Bad Bellingen Hoffmann will Thermalbäder retten

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Die Balinea Thermen dürfen wieder öffnen, allerdings nur mit begrenzter Besucherzahl. Foto: zVg / Balinea Thermen

Corona-Zwangspause: Schreiben an Wirtschaftsminister Altmaier / 500 000 Euro Verlust pro Monat

Bad Bellingen - Nach intensiven Gesprächen über die Sorgen um die Liquidität und zukünftige Handlungsfähigkeit der Kur- und Bäderorte hat sich der südbadische Bundestagsabgeordnete Christoph Hoffmann mit einem dringenden Appell an den Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Peter Altmaier, gewandt. Er fordert, die kommunalen Heilbädergesellschaften und Eigenbetriebe in das Konjunkturprogramm der Bundesregierung aufzunehmen.

Anlass war der Hilferuf des Bad Krozinger Bürgermeisters Volker Kieber in seiner Funktion als Vorsitzender der Bad Krozinger Kur- und Bäder GmbH, in dem er die durch die Coronakrise erlittenen Verluste auf 500 000 Euro pro Monat beziffert und sich tief besorgt zeigt über die wirtschaftliche Zukunft der betroffenen Gemeinden.

In seinem Schreiben an den Minister stellt Hoffmann auch den überregionalen Bezug her und warnt: „Ohne staatliche Unterstützung droht die europaweit führende deutsche Bäderlandschaft zu zerbrechen.“ Die durch die Schließung auftretenden wirtschaftlichen Schäden würden immer deutlicher zutage treten, schreibt Hoffmann in seinem Brief weiter. Die Bäder in Baden-Württemberg, allen voran die von Kommunen geführten Bäderbetriebe wie die Balinea Thermen in Bad Bellingen, seien besonders betroffen.

Unter Schutzschirm stellen

Hoffmann verweist auf ein Schreiben von Fritz Link, dem Vorsitzenden des Heilbäderverbands Baden-Württemberg, an Sozialminister Manfred Lucha, in dem er appelliert, die öffentliche Bäderbranche mit echten Finanzhilfen anstelle kurzfristiger Überbrückungskredite unter einen Schutzschirm zu stellen. „Trotz eindringlicher Interventionen von Verband und Parlament konnte der Heilbäderverband jedoch von Seiten der Landesregierung kein Signal der Bereitschaft erkennen, sich der Lösung des Problems widmen zu wollen“, schreibt Hoffmann.

Bundesregierung gefragt

Daher liege es nun an der Bundesregierung, den kommunalen Kur- und Bäderbetrieben das Überleben zu ermöglichen. Hoffmann bittet Minister Altmaier, dafür zu sorgen, dass die „für die Gesundheit in unserem Land so wichtigen kommunalen Kur- und Bäderbetriebsgesellschaften und Eigenbetriebe in das Konjunkturprogramm der Bundesregierung mitaufgenommen respektive dort antragsberechtigt sind.“ In Bezug auf das Konjunkturprogramm spricht Hoffmann von Überbrückungshilfen mit einem Volumen von bis zu 25 Milliarden Euro.

Die Balinea Thermen in Bad Bellingen haben nach der Corona-Zwangspause seit Mitte Juni wieder geöffnet. Allerdings dürfen sich nur 118 Personen gleichzeitig im Inneren aufhalten.

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