Bad Bellingen „Maßvolles Wachsen bietet Chancen“

Claudia Bötsch

Neujahrsempfang I: In allen Bad Bellinger Ortsteilen gibt es wieder Kindergärten. Zahlreiche Projekte.

Bad Bellingen - Kurz und knackig sowie auf eine Stunde komprimiert war das offizielle Programm des Bad Bellinger Neujahrsempfangs. Und das kam bei den Bürgern gut an, wie beim anschließenden Sektempfang zu erfahren war. Denn so blieb reichlich Gelegenheit für Gespräche und Begegnungen.

Bürgermeister Carsten Vogelpohl blickte in seiner Neujahrsrede auf sein erstes Jahr als Bad Bellinger Rathauschef zurück. Ausgangspunkt seines bebilderten Jahresrückblicks war der Wahlabend des 14. Januar. Dass er danach einen solch „reibungslosen Start“ im Bad Bellinger Rathaus hatte, sei besonders Bürgermeister-Stellvertreterin Monika Morath zu verdanken, die die Vakanzzeit im Rathaus überbrückt hatte. Zudem dankte er der Rathausmannschaft – „ganz unterschiedliche Charakterköpfe, die sich sehr gut ergänzen“ – für die „sehr angenehme Zusammenarbeit“.

Auch Kritik am Wachstum

Bad Bellingen ist eine Gemeinde auf Wachstumskurs, wie Vogelpohl deutlich machte. Allein im vergangenen Jahr ist die Einwohnerzahl um rund 200 Personen auf mehr als 4500 Einwohner gestiegen. „Bad Bellingen wächst in allen Ortsteilen“, so der Bürgermeister. Dies werde indes von einigen Bürgern auch kritisch gesehen, wisse er aus persönlichen Gesprächen. „Die Leute haben Sorge, dass sich die Neubürger nicht ins Dorf integrieren oder sich das Ortsbild negativ verändert“, fasste Vogelpohl zusammen. Dem hielt er jedoch entgegen: „Für Bad Bellingen sehe ich in einem geordneten, maßvollen Wachstum eher Chancen: Junge Familien bringen den Vereinen Nachwuchs, die Gemeinde ist finanziell breiter aufgestellt, die öffentliche Infrastruktur kann ein besseres Angebot vorhalten.“ Kernziel seien „vier lebenswerte Ortsteile mit guter Infrastruktur für alle Einwohner“, betonte er.

Die steigenden Einwohnerzahlen spiegeln sich auch im Ausbau der Kinderbetreuung wider. Der Bamlacher Kindergarten hat 2018 seine zweite Gruppe erhalten. Bis 2020 wird zusätzlich eine Krippengruppe für Unter-Dreijährige eingerichtet.

Mit der Wiedereröffnung des Kindergartens „Mondhüpfer“ kann auch im kleinsten Ortsteil der Gemeinde, in Hertingen, eine Betreuungseinrichtung vorgehalten werden, freute sich Vogelpohl. Der Kindergaren hatte 2009 wegen zu niedriger Kinderzahlen schließen müssen.

Darüber hinaus lenkte der Bürgermeister den Blick auf weitere zentrale Projekte wie die Sanierung der Bamlacher Halle. Im Frühjahr sollen die Arbeiten starten, für die rund 1,4 Millionen Euro veranschlagt sind. Geplant ist eine barrierefreie Gestaltung. Entstehen soll zudem in einem Anbau ein moderner Vereinsraum mit direkter Anbindung an die Küche.

Umgestaltung Rathausareal

Als „Großprojekt der kommenden Jahre“ kündigte Vogelpohl zudem die Umgestaltung des Rathausareals an. „Wir wollen zum einen als Kommune attraktive Arbeitsplätze schaffen. Zum anderen wollen wir den alten Ortskern herausputzen und neu gestalten.“ Im Frühjahr sollen bei einer Bürgerversammlung erste Entwürfe vorgestellt werden.

Private, aber ortsbildprägende Projekte sind die Neubauten des Marienheims in Bamlach und die Neugestaltung des St. Marien-Areals im Kurgebiet. In Bamlach plant das St. Josefshaus Herten einen Gebäudekomplex, wo Menschen mit und ohne Behinderung selbstbestimmt unter einem Dach wohnen, beschrieb Vogelpohl das neue Wohnkonzept. Der ehemalige Schlossgarten soll im Zuge dieses Projekts zu einem kleinen öffentlichen Park für alle Generationen umgestaltet werden.

Spatenstich Pflegeheim

Das Gesicht des Kurgebiets wandelt sich mit der Neugestaltung des Areals der ehemaligen Rehaklinik St. Marien, die einst „Kern des Kurbetriebs war“. Den Abriss im vergangenen Jahr hätten viele bedauert, so Vogelpohl. Aber die Zeit lasse sich nicht zurückdrehen. „Ich bin sehr froh, dass in diesem Frühjahr die Bauarbeiten für ein neues Seniorenpflegeheim der Stella-Vitalis-Gruppe, für eine Akutpflegeeinrichtung und Senioren-Wohnen beginnen“, hielt der Rathauschef fest. Die Rohbauarbeiten sollen bis zum Sommer abgeschlossen sein, die Eröffnung wird 2020 erfolgen, kündigte er an.

Für eine beschwingte musikalische Umrahmung des Empfangs – unter anderem mit „Mamma Mia“ von „Abba“ – sorgte der Jugendchor unter Leitung von Renate Epking.

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