Bad Bellingen Legenden locken Kunstinteressierte

Jutta Schütz
Ilke und Egon Weisenseels Ausstellung in der Galerie Wartenberg ist erfolgreich. Foto: Jutta Schütz

Ausstellung: Ilke und Egon Weisenseel zeigen ihre Werke in Galerie Wartenberg in Bad Bellingen.

Bad Bellingen - „Legenden – 1 Leben“ heißt die Ausstellung von Ilke und Egon Weisenseel in der Galerie Wartenberg, die derzeit viele Besucher anzieht. Das liegt daran, dass die beiden Künstler nicht nur in Bad Bellingen sehr bekannt und beliebt sind. Einige der ausgestellten Werke sind bereits verkauft und dementsprechend mit einem roten Punkt markiert.

Ilke Weisenseel, die lange bei den Kreativen Frauen mitgearbeitet hatte und Events in der Rheinstraße organisierte, malt schon lange und stellt auch Skulpturen her.

Von Monroe bis Picasso

Die Personen, die sie nun in Bildern oder als Skulpturen verewigt hat, sind „Legenden“, wie sie selbst sagt. Coco Chanel, Marilyn Monroe, John Lennon oder Frida Kahlo, Salvador Dali und Pablo Picasso, Mona Lisa und Beethoven. „Viele von ihnen haben kein leichtes Leben gehabt, trotz ihres Ruhms, wie etwa Beethoven, der unter seiner Taubheit litt, oder Marilyn Monroe, die immer wieder von Depressionen heimgesucht wurde“, stellt Barbara Wartenberg fest. Auch tragische Schicksale machen eine Legendenbildung aus – wobei John Lennon mit den Beatles schon zu Lebzeiten legendär war.

Gerade die berühmte mexikanische Künstlerin Frida Kahlo ist zudem ein Beispiel dafür, sich trotz schwerer Krankheit „immer wieder selbst aufzurichten und sich nicht unterkriegen zu lassen. Deshalb bin nicht nur ich von bestimmten Personen besonders beeindruckt“, findet Ilke Weisenseel. Marilyn Monroe ist wie Coco Chanel vorwiegend in Schwarz-Weiß-Farben festgehalten. Kahlo mit ihren Papageien und dem berühmten Blumenkopfschmuck in den lebendigen Farben Mexikos; bunt ist auch John Lennon. Salvador Dali – und auf einem weiteren Portrait ein junger Picasso – sind auch noch als Skulpturen dargestellt, unter Einflechtung von Einzelheiten bekannter Werke und mit einer gehörigen Portion Humor.

Passion zum Beruf gemacht

Egon Weisenseel porträtiert gerne Menschen – und das schon lange. Seine Passion hat er zum Beruf gemacht, denn er ist Grafiker. Mit seinem Zyklus „1 Leben“ stellt er die Menschwerdung durch das Verschmelzen von Zellen bis zum Tod und dem Eingang in die Unendlichkeit dar. Dazwischen liegen typische Stationen eines Menschenlebens, ob als Baby, als Jugendlicher, Erwachsener oder als Senior. „Das Leben sei nicht von Bedeutung, wir kommen aus dem Kosmos und verschwinden wieder im Universum – das will Egon Weisenseel mit dem Zyklus zeigen“, so Wartenberg. Bilder machen nachdenklich Die Besucher stehen vor den Zeichnungen von „1 Leben“ und diskutieren untereinander, hat sie beobachtet. „Woher komme ich, welche Stationen aus meinem eigenen Leben erkenne ich wieder, wohin gehe ich? Das sind Fragen, die sich viele Menschen stellen“, ist Wartenberg überzeugt. Die feinen Federzeichnungen des Grafikers zeigen aber auch noch andere Eindrücke. Die des Lebens auf der Straße etwa. Weisenseel hat Szenen herausgegriffen, die Obdachlose beim Musikmachen oder beim gemeinschaftlichen Trinken zeigen. Auch diese Bilder machen nachdenklich.

Dass die Ausstellung so gut ankommt, freut nicht nur die Galeristin, sondern auch die Künstler, die auch gerne selbst mit Besuchern diskutieren. „Wer möchte, kann eine Führung durch die Ausstellung vereinbaren“, sagt Wartenberg.

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