Wir haben eine Förderung aus dem Modellprojekt zur Klimaanpassung und Modernisierung im urbanen Raum, einem Projekt des Bundes, erhalten. Der Kurparkweiher soll jetzt für etwa 880 000 Euro saniert werden, was wohl Ende dieses Jahres in Angriff genommen werden kann.
Frage: Was haben die akuten Hilfsmaßnahmen mit der Belüftung und dem Einsatz eines speziellen Mittels im vergangenen Sommer dem Weiher gebracht? War die Aktion erfolgreich?
Ja, der Weiher ist wieder klar, man sieht die im Wasser lebenden Karpfen und Kois. Mit Unterstützung der Firma „Fautz – Die Gärten“ aus Bad Krozingen, die viel Erfahrung mit Garten-, Schwimmteichen und auch größeren Weihern mitbringt, haben wir die Hilfsmaßnahmen umgesetzt.
Der Kurparkweiher ist in den 1970er- Jahren am Standort eines ehemaligen – nach dem Bau des Grand Canal d’Alsace – verschwundenen Rheinarms künstlich angelegt worden und leidet heute unter den Folgen des Klimawandels, der zum Versiegen seiner einstigen zwei natürlichen Zuflüsse geführt hat Wir haben unter anderem einen neuen leistungsstarken Belüfter installiert. Dieser bringt nicht nur mehr Sauerstoff ins Wasser, sondern auch biologische Vorgänge in Gang.
Frage: Zurück zu den Balinea- Thermen. Sie mussten infolge der Pandemie massiv Stellen abbauen. Die Zahl der Mitarbeiter sank von 74 auf 48. Wie kommen die Mitarbeiter damit klar?
Ich kann nicht in die Köpfe hineinschauen. Das war natürlich eine drastische Reduktion, die wir im März vergangenen Jahres schon vorgenommen haben, als noch viel weniger über das Coronavirus bekannt war als heute. Diese harte Maßnahme war aus heutiger Sicht richtig, auch wenn sie mir persönlich weh getan hat. Aber es war notwendig, um die Balinea Thermen durch die Krise zu bekommen und mitzuhelfen, dass es uns auch in zehn, 20 oder 30 Jahren noch geben wird.
Frage: Haben Sie dann noch genügend Personal, wenn das Bad wieder normal öffnen kann?
Wir haben jetzt reduziert auf das absolute Basismodell, ohne das wir nicht auskommen. Auch haben wir mit allen entlassenen Mitarbeitern vereinbart, dass wir wieder auf sie zukommen, wenn der Bedarf da ist. Das werde ich auch tun, und ich freue mich darauf.
Frage: Sie waren trotz Lockdown nicht untätig. Sie sagten gegenüber unserer Zeitung, die Mitarbeiter hätten den Thermenbetrieb entrümpelt. Was wurde auf den Prüfstand gestellt?
(lacht) Mit Entrümpeln meine ich, dass wir alle Projekte und Veranstaltungen auf den Prüfstand gestellt und den Betrieb der Therme durchoptimiert haben. Wir renovieren auch, wo es nötig ist. Auch ganz wörtlich haben wir entrümpelt, denn alle Räume, die man oberirdisch sieht, gibt es unterirdisch nochmals. In einer Abstellkammer haben wir dann sogar eine Vielzahl von Fotomaterial, Werbeplakaten und Ähnlichem gefunden, etwa ein Plakat zur Eröffnung des neuen Bades im Herbst 1979. Wir haben also jetzt viel mehr Dokumente zur Geschichte der Thermen in Bad Bellingen als bisher.
Frage: Was geschieht mit diesen Fotos? Werden diese auch einmal zu sehen sein?
Sicherlich wird es eine Ausstellung geben. Da lässt sich durchaus etwas Tolles daraus machen. Und danach wird das Konvolut an das Bädermuseum in Bamlach gehen, dort gehört es hin und ist auch am besten aufgehoben.
Frage: Sie haben auch angedeutet, dass die Balinea Thermen einen neuen Namen bekommen sollen. Was ist an „Balinea“ nicht mehr zeitgemäß?
Sagen wir mal so: Balinea war zeitgemäß. Der Name leitet sich ab von der Balneologie, also der Bäderheilkunde. Aber niemand in meinem Bekanntenkreis hatte eine Erklärung für diese Namensherkunft. Bis zum Jahr 2000 war immer nur von der Therme oder dem Heilbad die Rede, in manchen Texten wurde das Bad auch als Markus-Therme bezeichnet. Aber das war niemals eine offizielle Bezeichnung.
Frage: Und wie soll das Bad zukünftig heißen?
Es wird seinen Namen ändern, und es gibt sogar bereits die entsprechenden Logos dazu. Aber bis zur offiziellen Bekanntgabe des neuen Namens müssen wir uns alle noch ein wenig gedulden.
Dennis Schneider ist Betriebswirt und hat im Jahr 2016 die Leitung der Marketing-Abteilung der Balinea Thermen übernommen. 2017 wurde er stellvertretender Geschäftsführer und im Januar 2019 zum Geschäftsführer der BuK bestimmt.