Bad Bellingen Infos, Spaß und Nachwuchswerbung

Weiler Zeitung
Das Team der Jugendfeuerwehr erklärt den Kindern, welche Geräte in einem Feuerwehrfahrzeug untergebracht sind. Foto: Schütz Foto: Weiler Zeitung

Ferienprogramm: Kinder erhalten interessante Einblicke in die Aufgaben der Feuerwehr

Dass eine Rettungsschere so viel wiegt, das hatten die Kinder nicht gedacht. „Schwerer als ein voller Limokasten“, fand ein kleiner Junge, als Fabian Maier, stellvertretender Jugendwart, ihm die Schere zum Halten übergab.

Von Jutta Schütz

Bad Bellingen. Traditionell beteiligte sich die Feuerwehr Bad Bellingen am Ferienprogramm. Dabei geht es nicht nur um Spaß, sondern vor allem darum, dass die Kinder lernen, welche Aufgaben die freiwilligen Feuerwehren erfüllen. „Nach einem solchen Aktionstag ist es oft auch so, dass wir nach den Sommerferien neue Kinder in der Jugendfeuerwehr begrüßen können“, berichteten Jugendwart Michael Röhrs und sein Kollege Matthias Köhler.

Die Feuerwehrleute hatten die komplette Fahrzeugflotte vor dem Feuerwehrgerätehaus in Bamlach geparkt. Rund 15 Mädchen und Jungen kletterten auf Fahrer- und Beifahrersitze und ließen sich Sprechfunk und auch Atemschutzgeräte erklären. Dabei wurden sie von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr unterstützt, die genauso alt waren wie die Kinder, die am Ferienprogramm-Termin teilnahmen. „Dass unser Nachwuchs etwas erklärt, macht Sinn, denn da ist die Hemmschwelle auch nicht so groß, Fragen zu stellen“, meinte Köhler. „Früher durften wir die Kinder auch mit auf eine Rundfahrt nehmen, aber aus Versicherungsgründen ist das nicht mehr erlaubt“, bedauerte Röhrs.

Dass die Feuerwehr sehr oft für technische Hilfeleistungen angefordert wird, war den meisten Grundschülern bekannt. Gerade vom Gefahrgutalarm bei Rheinweiler hatten viele Kinder etwas mitbekommen.

2000 Liter Löschwasser in knapp drei Minuten

Wie eine Rettungsschere bei einem verunglückten Auto angesetzt wird, erklärte Fabian Maier. „Die Schere braucht einen Motor, also einen Kompressor, damit man mit ihr arbeiten kann“, beschrieb er die Funktion. Und dass es Zeit kostet, eine verunglückte Person aus einem demolierten Fahrzeug zu befreien, lernten die Kinder auch. „Was glaubt ihr, wie lange es dauert, bis rund 2000 Liter Löschwasser aus dem Tank verbraucht sind?“, fragten die Feuerwehrleute. „Eine Stunde?“ schätzten drei Jungen. „Falsch, das Wasser ist in knapp drei Minuten weg, deshalb braucht man auch immer ganz schnell einen Hydranten, wenn es brennt“, erzählte Köhler den staunenden Kindern.

Vorgestellt wurde den Schülern auch das Fahrzeug, mit dem die Jugend mit ihren Betreuern unterwegs ist – auch dieses hat einen 750 Liter Tank, so dass ein Erst-Löschangriff möglich wird.

Schon mehr Einsätze als im gesamten Jahr 2017

Die Schüler fragten nach Einsätzen in diesem Jahr. „Wir haben schon mehr als im ganzen letzten Jahr, darunter den großen Gefahrgutalarm in Rheinweiler, aber auch Türöffnungen, wenn jemand ohnmächtig wird oder einen Topf auf dem Herd vergisst, oder Tierrettungen. Wir wurden zu Unfällen gerufen, bei denen Menschen in Fahrzeugen eingeklemmt waren oder Benzin und Öl auf die Straße gelaufen ist“, zählten die Feuerwehrleute auf. Bei einer Tierrettung etwa hatte sich ein Hund eine Pfote eingeklemmt, und auf einem Klettergerüst hatte sich eine Person in eine schwierige Lage gebracht. „Auch da werden wir gerufen“, sagte Köhler. „Trotz der Trockenheit gab es – Gott sei Dank – noch keinen größeren Brand zu bekämpfen“, meinte Röhrs.

Einige Kinder hatten auch selbst schon Brände beobachtet. Lina und Elisa gehörten dazu. Lisa hatte eine Hecke in Flammen aufgehen sehen. Elisa hatte bei Bauarbeiten eine Verpuffung beobachtet, als eine Kabelverbindung explodierte. Und Jeremie, der schon bei der Jugendfeuerwehr mitmacht, war – weil er in Rheinweiler wohnt – Augenzeuge beim jüngsten Gefahrguteinsatz. Am Schluss baute die Feuerwehr ein Hydroschild auf. Das ist eine Vorrichtung, die, angeschlossen an die Wasserversorgung, eine Sprühnebel-Wasserwand erzeugt, mit der man Objekte etwa vor dem Übergriff von Flammen schützen kann.

Jugendfeuerwehr soll aufgestockt werden

Die Wasserwand war natürlich an einem heißen Tag ein Riesenspaß für die Kinder, die zudem an einer kleinen Hausattrappe einen Löschangriff üben durften. Am Schluss des Tages meldeten sich zwei Kinder, die nach den Ferien bei der Jugendfeuerwehr mitmachen möchten. „Wir haben wirklich eine gute Nachfrage. Derzeit können 20 Kinder mitmachen, wir werden aber, wenn wir Betreuer finden, die Jugendfeuerwehr auf 25 Kinder aufstocken“, freute sich Röhrs.

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