Hygienemaßnahmen
Doch um das Ausbreiten der Corona-Welle zu vermeiden, können Einzelpersonen gewisse Vorkehrungen treffen: An erster Stelle stehen die Hygienemaßnahmen, das weiß die Kreisgeschäftsleiterin des DRK Müllheim, Gerlinde Engler. Sie hat gemeinsam mit dem DRK-Betriebsarzt zehn Regeln für einen Pandemieplan aufgestellt.
Zu diesen Maßnahmen gehört auch das regelmäßige 20-sekündige Händewaschen. Denn selbst Einkaufswägen oder Haltevorrichtungen im Bus können zum Überträger werden. „Wir im Haus verzichten zum Beispiel auch auf das Händeschütteln. Das soll nicht unhöflich sein, sondern hat mit Umsicht zu tun. Wir lächeln dafür unser Gegenüber an“, berichtet sie.
Auch die Finger gehören alles andere als ins Gesicht. „Die Hustenetikette besagt, dass entweder in die Armbeuge oder in ein Taschentuch gehustet oder genießt wird. Das Taschentuch sollte allerdings nach dem Benutzen direkt entsorgt werden“, erklärt sie. Eine Infektion kann auch vermieden werden, wenn Knöpfe in Fahrstühlen nicht mit der Fingerspitze gedrückt werden, sondern mit den Knöcheln oder Ellenbogen. Handschuhe können auch helfen, sich im Alltag nicht anzustecken.
Außerdem wird ein bis zwei Meter Abstand zu Erkrankten empfohlen. Doch das „kann nicht immer eingehalten werden. Unser Rettungsdienst zum Beispiel kann das nicht. Aber selbst hier können Schutzvorkehrungen getroffen werden“, erklärt Engler.
Von den Atemmasken, wie man sie in China und anderen Teilen Asiens häufiger sieht, rät Engler ab. „Durch das Atmen in die Maske bildet sich Kondensationswasser, das hebt den Barriereschutz nach 20 Minuten auf. Für gesunde Menschen ist diese Maske also eher nutzlos.“ Für Ärzte und Pflegepersonal gibt es die FFP2-Masken, die ein Auslass-Ventil besitzen. Da bildet sich weniger Kondensat, erklärt Alker.
Nicht verrückt machen
„Falls eine Infektion eingetroffen ist, muss der Betroffene beim Gesundheitsamt gemeldet werden,“ hebt Pahl hervor. Doch bevor die Meldung beim Gesundheitsamt eingeht, muss der Hausarzt kontaktiert und die Behandlung abgeklärt werden. Die Bad Bellinger Allgemeinmedizinerin Barbara Hoffmann-Hotz rät bei grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Husten oder infektbedingter Atemnot, sich telefonisch beim jeweiligen Hausarzt zu melden. „Es soll vermieden werden, dass die möglicherweise infizierten Personen weitere Patienten im Wartezimmer anstecken.“ Um dies zu verhindern, werde die Praxis von Hoffman-Hotz die Sprechstunden ausdehnen. Infizierte Personen sollen so alleine im Wartezimmer sitzen können.
„Ich sage nicht, dass man sich in der Wohnung einigeln soll, aber man sollte sich gut überlegen, wohin man geht“. Dennoch ist Engler der Meinung: „Es bringt nichts, sich deswegen verrückt zu machen, das Leben geht weiter.“ Schlussendlich sei das Coronavirus nur eine andere Form der Influenza, es fehle lediglich noch der passende Impfstoff, will Alker beruhigen.