Passion zum Beruf gemacht
Egon Weisenseel porträtiert gerne Menschen – und das schon lange. Seine Passion hat er zum Beruf gemacht, denn er ist Grafiker. Mit seinem Zyklus „1 Leben“ stellt er die Menschwerdung durch das Verschmelzen von Zellen bis zum Tod und dem Eingang in die Unendlichkeit dar. Dazwischen liegen typische Stationen eines Menschenlebens, ob als Baby, als Jugendlicher, Erwachsener oder als Senior. „Das Leben sei nicht von Bedeutung, wir kommen aus dem Kosmos und verschwinden wieder im Universum – das will Egon Weisenseel mit dem Zyklus zeigen“, so Wartenberg. Bilder machen nachdenklich Die Besucher stehen vor den Zeichnungen von „1 Leben“ und diskutieren untereinander, hat sie beobachtet. „Woher komme ich, welche Stationen aus meinem eigenen Leben erkenne ich wieder, wohin gehe ich? Das sind Fragen, die sich viele Menschen stellen“, ist Wartenberg überzeugt. Die feinen Federzeichnungen des Grafikers zeigen aber auch noch andere Eindrücke. Die des Lebens auf der Straße etwa. Weisenseel hat Szenen herausgegriffen, die Obdachlose beim Musikmachen oder beim gemeinschaftlichen Trinken zeigen. Auch diese Bilder machen nachdenklich.
Dass die Ausstellung so gut ankommt, freut nicht nur die Galeristin, sondern auch die Künstler, die auch gerne selbst mit Besuchern diskutieren. „Wer möchte, kann eine Führung durch die Ausstellung vereinbaren“, sagt Wartenberg.