gebe es beispielsweise keinen Platz, diese Arbeiten erledige man zuhause. Zudem sei der Aufenthaltsraum in die Jahre gekommen und zu klein. „Beim jüngsten Kameradschaftsabend mussten drei von uns im Stehen essen, weil am Tisch nur Platz für 14 Leute ist“, berichtete Fredrich, der bei den Räten um die Umsetzung des Projekts warb. „Eine Sanierung ist günstiger als ein Neubau.“ Außerdem sei es der Feuerwehr wichtig, „mitten im Dorf zu bleiben“.
Feuerwehr und MSC
Die Idee zum „Haus der Vereine“ war in den Reihen der Feuerwehr gekeimt, die daraufhin den MSC Rebland mit ins Boot holte, „um Synergieeffekte zu schaffen“. Dieser hatte mit der Wiederinbetriebnahme des Hertinger Kindergartens sein Vereinsdomizil verloren. „Seitdem sind unsere Unterlagen überall verteilt, was die Organisation von Veranstaltungen wie dem Grasbahnrennen denkbar schwierig macht“, berichtete MSC-Vorstandsmitglied Manuel Koch.
„Es ist an der Zeit“
Ein Teil lagere im alten Rathaus, wo die Formulare langsam verschimmeln würden. „Es ist an der Zeit, dass wir endlich wieder einen vernünftigen Raum haben, um unser Vereinsleben zu organisieren und durchzuführen“, machte Koch deutlich.
Kein exklusiver Anspruch
Dabei betonte er, dass der MSC keinen exklusiven Anspruch auf die Räume erhebe und reagierte damit auf entsprechende Befürchtungen aus dem Ratsrund wegen möglicher Nutzungskonflikte. „Uns ist vor allem wichtig, einmal im Monat unsere Sitzungen abhalten zu können.“
Auf Nachfrage von Gemeinderat Emil Schilling (CDU) bestätigte Koch außerdem, dass geplant sei, zusätzliche Zuschussanträge beim Badischen Sportbund und ADAC zu stellen.
Ortsbildprägendes Gebäude
„Bei diesem Projekt geht es auch um den Erhalt des Dorflebens“, plädierte Bürgermeister Carsten Vogelpohl für die Umsetzung. Das müsse die Gemeinde unterstützen.
Zudem handle es sich um ein gutes Konzept, es sei sinnvoll, dass die beiden wichtigsten Vereine im Ort zusammenspannen. Entstehen sollen Vereinsräume für eine „breite Nutzung“. Positiv sei auch, dass das ortsbildprägende Gebäude erhalten bleibt. Ziel müsse es sein, für alle Ortsteile eine Lösung für die Vereine zu finden, ergänzte der Rathauschef.
Aus dem Ruder gelaufen
Bis es am Montagabend letztlich zur Abstimmung kam, wurde im Ratsrund ausgiebig über das „Haus der Vereine“ diskutiert (siehe nebenstehenden Bericht). Die Diskussion sei „etwas aus dem Ruder gelaufen“, meinte Bernhard Riemer vom Bauamt gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Dabei machte er deutlich: „Bei dem Beschluss ging es um den Förderantrag und eine Vorstellung des Konzepts, nicht um eine Detailplanung.“ Diese Vorplanung sei vor allem wichtig gewesen, „um zu sehen, wo man kostenmäßig ungefähr landet“.